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MANAGEMENT
_SOCIAL MEDIA
personalmagazin 03/18
Arbeitgeber offenbar Wert auf gute Quali-
tät und umfassende Information legen, um
Follower zu generieren und zu halten – sie
snappen nicht einfach drauflos.
Direkte Bewerberkommunikation
Kennzeichnet dieses Qualitätsbewusst-
sein auch die direkte Kommunikation? Bei
einem Messenger wie Snapchat steht na-
türlich der Dialog im Mittelpunkt und so
können die Follower jederzeit private oder
anonyme Direktnachrichten an Arbeitge-
ber senden. Das ist natürlich eine Chance
für potenzielle Mitarbeiter, um Fragen los-
zuwerden. Die Unternehmen können im
Austausch wiederum gut erkennen, was die
Zielgruppe wirklich bewegt. Unsere Unter-
suchung kam in diesem Punkt allerdings zu
einem ernüchternden Ergebnis: Ein Viertel
der Arbeitgeber nutzt die Chance zum Di-
alog nicht und bleibt Antworten schuldig.
Damit geht viel Potenzial verloren.
Individuell und schnell antworten
Es gibt aber auch einige Arbeitgeber,
die vormachen, wie es richtig geht: Der
schnellste Arbeitgeber hat unsere Nachricht
während der Geschäftszeiten innerhalb von
drei Minuten beantwortet. Am Wochenende
werden allerdings die wenigsten Kanäle be-
treut, wobei die Arbeit montags in der Regel
wieder aufgenommen wird. Unser Learning:
Je ausführlicher und individueller geant-
wortet wird, desto intensiver ist der Kontakt
zu den Bewerbern – sie werden teils sogar
bis zum Bewerbungsgespräch begleitet.
Live-Kommunikation lohnt sich
Nahezu alle Arbeitgeber, nämlich 96 Pro-
zent, snappen live. Das bedeutet, dass sie
den Charakter des Kanals verstanden haben,
denn Stories, die nicht in Echtzeit produziert
werden, waren lange mit einem weißen Rah-
men gekennzeichnet und damit verpönt. So
sagt schon der Name der App aus, dass die
Inhalte „Schnappschüsse“ und somit live und
echt sein sollen. Die Arbeitgeber, die diesem
Ein „How-to“ für Personaler
Wie lassen sich die Funktionen auf Snapchat im Personalmarketing nutzen? Gene-
rell gilt dabei: Je mehr Funktionen man auf Snapchat verwendet, desto geküns-
telter wirkt der Account. Man muss wissen, welche Funktion wann angebracht ist.
Gar keine der Extra-Funktionen zu nutzen, ist aber auch definitiv ein No-Go.
TIPPS
Funktion Anwendung
Stories
Das beliebte Feature, welches aufgrund seiner Einfachheit von anderen Netz-
werken wie Instagram übernommen wurde, bietet die Möglichkeiten,
•
exklusive Einblicke in den Ausbildungsalltag zu gewähren,
•
Tipps zu aktuellen Ereignissen wie einem Zwischenzeugnis zu bieten und
•
Challenges zu nutzen, die mit dem Arbeitgeber verknüpft sind.
Snap-Ad Die bildschirmfüllende Werbung eignet sich für
•
die Begeisterung neuer Follower,
•
Event-Ankündigungen und
•
um die Employer Brand in noch nicht erschlossenen Zielgruppen zu platzieren.
Filter
Snapchat ist ein „Solomo“-Netzwerk. Es ist social, local und mobile. Ein Aus-
druck der regionalen Anpassung des Netzwerks sind die sogenannten Filter.
Da man diese als Unternehmen selbst erstellen und zudem den Ort (local) zur
Platzierung angeben kann, lassen sich Guerilla-Personalmarketing-Aktionen
durchführen.
•
Platzierung eines Unternehmensfilters bei einer konkurrierenden Firma an
deren Tag der offenen Tür
•
Willkommensfilter am eigenen Standort bei Ausbildungsstart
•
Filter in Lokalitäten, an denen größere Ereignisse stattfinden wie Abi-Bälle
Lenses
Die Lenses (Masken, die man über Bilder legt) sind eine Erfindung des
Netzwerks, um Bilder aufzupeppen. Als Arbeitgeber kann man sie in Stories
nutzen.
•
Nutzung der Lenses in Stories, um diese etwas abwechslungsreicher zu
gestalten – Achtung, hier tauchen oft „Memes“ (virale Inhalte, meist Bilder,
die individuell angepasst werden können) auf. Sie lassen sich gut in die
Unternehmens-Stories einbauen. Beispiel: Der „Dancing Hot Dog“.
•
Nutzung der Lenses, um auf alternative Ansprechpartner für Schüler zu ver-
weisen. Dies ist natürlich nur dann sinnvoll, wenn die Ansprechpartner auch
auf Snapchat aktiv sind.
•
Verwendung des Lense-Materials auf Kanälen wie Instagram oder Facebook.
Obwohl diese Netzwerke mittlerweile ebenfalls Lenses besitzen, wird die
Zielgruppe, die Snapchat Lenses erkennt, auf den Kanal zurückschließen.
Sticker
(Bitmoji)
Nutzer können über Bitmoji, eine App die inzwischen zu Snapchat (Snap Inc.)
gehört, eine Comic-Version von sich selbst erstellen. Diese kann auch auf
anderen Netzwerken verwendet werden. Sinnvoll ist das für Unternehmen,
die einen fiktiven Karrierecoach auf der Karriereseite einführen wollen. Häufig
haben Unternehmen bereits eine Art Maskottchen, das sie hierfür verwenden
können.
•
Nutzung des Bitmoji auf Snapchat innerhalb der Stories
•
Aufbau eines Chatbots auf der Karriereseite, der den fiktiven Charakter auf
der Karriereseite repräsentiert – in Gestalt des Bitmoji von Snapchat
•
Verwendung des Bitmoji in verschiedenen Netzwerken und in der Kommuni-
kation mit der Zielgruppe
ROBINDRO ULLAH
ist Berater, Moderator
und Buchautor. Auf
bloggt er zu aktuellen
HR-Themen.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
