personalmagazin 3/2018 - page 24

personalmagazin 03/18
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MANAGEMENT
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NEWS
Digital I
Beim Weltwirtschaftsforum in Davos haben sich 26 Unternehmen zusammengetan, um die Initiative „Closing the Skills Gap
2020“ zu gründen. Sie wollen insgesamt rund 8,1 Millionen Menschen schulen und trainieren, um sie fit für die digitalisierte Wirtschaft zu
machen. Die Online-Plattform „closingtheskillsgap.org“ ist das Kernstück der Aktion.
Digital II
Wie ist es um die digitale Fitness von Azubis und Ausbildungsbetrieben bestellt? Mit dieser Frage befasst sich die Umfrage
„Azubi-Recruiting Trends“ von U-Form Testsysteme und Professor Christoph Beck. Hier können Sie teilnehmen: testsysteme.de/studie.
Digital III
Moderne Lernformate wie Blended Learning, ein Mix aus Präsenzveranstaltungen und digitalen Lernangeboten, sind aus der
betrieblichen Weiterbildung bereits bekannt und erobern jetzt die private Weiterbildung: 45 Prozent der Bundesbürger nutzen digitale Lern-
mittel zur privaten Weiterbildung, jeder Fünfte lernt mit kostenpflichtigen Angeboten. Das ist das Ergebnis einer Bitkom-Umfrage.
NEWS DES MONATS
+++ Ak t ue l l e News +++ H i n te rg r ünde +++ t äg l i c h un te r
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Transparenz im Marketing
NACHGEDACHT
Was assoziieren Sie mit dem Begriff
„Gehaltstransparenz“? In unserer Redak-
tion fallen dazu folgende Stichwörter:
Entgelttransparenzgesetz (sagt der
Arbeitsrechtler), „Gender Pay Gap“
(kommt von der Diversity-Expertin),
intrinsische Motivation und Fairnessfor-
schung (die Führungsexpertin). Unsere
Recruiting-Expertin hat dagegen den
gleichen Gedanken wie HR-Blogger und
Haufe-Kolumnist Henner Knabenreich:
Gehaltstransparenz ist eine geeignete
Methode im Personalmarketing. Letz-
teres war bei Ihren Assoziationen nicht
dabei? Dann lesen Sie einmal diese
Beispiele, die Knabenreich anführt: Lidl
Schweiz verzeichnete mehr als doppelt
so viele Bewerbungen, als das Unter-
nehmen mit der freiwilligen Einführung
des damals gesetzlich geforderten Min-
destlohns von 4.000 Franken warb. Hey
Jobs bestätigt: Bis zu 40 Prozent mehr
Bewerbungen entfallen auf der Job-App
auf Anzeigen mit Gehaltsangabe. Selbst
Unternehmen, die nur Mindestlohn zah-
len, generieren mehr Bewerbungen.
S
owohl Lufthansa als auch die Deutsche Bahn haben damit Aufsehen
erregt: Bewerber-Castings. Warum dieses Verfahren zum Scheitern
verurteilt ist, zeigt Professor Uwe P. Kanning in seiner Onlinekolum-
ne: „Beim Personalmarketing geht es eigentlich darum, gute Leute anzuzie-
hen und ungeeignete von einer Bewerbung abzuhalten. Das Casting dürfte
überproportional viele Leute anziehen, die es bitter nötig haben.“ Zudem sei
die Entscheidung beim Casting stark der Willkür der Entscheidungsträger
überlassen. Ein Casting sei auch nicht nah am Arbeitsalltag angesiedelt, was
eigentlich für die Güte eines Auswahlverfahrens spreche. Und zu guter Letzt
fügt Kanning an: „Ein Stellenangebot wird umso eher angenommen, je stärker
sich die Kandidaten in ihren beruflich relevanten Kompetenzen ernst genom-
men fühlen. Wer viel in seine Ausbildung investiert hat, muss ein Casting als
Frechheit erleben.“
Woran Job-Castings scheitern
© ILYAKALININ / THINKSTOCKPHOTOS.DE
Bei einem Bewerber-Casting zählt wohl eher Masse als Klasse.
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