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Monatspauschale dieser Trend nicht bestätigt
werden. Es kann durch Verhandlungsgeschick,
Vertragskonditionen (Laufzeit, Laufleistung)
und Rationalisierung (Kfz-Downgrade) erreicht
werden. Ein Kfz-Downgrade (z. B. kleineres Mo-
dell) ist kritisch zu beurteilen, da häufig ein
Werkstatteinbau und damit eine entsprechende
Wagengröße benötigt wird. Auch eine zu gerin-
ge vertragliche Laufleistung – davon hängt u. a.
die Monatspauschale ab – kann durch Über-
schreitung dieser bei der Fahrzeugrückgabe zu
Mehrkosten führen.
Die Abschätzung der Preissteigerung des Kraft-
stoffes ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Die
Kraftstoffpreise sind sehr schwankend
und
durch das einzelne Unternehmen
nur bedingt
beeinflussbar
.
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Auch hier hilft die Untersu-
chung der Vergangenheit.
Betrachtet man die Entwicklung in Abbildung 4,
so lässt sich feststellen, dass die Preise von
Jahr zur Jahr massiv steigen. Lediglich im Zeit-
raum 2012 zu Mai 2014 sind die Preise rück-
läufig. Eine Abhilfe kann die Bildung eines
Durchschnitts über die Preissteigerungen
schaffen. In diesem Zusammenhang ist es
ebenfalls sinnvoll, die Anteile der Benzin- und
Diesel-Fahrzeuge zu analysieren. In der Regel
wird der Dieselanteil sehr hoch sein, sodass die
Preissteigerungen für Diesel relevant für die
Prognose sind.
Ein weiterer Ansatz zur
Ermittlung von Prei-
sen
kann durch die Betrachtung von Termin-
preisen erzielt werden. So lassen sich mögliche
Tendenzen erkennen, worauf Rückschlüsse auf
die eigene Prognoserechnung gezogen werden
können. Stabile zukünftige Kraftstoffpreise
können über sogenannte Sicherungsgeschäfte
erreicht werden. Dadurch können Preisschwan-
kungen abgewendet und Planungsstabilität ge-
währleistet werden. Allerdings ist das Siche-
rungsgeschäft mit weiteren Kosten (Gebühren)
und Risiken sowie den nötigen Fachkenntnis-
sen des Personals im Unternehmen verbun-
den.
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Optimierungsansätze lassen sich hier
durch eine vorausschauende und kraftstoffspa-
rende Fahrweise erzielen.
Bei den
Unfallkosten
ist ein klarer Trend nicht
eindeutig erkennbar. Durch
Sensibilisierung
der Fahrzeugnutzer
und den schonenden
Umgang mit den Kfz können Schäden und Un-
fälle durchaus vermieden werden. Aufgrund zu-
nehmender Komplexität der Fahrzeuge sowie
teurerer Ersatzteile sind Reparaturkosten eher
steigend in der Zukunft.
Die
Rückgabekosten
können durch Vermei-
dung von übermäßigem Verschleiß, vollständi-
ge Fahrzeugausstattung und Einhaltung von
Serviceintervallen optimiert werden. Eine ein-
deutige Tendenz ist auch hier nicht erkennbar.
Entscheidend ist hier ebenfalls die Anzahl an
zurückgegebenen Fahrzeugen, d. h. stehen gro-
ße Rückgabewellen an, können die Rückgabe-
kosten absolut steigen. Bezogen auf ein einzel-
Autor
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Heinrich Luft
ist bei der DB Netz AG, Frankfurt, zuständig für Analysen,
Fuhrparkcontrolling und kaufmännische Projektbegleitung.
E-Mail:
Abb. 5: Reporting Fuhrparkkosten
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Fuhrpark-Kostenplanung