Personalmagazin 4/2018 - page 34

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MANAGEMENT
_RECRUITING
personalmagazin 04/18
Von
Uwe Peter Kanning
und
Steffen Bröckelmann-Bruns
Verdeckte Stellenanzeigen
STUDIE.
Für Unternehmen kann es sinnvoll sein, eine Stellenanzeige zu schalten, ohne
dass dabei der Firmenname genannt wird. Doch wie kommt das bei Bewerbern an?
geweckt wurde, besuchen anschließend
die Website des Arbeitgebers und re-
cherchieren im Internet nach weiterge-
henden Informationen, ehe sie sich für
oder gegen eine Bewerbung entscheiden.
Soweit das übliche Vorgehen. Manche
Stellen werden jedoch verdeckt ausge-
schrieben. Hier erhält der potenzielle
Bewerber keine Informationen darüber,
wer der Arbeitgeber ist und findet ledig-
lich Infos zur Stelle und den Anforde-
rungen. Bestenfalls wird allgemein über
die Merkmale des Arbeitsgebers berich-
tet. Eine tiefergehende Recherche ist für
interessierte Bewerber nicht möglich.
Sie müssen ihre Bewerbungsunterlagen
zu einem Serviceanbieter senden und
S
tellenanzeigen gehören nach wie
vor zu den wichtigsten Instru-
menten des Personalmarketings.
Sie informieren potenzielle Be-
werber über vakante Arbeitsplätze, die
zugehörigen Anforderungsprofile sowie
spezifische Merkmale eines Arbeitgebers.
Eine vergleichsweise selten eingesetzte
Spielart sind verdeckte Stellenanzeigen,
bei denen der Arbeitgeber anonym bleibt.
In einer empirische Studie haben wir über-
prüft, wie dies bei Bewerbern ankommt.
Ziel sind mehr geeignete Bewerber
Ziel des Personalmarketings ist es, po-
tenzielle Bewerber auf eine vakante Stel-
le aufmerksam zu machen und zu einer
Bewerbung zu animieren. Dabei ist die
Menge der Bewerber weniger wichtig
als die Zusammensetzung des Bewerber-
pools. Der prozentuale Anteil geeigneter
Kandidaten soll maximiert und damit
gleichzeitig der Anteil ungeeigneter Kan-
didaten minimiert werden. Professionel-
les Personalmarketing sorgt also dafür,
dass geeignete Personen sich zahlreicher
bewerben und ungeeignete von einer Be-
werbung abgeschreckt werden. Je besser
dies gelingt, desto günstiger sind die Aus-
gangsbedingungen für das anschließende
Auswahlverfahren, bei dem es letztlich
darum geht, im Pool der Bewerber die am
besten geeigneten Personen zu finden.
Die Stellenanzeige stellt dabei meist
den ersten Kontakt zwischen einem po-
tenziellen Bewerber und dem Arbeitge-
ber dar. Der Arbeitgeber macht auf sich
aufmerksam, stellt die Inhalte und An-
forderungen der vakanten Stelle dar und
preist die eigenen Vorzüge an. Qualifi-
zierte Bewerber, bei denen so Interesse
Eine verdeckte Stellenan-
zeige gibt nur vage Umrisse
des Unternehmens preis.
© ALEXLMX / ISTOCKPHOTO.COM
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