personalmagazin 12/2017 - page 40

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MANAGEMENT
_MODERATION
personalmagazin 12/17
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
Methode
Zukunftskonferenz (Future Search Conference) Real Time Strategic Change (RTSC)
Open Space
Eigenschaften der Gruppe und
der gewünschten Lösung
Die Zukunftskonferenz eignet sich für
heterogene Gruppen, die eine Wissensbasis
schaffen und darauf aufbauend gemeinsam
die Zukunft planen wollen.
Die Methode ist immer dann angesagt, wenn
eine gemeinsame Zukunft ohne Vorgaben
entwickelt werden soll.
RTCS eignet sich für Organisationen, die sich mit
konkreten Vorgaben auseinandersetzen müssen
und einem partizipativen Entwicklungs- oder
Erklärungsprozess ein Rahmen gesetzt ist, der ein-
gehalten werden muss. Dies gilt etwa, wenn die
Unternehmensleitung ein strategisches Ziel festge-
legt hat, zu dem gemeinsam eine organisations-
verträgliche Umsetzung erarbeitet werden soll.
Die Open-Space-Methode eignet
sich bei klaren und herausfor-
dernden Fragen, zu denen viele
Antwortmöglichkeiten gesucht
werden sollen. Die künftige
Weiterverfolgung des Themas
(wohin, was, wie) ist bei dieser
Methode noch offen.
Anwendungsfeld
Visionsentwicklung und Zukunftsplanung
für eine Organisation oder ein Thema der
Organisation
Entwicklung von groben Umsetzungsplänen für die
Erreichung eines strategischen Ziels
Aktivierung einer Organisation
für eine Fragestellung, Sammlung
von Input
Anzahl Teilnehmer (meist)
ab 30 bis 80 (ideal 64)
ab 30 bis 1.000
ab 50 bis 2.000
Typische Dauer (meist)
zwei bis drei Tage
ein bis drei Tage
ein bis drei Tage
Detaillierungsgrad des Ergeb-
nisses (meist)
eher gering: Visionen und grobe Schritte wer-
den identifiziert, konkrete Maßnahmen aber
in der Regel nicht mehr abgeleitet.
mittel: Umsetzungsschritte werden identifiziert,
in der Regel aber nicht auf konkrete Maßnahmen
runtergebrochen.
sehr gering: In der Regel werden
keine konkreten Maßnahmen
definiert.
GROSSGRUPPENMETHODEN: ÜBERBLICK
beitsprozesses bildet eine klar definierte
Problemstellung in Form einer Frage,
auf die die Beteiligten im Laufe ihres
Diskussions- und Arbeitsprozesses eine
Antwort finden sollen. Das kann eine
Frage sein wie: „Was müssen wir in den
nächsten sechs Monaten tun, damit wir
im darauffolgenden Geschäftsjahr un-
seren Gewinn um drei Millionen Euro er-
höhen?“ oder „Was müssen wir tun, um
den Anteil der mit ihrem Arbeitsplatz
zufriedenen Mitarbeiter um 20 Prozent
bis Ende 2028 zu erhöhen?“
Um die Lösung des Problems zu er-
arbeiten, findet sich eine Arbeitsgrup-
pe aus Personen zusammen, die einen
Lösungsbeitrag leisten können. Der Pro-
zess zur Lösung des Problems besteht
dann vereinfacht aus drei Arbeitsstu-
fen: In der ersten Stufe findet eine mo-
derierte Ideen- und Themensammlung
mit den Beteiligten statt. Das Ziel dieser
ersten Etappe ist es, das Know-how, die
Meinungen und Problemlösungsaspekte
aus Sicht der einzelnen Teilnehmer in
einer Gesamtschau zusammenzutragen
und zeitgleich bei den Beteiligten ein
„Eindenken“ in die Gesamtstruktur des
Problems und des Lösungsraums zu er-
zielen.
In der zweiten Stufe verdichten dann
die Beteiligten den Input und ihre Ideen
auf einem speziellen Themenmarktplatz
und bearbeiten diese weiter. Anschlie-
ßend filtern sie die Schwerpunkte he-
raus, die für die Lösung des Problems
relevant sind. Der dezentral und selbst-
gesteuert organisierte, hierarchiefreie
Themenmarktplatz soll dabei helfen,
Know-how zu verteilen und einen Aus-
tausch zwischen den Beteiligten zu be-
feuern. Die Arbeit bei dieser zweiten
Stufe dient dazu, Wissen zu sammeln
und eine integrierte Perspektive zu er-
langen sowie einen Konsens über Priori-
täten herzustellen.
Wenn die Gruppe die zentralen The-
men identifiziert hat, werden in Stufe
drei zu jedem der Themen jeweils drei
Intensiv-Workshops durchgeführt, in
denen die folgenden Fragen beantwortet
werden: Was ist die genaue Ausgangs-
situation? Welche Maßnahmen sind
sinnvoll? Wie kann ein Maßnahmen-
plan aussehen? Das Ziel besteht darin,
am Ende der letzten Workshop-Runde
einen Maßnahmenplan zu erstellen.
Um die Beteiligten gut einzubinden,
gilt es, diese Intensiv-Workshops nach
einem speziellen Muster durchzuführen,
dem effiziente Kommunikationsregeln,
Selbstregulation sowie eine Rotation
der Themen, der Teilnehmer und ihrer
Beiträge zugrunde liegen. Das Ausgangs-
problem wird bereichsübergreifend aus
allen Perspektiven beleuchtet und das
Wissen und die Erfahrungen aller Betei-
ligten in einen ganzheitlichen Lösungs-
ansatz überführt. Das Ergebnis besteht
aus einem Set integrierter Maßnahmen-
pläne, die die wichtigsten Arbeitsschritte
zur Lösung des Ausgangsproblems zu-
sammenfassen.
Bislang wenig Experimentierfreude
bei Großgruppenformaten
Das Beispiel zeigt: Großgruppenmetho-
den können in Unternehmen helfen,
schnell und strukturiert konkrete Lö-
sungen und Maßnahmen für komplexe
Probleme zu erzeugen. Mit den ver-
schiedenen Großgruppenmethoden ste-
hen Moderatoren schon seit einigen Jah-
ren innovative Ansätze zur Verfügung,
1...,30,31,32,33,34,35,36,37,38,39 41,42,43,44,45,46,47,48,49,50,...84
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