Personalmagazin 6/2018 - page 38

personalmagazin 06/18
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ORGANISATION
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NEWS
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
Technik trifft auf Marktdynamik
I
nnovative Technik alleine ist kein Garant für Beschäftigung – aber auch
nicht ihr Gegenspieler. Nach dem IAQ Report 2018-03 stehen diese Fakto-
ren vielmehr in einer Wechselbeziehung. So schaffen innovative Betriebe
zwar mehr und stabilere Arbeitsplätze als traditionell aufgestellte Mitbewer-
ber, gleichzeitig würden allerdings auch, etwa im Handel, einfache Routine-
tätigkeiten zunehmen, die durch neue Technologien noch stärker zerlegt und
abgewertet würden. Die Computerbranche zeige, dass auch die Arbeitsplätze
für qualifizierte und kreative Mitarbeiter gering entlohnt und unsicher sein
könnten. Fazit der Forscher: Nicht die technologischen Umwälzungen per se
seien Grund der negativen Auswirkungen auf die Arbeitsplatzqualität, son-
dern der ökonomische Kontext, auf den sie treffen. Auch dieser bedürfe daher
der gesellschaftlichen Gestaltung.
Distanz
Der Abstand zwischen Wohn- und Arbeitsort wächst: Durchschnittlich legen Arbeitnehmer heute 10,5 Kilometer vom Wohnort bis
zur Arbeitsstätte zurück, im Jahr 2000 waren es noch 8,7 Kilometer. Diese Werte hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
ermittelt.
Diskrepanz
47 Prozent der Unternehmen erwarten, dass die Digitalisierung die Kultur im eigenen Unternehmen menschlicher macht.
Genauso geben aber 35 Prozent der Befragten an, dass ihre Unternehmenskultur durch die Digitalisierung unmenschlicher werden wird. Das
zeigt der Trendindex des Thinktank „2b Ahead“.
Disproportion
Die meisten Frauen, die Führungspositionen besetzen, befinden sich in Lettland (44 Prozent), gefolgt von den Vereinigten
Staaten (43,5 Prozent) und Ungarn (40 Prozent). Den geringsten Anteil an Frauen in Führungspositionen hat mit elf Prozent Südkorea. Mit
einem Frauenanteil in Führungspositionen von 29 Prozent liegt Deutschland nur auf Platz 29 der Rangliste – so eine Erhebung von Honeypot.
NEWS DES MONATS
+++ Ak t ue l l e News +++ H i n te rg r ünde +++ t äg l i c h un te r
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Homeoffice! Oder doch nicht?
NACHGEHAKT
SAP macht es, IBM macht es nicht mehr.
Die Rede ist vom Homeoffice. Nun fordert
DGB-Vorstandsfrau Annelie Buntenbach
einen Rechtsanspruch auf Homeoffice.
Schützenhilfe verspricht sie sich aus dem
Koalitionsvertrag. In diesem hat sich die
Regierung auf neue Rahmenbedingungen
geeinigt, um den „vielfältigen Wünschen
und Anforderungen von Unternehmen,
Beschäftigten und Tarifpartnern in der
Arbeitszeitgestaltung“ gerecht zu werden.
Theoretisch könnte das auch Homeoffice-
Regelungen betreffen. Praktisch könnte
Buntenbachs Idee in den eigenen Reihen
scheitern: Andrea Nahles, in ihrer Zeit
als Arbeitsministerin Verfechterin eines
Rechtsanspruchs auf Homeoffice, hatte im
damaligen Weißbuch Arbeiten 4.0 vorge-
schlagen, die Praktikabilität just solcher
Ideen in ausgewählten Unternehmen als
Experimentierräume zu überprüfen. Doch
der DGB sprach sich ausdrücklich gegen
die für eine Homeofficeregelung notwen-
dige Öffnung des Arbeitszeitgesetzes aus:
Sie schien ihm „nicht zielführend“.
Die Digitalisie-
rung bestimmt
nicht alleine über
die Sicherheit von
Arbeitsplätzen.
© TARIKVISION / THINKSTOCKPHOTOS.DE
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