... das Start-up 99chairs zum Thema „Arbeitsurlaub“
        
        
          
            Frage eins:
          
        
        
          
            Wie entstand die Idee, für zwei
          
        
        
          
            Monate in Südafrika zu arbeiten?
          
        
        
          
            Jenny:
          
        
        
          Die Idee kam unserem Head of Sales
        
        
          und mir gemeinsam. Er berichtete vom
        
        
          Aufenthalt einiger Kollegen in Südafrika
        
        
          und davon, dass er es sich in Zukunft gut
        
        
          vorstellen könnte, sechs Monate in Afrika
        
        
          und sechs Monate in Berlin zu verbrin-
        
        
          gen. Für mich klang das perfekt. Wir in-
        
        
          formierten uns über Länderspezifika und
        
        
          Preise – und präsentierten unsere Idee
        
        
          den Firmengründern. Diese sind generell
        
        
          offen für alle Ideen, die Mitarbeiter ein-
        
        
          bringen. Es gab natürlich einige Fragen:
        
        
          Welche Auswirkungen könnte das auf Kli-
        
        
          enten und Teams haben? Welche Grundre-
        
        
          geln sind nötig? Wer übernimmt welche
        
        
          Kosten? Als diese Fragen geklärt waren,
        
        
          bekamen wir das Okay.
        
        
          
            Frage zwei:
          
        
        
          
            Für wen galt das Angebot?
          
        
        
          
            Jenny:
          
        
        
          Das ging generell an alle Mitarbei-
        
        
          ter. Wir haben auch flexible Arbeitszei-
        
        
          ten und Homeoffices. Dabei gilt immer
        
        
          das Prinzip, dass jeder für seine Ent-
        
        
          scheidung Verantwortung übernimmt.
        
        
          Wer sagt: „Ich kann auch von Kapstadt
        
        
          aus arbeiten“, darf gehen. Wir haben
        
        
          uns lange darüber ausgetauscht, ob das
        
        
          fair ist. Aber unser Prinzip ist, dass jeder
        
        
          Mitarbeiter Ideen einbringen kann. Die
        
        
          „Workcation“ war eine Idee von mehre-
        
        
          ren. Wir haben auch Yoga oder andere
        
        
          Reisen im Angebot. Nicht jeder wird im-
        
        
          mer alles machen können. Es gibt auch
        
        
          Mitarbeiter, die das nicht wollen. Aber
        
        
          tatsächlich ist rund die Hälfte der Com-
        
        
          pany mit nach Kapstadt gekommen.
        
        
          
            Frage drei:
          
        
        
          
            Welche Regeln haben Sie für
          
        
        
          
            die „Workcation“ aufgestellt?
          
        
        
          
            Jenny:
          
        
        
          Es gibt drei Grundregeln. Regel
        
        
          eins betrifft die bereits erwähnte Ver-
        
        
          antwortlichkeit. Jede Entscheidung – ob
        
        
          und wie lange ich mitkomme – muss ver-
        
        
          antwortlich getroffen werden. Sie muss
        
        
          Drei Fragen an ...
        
        
          
            JENNY CHRISTINA CONRADS,
          
        
        
          Head of
        
        
          People & Culture beim Berliner Start-up
        
        
          99chairs, arbeitete mit der Hälfte ihrer
        
        
          Kollegen zwei Monate lang von Kapstadt
        
        
          aus. Drei Grundregeln sorgen dafür, dass
        
        
          das „Workcation“-Projekt funktioniert.
        
        
          immer das Team und den Klienten vorn
        
        
          anstellen. Die zweite Regel besagt, dass
        
        
          die Kundenzufriedenheit nicht leiden
        
        
          darf. Wir müssen genauso erreichbar sein
        
        
          wie in Berlin. Das ist in Kapstadt ideal,
        
        
          da es keine Zeitverschiebung gibt. Eine
        
        
          weitere Voraussetzung ist eine schnelle
        
        
          Internetverbindung. Wir glauben an digi-
        
        
          tale Kommunikation und wollen allen He
        
        
          rausforderungen so begegnen, als ob wir
        
        
          in Berlin sitzen würden. Die dritte Regel
        
        
          lautet „Business as Usual“: Entscheidun-
        
        
          gen dürfen in den zwei Monaten nicht
        
        
          verschoben werden, die Produktivität darf
        
        
          nicht heruntergefahren werden.
        
        
          7