personalmagazin 08/17
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MANAGEMENT
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NEWS
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eben Schamanen und Grafologen gibt es eine neue Spezies auf dem
HR-Beratermarkt: Astrologen versuchen mithilfe von Geburtsdaten
bei Personalentwicklung, -auswahl und Führung zu unterstützen. So
kann ein Kunde etwa lernen, die Mitarbeiter anhand der Tierkreiszeichen
optimal einzusetzen. Was unseriös klingt, ist es auch, wie Professor Uwe
P. Kanning in seiner Kolumne aufzeigt: „Die Astrologie gehört nicht nur zu
den ältesten Pseudowissenschaften, sondern auch zu denen, die am besten
widerlegt wurden. Die Argumente und Forschungsergebnisse sind vernich-
tend.“ Beispielsweise zeigen Studienergebnisse, dass zwei Menschen, die zur
gleichen Zeit am gleichen Ort geboren wurden ohne miteinander verwandt
zu sein, sich in ihren Persönlichkeitsmerkmalen ebenso stark unterscheiden
wie zwei beliebige andere Personen.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
Astrologen als HR-Berater
Attraktiv
Wovon hängt die Arbeitgeberattraktivität ab? Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Infofact AG im Auftrag der
Targobank unter 1.053 Teilnehmern sind die wichtigsten Faktoren die Vergütung und die langfristige Sicherheit des Jobs – etwa durch einen
unbefristeten Arbeitsvertrag. Danach folgen mit einigem Abstand die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie ein guter Unternehmens
standort als Attraktivitätsfaktoren.
Digital
Die Digitalisierung erfordert Weiterbildung. Studien von Rochus Mummert sowie von Heidrick & Struggles mit der Hochschule
Darmstadt zeigen nun jedoch: Die deutschen Führungskräfte investieren wenig Zeit in den Erwerb von Digital-Know-how. Und dann geht das
verfügbare Weiterbildungsangebot auch noch oft am Bedarf der Unternehmen vorbei.
Verständlich
Die Universität Hohenheim hat erneut untersucht, wie gut deutsche CEOs zu verstehen sind. Dabei liegt wieder Telekom-
Chef Timotheus Höttges vorne. Die Wissenschaftler kritisieren aber nach wie vor auch einige schlecht verständliche CEOs.
NEWS DES MONATS
+++ Ak t ue l l e News +++ H i n te rg r ünde +++ t äg l i c h un te r
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Missverständnis New Work
NACHGEHAKT
New Work steht bei 74 Prozent der
deutschen Firmen auf der Agenda. Das
ergab eine Umfrage von Kienbaum
unter 112 Unternehmen. Allerdings
begnügen sich 70 Prozent damit, ihren
Mitarbeitern zu erlauben, von zu Hause
aus zu arbeiten. Hermann Arnold,
Mitgründer von Haufe-Umantis und vor
Kurzem zum „New Worker des Jahres“
gekürt, konstatiert darum: „Wenn wir
den Ergebnissen glauben, ist New Work
vor allem eins: Ein großes Missver
ständnis.“ Unter New Work sei vielmehr
ein ganzheitlicher Ansatz zu verstehen,
der alle relevanten Dimensionen des
Unternehmens – Mitarbeiter, Organisa
tion und Technologie – gleichermaßen
adressiere und damit in der Regel einen
umfassenden Wandel im Unterneh
men nach sich ziehe. Arnold führt als
Beispiele den Wandel in der Führung
an: „Führung muss von Macht und
Prestige entkoppelt werden, jeder muss
führen: sich selbst, seine Aufgaben und
teilweise andere.“
© VCHAL / SHUTTERSTOCK.COM
Tierkreiszeichen sind keine
seriöse Grundlage für die
Personalauswahl.