personalmagazin 3/2018 - page 37

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03/18 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
Das Interview führte
Christoph Stehr.
STEFAN RÜTER
ist Senior Director Product
Management bei SAP Successfactors.
Jahren noch undenkbar war, ist heute
Realität. Stellen Sie sich vor, wo wir in
den nächsten fünf Jahren stehen werden,
wenn es in diesem Tempo weitergeht.
personalmagazin:
Was wird wirklich neu
sein an der neuen On-Premise-Lösung?
Rüter:
Lassen Sie mich noch kurz darauf
eingehen, warum wir diese Lösung an-
bieten werden. Weltweit nutzen rund
15.000 Kunden SAP ERP HCM. Auch
wenn eine zunehmende Zahl von ihnen
auf SAP-Successfactors-Lösungen um-
steigt, wissen wir, dass jeder Kunde in-
dividuelle Anforderungen hat und sein
Tempo für einen Umstieg selbst bestim-
men muss. Es ging uns in erster Linie
darum, diesen Kunden Planungssicher-
heit zu geben. Die Lösung wird auf SAP
ERP HCM basieren und einen vergleich-
baren Funktionsumfang haben. Sie wird
bis mindestens 2030 in Wartung sein.
Wir planen keine größeren Änderungen
im Vergleich zu SAP ERP HCM. Geplant
sind eher selektive Verbesserungen,
beispielsweise eine Harmonisierung
der Benutzeroberflächen oder weitere
Optimierungen für den Betrieb auf SAP
HANA. Hier müssen wir die richtige
Balance finden: Einerseits sollen unse-
re Kunden die Möglichkeiten von SAP
HANA voll nutzen können, andererseits
versuchen wir disruptive Änderungen
zu vermeiden, um eine kostengünstige
Migration zu gewährleisten.
personalmagazin:
Welche Lösung empfiehlt
sich für welche Kunden?
Rüter:
Wir empfehlen diese Lösung Kun-
den, die Kontinuität suchen. Kunden,
die die digitale Transformation des
Personalwesens vorantreiben möchten,
empfehlen wir SAP Successfactors.
personalmagazin:
Die DSAG-Umfrage hat
auch gezeigt, dass sich viele Anwender
eine Hybrid-Lösung aus lokaler Nutzung
und Cloud vorstellen können. Wie passt
das in Ihre Produktstrategie – und welche
Bedeutung hat dabei Upgrade 2 Success?
Rüter:
Gerade durch diese hybriden Lö-
sungen, also einem Mix aus cloudbasier-
ten und On-Premise-gestützten HR-Pro-
zessen, eröffnen sich viele Optionen für
unsere Kunden. Viele planen, ihre per-
sonalwirtschaftlichen Prozesse im Rah-
men ihrer digitalen Transformation ganz
oder teilweise in die Cloud zu verlagern.
Unabhängig von der geplanten Zielland-
schaft erleichtern hybride Lösungen die-
se schrittweise Verlagerung. Auf diese
Weise können die Prozesse in der Cloud
transformiert werden, die den größten
Nutzen bieten. Unser Angebot Upgrade
2 Success – vormals HCM Bridge to the
Cloud – unterstützt SAP-ERP-HCM-On-
Premise-Kunden, die passenden Kompo-
nenten ihres Unternehmens in die Cloud
zu verlagern. Mit bewährten Services
und Tools, zum Beispiel Prozessbiblio-
theken, Tools für Integration und Daten-
migration, der Erstellung einer individu-
ellen Roadmap sowie der Unterstützung
bei der Erstellung eines Business Case,
bietet SAP die Möglichkeit, durch die HR-
Transformation weitere Geschäftsvortei-
le zu erschließen, ohne hierbei nennens-
werte Risiken einzugehen.
personalmagazin:
Die Migration von Soft-
waresystemen ist für viele Anwender ein
Schreckgespenst. Was tun Sie, um solche
Ängste zu zerstreuen?
Rüter:
Da die zugrunde liegende Lösung
auf SAP ERP HCM basieren wird, gehen
wir davon aus, dass diese Umstellung
ohne größere Probleme erfolgen wird.
Der Aufwand für die Migration auf diese
neue Lösung wird vergleichbar sein mit
einem Upgrade von SAP ERP HCM EHP4
auf EHP8. Sofern nicht bereits gesche-
hen, müssen die Kunden auf die SAP-HA-
NA-Datenbank umsteigen und die Lösung
auf einer separaten Instanz betreiben.
Daraus ergeben sich gegebenenfalls ein-
malige Aufwände. Diese werden aber teil-
weise durch geringere Aufwände beim
Einspielen und Testen von gesetzlichen
Änderungen – in einer separaten SAP-
HCM-Instanz – kompensiert. Darüber
hinaus planen wir für die Umstellung ei-
gene Migrationswerkzeuge und Services.
personalmagazin:
Was können Sie bezüg-
lich des Pricings sagen? Wird die neue
On-Premise-Lösung teurer?
Rüter:
Das beabsichtigte Programm zur
Umstellung der Lizenzen wird die be-
stehenden Richtlinien für Lizenzkonver-
tierungen nach SAP S/4 HANA berück-
sichtigen. Die Preisstruktur befindet
sich noch in der Definition und wird
sich an den bestehenden Lizenzmodel-
len orientieren. Gleichzeitig möchten
wir diese vereinfachen. Details sollen
noch in diesem Jahr festgelegt werden.
personalmagazin:
Die DSAG ist in der
Vergangenheit ein zunehmend kritischer
Partner für SAP gewesen. Welche Perspek-
tive sehen Sie für die Zusammenarbeit?
Rüter:
Der proaktive Austausch und die
partnerschaftliche Zusammenarbeit mit
der DSAG sind SAP sehr wichtig. Durch
den Dialog mit den Anwendergruppen
werden frühzeitig die Bedarfe unserer
Kunden erkannt und der enge Aus-
tausch hilft uns, die Qualität unserer Lö-
sungen zu sichern. Gerade im Hinblick
einer langfristigen Kundenbindung
ist ein derartiger Austausch zwischen
Softwareanbieter und Anwendervertre-
tungen weltweit einmalig. Wir werden
auch zukünftig die Zusammenarbeit
weiter pflegen und Kritikpunkte offen
diskutieren.
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