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04/17 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
verbessert werden kann. Denn laut ei-
ner Studie des Travel-Management-An-
bieters Concur betreffen die häufigsten
Verstöße nicht nur das Kostenlimit (38
Prozent), sondern eben auch die vorge-
schriebenen Buchungskanäle (23 Pro-
zent) und Anbieter (19 Prozent).
Themen der Mitarbeiterbefragung
Das Travel Management ist jedoch nur
ein Beispiel für die Möglichkeiten der
Mitarbeiterbefragung. Der Dienstleister
Perbility nennt weitere Themenfelder:
In der Personalentwicklung könne das
Instrument etwa eingesetzt werden,
um Entwicklungsbedarf bei Führungs-
kräften und Mitarbeitern zu ermitteln
oder die Veränderungsbereitschaft
in der Belegschaft zu beurteilen. Mit
speziellen Evaluationssystemen sei es
außerdem möglich, Feedback zu Wei-
terbildungsmaßnahmen
einzuholen,
um so das Qualitätsmanagement zu
verbessern, verrät der Softwareanbieter
Electric Paper. Weitere Möglichkeiten
sind Mitarbeiterbefragungen zum Stand
des Gesundheitsmanagements oder der
Work-Life-Balance im Unternehmen so-
wie entsprechende Gefährdungsbeurtei-
lungen, ist vom Marktforschungs- und
Softwareunternehmen Questback zu
erfahren. In der Organisationsentwick-
lung sollen die Angaben der Mitarbeiter
wiederum dabei helfen, die Effizienz
von Informations- und Kommunikati-
onsprozessen zu hinterfragen oder die
Abläufe im Projektmanagement zu
verbessern. So könnten Daten zur Zu-
sammenarbeit der verschiedenen Un-
ternehmensbereiche gewonnen und An-
satzpunkte für Veränderungsprozesse
gefunden werden, wissen die Experten
des Geva Instituts zu berichten. Durch
sogenannte „Netzwerkanalysen“, ist
man beim Dienstleister Perbility über-
zeugt, ließen sich zudem zentrale Kno-
tenpunkte im Unternehmen, aber auch
fehlende Verbindungen ausfindig ma-
chen. Mitarbeiterbefragungen könnten
außerdem Unterschiede zwischen den
verschiedenen Leitbildern und der ge-
lebten Praxis sichtbar machen – etwa in
puncto Unternehmens- oder Führungs-
kultur. Individualisierbare Lösungen für
solche Befragungen finden sich in den
Portfolios der meisten Anbieter.
Eine Frage der Unternehmensleitung?
Gerade in den Führungsetagen der
Großunternehmen scheint das Interes-
se an einem internen Stimmungsbild
durchaus vorhanden zu sein: So nann-
te in einer Studie der Ruhr-Universität
Bochum die Mehrheit (78 Prozent) der
befragten 820 deutschen Großunterneh-
men die Geschäftsleitung als Initiatoren
für die Durchführung von Mitarbeiter-
befragungen. 40 Prozent der Betriebe
gaben hingegen an, die Personalleitung
habe den Anstoß gegeben, wobei 21 Pro-
zent von einer Gemeinschaftsleistung
der Unternehmens- und Personalleitung
berichteten. Jeweils über die Hälfte der
befragten Unternehmen verwenden
das Instrument laut der Studie für die
Umsetzung ihrer Strategie (68 Prozent)
oder die Verbesserung der Kommuni-
kation (55 Prozent). Dabei setzten die
meisten Unternehmen (80 Prozent) of-
fenbar auf eine Kooperation mit exter-
nen Dienstleistern oder Beratern. Das
Angebot auf diesem Markt entspricht
den zahlreichen Einsatzmöglichkei-
ten: Die Bandbreite reicht von Bera-
tungsleistungen zum Fragebogen- und
Untersuchungsdesign über die Daten-
auswertung bis hin zu Softwarean-
wendungen für Online-Umfragen oder
Feedback-Tools für regelmäßige „Puls-
befragungen“. Eine Kooperation mit den
Anbietern scheint sich trotz der Kosten
insgesamt auszuzahlen: So gaben in
der Studie der Ruhr-Universität 48 Pro-
zent der Großunternehmen an, die letzte
Mitarbeiterbefragung habe einen hohen
Nutzen bei geringen Kosten erbracht.
38 Prozent sahen zwar hohe Kosten, zu-
gleich aber auch einen hohen Nutzen.
VIDEO
In unserer App finden Sie ein Video, in
dem erklärt wird, wie Mitarbeiterbefra-
gungen mithilfe von digitalen Feed-
back-Tools umgesetzt werden können.
© YOUTUBE
Das Mitarbeiter-Feed-
back können Unterneh-
men für strategische
Zwecke nutzen.