personalmagazin 3/2018 - page 14

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personalmagazin 03/18
TITEL
_WORKING OUT LOUD
Einfachheit der Methode und die Mög-
lichkeit, sie flexibel in den Arbeitsalltag
integrieren zu können. Eine kleine
Gruppe von vier bis fünf Personen, ein
sogenannter WOL Circle, trifft sich über
zwölf Wochen hinweg einmal pro Woche
für eine Stunde. In dieser Stunde wird
gemeinsam nach der vorgegebenen
Agenda, dem sogenannten Circle Guide,
gearbeitet. Dabei werden verschiedene
Übungen allein oder auch gemeinsam
absolviert. Durch Diskussionen, Refle-
xionen und Feedback lernt jeder mit
und von den anderen Teilnehmern. Für
die Dauer der zwölf Wochen nimmt sich
jeder ein persönliches Ziel vor, welches
mithilfe eines extra dafür aufgebauten
Netzwerks erreicht werden soll.
Jeder Mitarbeiter kann so in kleinen
Schritten mit seinem Circle genau das
lernen, wofür er sich interessiert. Ob
ich meine Wohnung zu einem „Smart
Home“ umbauen, mehr über Blockchain-
Technologie lernen oder mich in meiner
jetzigen beruflichen Aufgabe weiterent-
wickeln möchte, spielt dabei keine Rolle:
die Mechanismen des netzwerk-basierten
Arbeitens lerne ich sowohl mit einem pri-
vaten als auch mit einem beruflichen Ziel.
Deswegen gibt es bei Bosch auch keine
Vorgabe, welche Art von Zielen Mitarbei-
ter in ihrem jeweiligen Circle verfolgen
müssen.
Circle-Programm macht Vorteile der
Vernetzung greifbar
Das Circle-Programm übersetzt die Un-
ternehmensstrategie der Vernetzung in
greifbare Vorteile für den Mitarbeiter:
Ich baue ein zielorientiertes Netzwerk
auf, das mir hilft, meinem Ziel näher-
zukommen. Dabei erfahre ich, dass
ich mithilfe dieses Netzwerks fast alle
Aufgaben schneller, effizienter und
mit mehr Spaß an der Sache erledigen
kann. Zudem setzt Working Out Loud
komplett auf die intrinsische Motivation
der Mitarbeiter – die Wahl des persön-
lichen Ziels, das mich begeistert, hilft
mir, über die zwölf Wochen hinweg am
Ball zu bleiben und netzwerk-basiertes
Arbeiten mit positiven Erfahrungen zu
verbinden. Das erklärt auch, warum
Working Out Loud nicht verordnet oder
top-down ausgerollt werden kann.
Schnelle internationale Verbreitung
Bis heute haben bei Bosch bereits über
1.000 Mitarbeiter aus mehr als 40 Län-
dern an einem Circle teilgenommen. Die
Methode verbreitet sich in Europa eben-
so wie in den USA oder auch China und
Indien. Und das ohne Kommunikations-
kampagne, überwiegend auf Basis von
Weiterempfehlungen: 98 Prozent der
Teilnehmer eines „Working Out Loud
Circle“ geben im Abschlussfeedback an,
die Methode und das Circle-Programm
ihren Kollegen weiterzuempfehlen. Alle
Informationen rund um die Initiative
Working Out Loud und wie man an dem
Programm teilnehmen kann finden sich
in einer offenen Community in Bosch
Connect. Dort hat jeder Circle auch
seinen vertraulichen Arbeitsbereich,
in dem die Teilnehmer üben, ihre Fort-
schritte dokumentieren und sich mitei-
nander austauschen können.
Viele Teilnehmer geben uns die Rück-
meldung, durch ihre Teilnahme an
einem Working Out Loud Circle besser
zu verstehen, wie sie das ESN und ex-
terne Social-Media-Plattformen für ihre
Arbeit einsetzen können und wie sie da-
durch an für sie relevante Informationen
und Kontakte kommen.
Jenseits von Hierarchien
Working Out Loud ist für uns aber viel
mehr als nur ein Trainingsprogramm
zur effizienten Nutzung von Bosch Con-
nect. Es steht für eine Einstellung und
eine Art zu arbeiten: vernetzt, offen,
basierend auf Resonanz und somit im
Netzwerk sichtbar und wertschöpfend
für alle Beteiligten. Sich über Working
Out Loud zu vernetzen bedeutet nicht,
wahllos Kontakte zu sammeln. Es geht
darum zu lernen, wie man sich zielge-
richtet mit Experten vernetzt und sta-
bile Beziehungen aufbaut, die einen bei
spezifischen Fragestellungen unterstüt-
zen und weiterbringen. Dadurch ist die
Methode auch interessant für Mitarbei-
ter, die schon über fortgeschrittene digi-
Die Einfachheit der Methode
begeistert: In zwölf Wochen
erarbeiten WOL Circle ein
Arbeitsergebnis.
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