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MANAGEMENT
_MITARBEITERBEFRAGUNG
personalmagazin 04/18
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
Der Verzicht auf etablierte Fragebögen
reduziert zwar die statistische Validität
der Befragung, die Vorteile einer kurzen
und leicht verständlichen Befragung,
die durch die hohe Frequenz unmittel-
bares Feedback ermöglicht, überwiegen
jedoch aus HR-Sicht und Mitarbeiterper-
spektive.
Einführung der Befragungslandschaft
über einen Pilotlauf
Gemeinsam mit der Personalvertre-
tung wurde eine einjährige Testphase
für die neuen Feedbackinstrumente
im Zeitraum zwischen Sommer 2017
und Sommer 2018 beschlossen. Der
Teilnehmerkreis umfasst circa 4.000
von 13.000 Mitarbeitern aus verschie-
denen Organisationseinheiten sowohl
in der Unternehmenszentrale als auch
an dezentralen Standorten. Aktuell hat
die Pilotgruppe bereits zwei Puls- und
eine Mitarbeiterbefragung absolviert.
Parallel dazu wurden in einigen Abtei-
lungen „Mini-Mitarbeiterbefragungen“
durchgeführt.
Technische Basis für alle drei For-
mate ist eine onlinebasierte Feedback-
Toolbox, die weitestgehend selbstständig
durch HR bedient wird. Das Münchner
Unternehmen HR Instruments stellt die
Befragungsplattform zur Verfügung und
unterstützt die TK bei der Vorbereitung
und Durchführung der Befragungen.
Die Konfiguration der Feedback-Tool-
box ist dabei individualisiert möglich,
sodass neben dem automatisierten Im-
port der Organisationsstruktur auch
eine Abbildung automatisierter Berichts-
strukturen für verschiedene Hierarchie-
ebenen sowie eine Berücksichtigung
der gewünschten Fragebogenformate
gewährleistet sind. Die Berichte können
analog zu den Fragen und Themen direkt
von HR über einen Onlineeditor bearbei-
tet werden und der automatisierte Be-
fragungs- und Berichtsprozess führt zu
den gewünschten Zeitersparnissen, um
direkt nach der Befragung den Folgepro-
zess in den jeweiligen Teams zu starten.
Die Dokumentation von Maßnahmen
eines Folgeprozesses ist ebenfalls über
die Feedback-Toolbox möglich.
Erfahrungen aus dem Pilotlauf mit
Puls- und Mitarbeiterbefragung
Das Feedback zu den ersten Befragun-
gen im Format Pulsbefragung und Mit-
arbeiterbefragung ist sehr positiv ausge-
fallen. Vor allem die sofort verfügbaren
Berichte stoßen auf große Zustimmung
im Kreis der Teilnehmer. Der HR-Be-
reich profitiert ebenfalls vom hohen
Automatisierungsgrad, da der Verwal-
tungsaufwand deutlich gesunken ist.
Auf ein besonders positives Echo sto-
ßen die Vergleichsmöglichkeiten in den
Berichten. So erhält eine Teamleitung
neben dem eigenen Teambericht auch
die Ergebnisse der Nachbarteams (siehe
Abbildung „Beispielbericht“ auf dieser
Seite). Dieser Vergleich innerhalb der
eigenen Dienststelle ist häufig die rele-
vantere Bezugsgröße als externe Bench-
marks, sodass auf den Vergleich mit
externen Werten verzichtet wurde. Für
die Auswertung gibt es keine vorgege-
benen Grenzwerte, ab denen einWert als
auffällig angesehen wird, um abhängig
von den internen Vergleichswerten eine
realistische Interpretation der Ergeb-
nisse anzuregen.
Auch der Folgeprozess ist offen undmit
möglichst wenigen Vorgaben gestaltet.
HR empfiehlt eine erste Auswertungs-
runde im Kreise der Führungskräfte
und anschließend Workshop-Formate in
den einzelnen Teams. Bei Bedarf unter-
stützen Führungskräfteberater der Per-
Auf besonders positives Echo stießen im Pilotlauf die sofort verfügbaren Berichte. Die
Abbildung zeigt einen Beispielbericht mit Vergleichsmöglichkeiten mehrerer Teams.
QUELLE: EIGENE DARSTELLUNG
BEISPIELBERICHT
M n
zustimmend (1-2)
M = Mittelwert
n = Anzahl der Antworten
1 = stimme voll und ganz zu, 5 = stimme nicht zu
neutral (3)
ablehnend (4-5)
Frage 1
66%
25%
9%
Team A
65%
26%
9%
Team B
69%
22%
9%
Team C
2,18 15
2,20 15
2,11 15
Frage 2
87%
11%
Team A
87%
Team B
86%
12%
Team C
1,66 15
1,67 15
1,63 13
Frage 3
78%
17%
5
Team A
77%
6
Team B
78%
5
Team C
1,89 15
1,89 15
1,87 13
2
2
2
11%
17%
17%