personalmagazin 2/2017 - page 50

ORGANISATION
_SOZIALE VERANTWORTUNG
personalmagazin 02/17
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L
ängst ist die Rekrutierung neu-
er Mitarbeiter zu einer großen
Herausforderung geworden.
Einerseits nimmt die Wechsel-
bereitschaft von Mitarbeitern zu, anderer-
seits ist es im „War for Talent“ schwieriger
geworden, offene Stellen zu besetzen. Da-
mit steigt der Druck, als attraktiver Ar-
beitgeber wahrgenommen zu werden. Ein
vom Institut für angewandte Forschung
(IFAF) gefördertes Forschungsprojekt
zweier Berliner Hochschulen sowie von
sechs Partnern aus der Dienstleistungs-
branche widmet sich der Frage, welche
Merkmale eines Arbeitgebers seine At-
traktivität für Bewerber erhöhen. Dabei
Von
Rudi Ehlscheidt, Franziska Freudenberger
und
Andrea Pelzeter
Der kleine Unterschied
STUDIE.
Trotz starker Selbstbezogenheit: Stehen Berufsanfänger vor der Wahl zwischen
zwei Unternehmen, ist deren soziale Verantwortung entscheidend.
zeigte sich: Soziale Verantwortungsüber-
nahme des Arbeitgebers spielt für Bewer-
ber und Berufsanfänger insbesondere
dann eine Rolle, wenn sie sich selbst ei-
nen Vorteil davon versprechen. Aber auch
darüber hinaus entfaltet es Wirkungen,
die nicht sofort erkennbar sind.
Kriterien, die attraktiv machen
Neben den üblichen arbeitsplatzbezoge-
nen Merkmalen (Gehalt, Karrierechan-
cen, Arbeitsklima, Handlungsspielraum
und Arbeitsinhalte) und unternehmens-
bezogenen Merkmalen (Standort, In-
ternationalität, Innovation, Reputation,
Stabilität, Produkt und Branche), die
die Attraktivität eines Arbeitgebers be-
stimmen, gilt auch Corporate Social Re-
sponsibility (CSR), „Verantwortung von
Unternehmen für ihre gesellschaftlichen
und ökologischen Auswirkungen“, als
wichtiger Teil einer Arbeitgebermarke.
Um detailliertere Erkenntnisse zur Wir-
kung von CSR auf die Arbeitgeberattrak-
tivität zu erlangen, wurde der Begriff der
Verantwortung in fünf Zieldimensionen
unterteilt: Mitarbeiter, Markt, Umwelt,
Gesellschaft und Unternehmensführung.
Schließlich wurden die insgesamt sieben
Merkmalsgruppen, bestehend aus den
beiden generellen und fünf CSR-Dimensi-
onen, durch 28 Kriterien weiter konkreti-
siert, der Untersuchung zugrunde gelegt.
Untersucht wurde in der Studie die
Arbeitnehmergruppe der sogenannten
High Potentials. Diese sind zum einen
auf dem Arbeitsmarkt besonders be-
gehrt, zum anderen wird bei ihnen ei-
CSR ist für junge Leute hauptsächlich interessant, wenn sie die eigenen Interessen betrifft. Trotzdem darf sie nicht unterschätzt werden.
© DEAN DROBOT / SHUTTERSTOCK.COM
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