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          02/17  personalmagazin
        
        
          Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
        
        
        
          Teams als Quelle gemeinsamer Werte,
        
        
          gegenseitige Akzeptanz und gegenseiti-
        
        
          ges Fordern und Fördern, keine Macht-
        
        
          spiele und keine Bühnen für Selbstdar-
        
        
          stellung et cetera)
        
        
          • Gewährleistung einer Lebensbalance
        
        
          (achtsamer Umgang mit der individuel-
        
        
          len Lebensarbeit, Rückzugsmöglichkeit,
        
        
          Freiräume, Ausklinkbarkeit et cetera)
        
        
          • Gewährung von arbeitsinhaltlichen
        
        
          Selbstbestimmungsmöglichkeiten (Grad
        
        
          der Gestaltungsfreiheit, Vertrauen in
        
        
          die Entscheidungs- und Beurteilungsfä-
        
        
          higkeit der Mitarbeiter et cetera).
        
        
          Allen genannten Faktoren attestieren
        
        
          die Befragten einen hohen Beitrag zur
        
        
          Gesamtwertschätzungskultur. Aber fol-
        
        
          gende Dimensionen sind dabei zentral:
        
        
          Themen, die inhaltlich und formal um
        
        
          eine wertschätzende Kommunikation
        
        
          kreisen. Im Fokus stehen die beiden Füh-
        
        
          rungsthemen „Vertrauenskultur“ und
        
        
          „Angstfreiheit in der Organisation“. Ver-
        
        
          trauen und Angstfreiheit sind der Boden,
        
        
          auf dem die Wertschätzungskultur ge-
        
        
          deiht. Fehlt dies, so wird die Organisation
        
        
          wie durch einen Virus von Mikropolitik,
        
        
          von Unauthentizität und Machtspielchen
        
        
          durchsetzt. Die Folge sind etwa, dass
        
        
          selbst die Meetings zu Bühnen der Selbst-
        
        
          darsteller werden und nach Meinung der
        
        
          Personalverantwortlichen zu zwei Drittel
        
        
          unproduktiv verlaufen.
        
        
          Wertschätzung ist kein Kuschelkurs
        
        
          Allerdings darf man Wertschätzung nach
        
        
          Ansicht der Befragten weder mit einem
        
        
          Kuschelkurs noch mit einer „Laissez-
        
        
          faire“-Führung verwechseln. Vielmehr
        
        
          ist mit wertschätzendem Verhalten die
        
        
          Verantwortung verbunden, die eigenen
        
        
          Ziele und die Ziele des Unternehmens in
        
        
          einer Art und Weise zu vermitteln, dass
        
        
          beim Empfänger weder ein Abwehrver-
        
        
          halten noch ein ungutes Gefühl entsteht.
        
        
          Nachvollziehbare Entscheidungen, Klar-
        
        
          heit und Steuerbarkeit sind für kritisches
        
        
          Leistungsfeedback nötig. Eine wertschät-
        
        
          zende Unternehmenskultur zeigt ein
        
        
          stringentes Führungsverhalten auf allen
        
        
          Ebenen. Transparenz für die Qualität der
        
        
          restriktive E-Kultur spielen eine große
        
        
          Rolle (operatives Management)
        
        
          c) ein im Unternehmensleitbild kodi-
        
        
          fizierter und auf allen Ebenen gelebter
        
        
          Wertmaßstab (normatives Management).
        
        
          Auch einzelne Personen oder -grup-
        
        
          pen können die Wertschätzung im
        
        
          Unternehmen spürbar steigern – etwa
        
        
          die Führungskräfte oder eine zentrale
        
        
          Führungspersönlichkeit. Gibt es solche
        
        
          Normstifter imUnternehmen, so die Stu-
        
        
          die, dann klafft auch dieWertschätzungs-
        
        
          kultur in den Unternehmensbereichen
        
        
          weniger weit auseinander. Fehlt ein sol-
        
        
          cher Normstifter, bilden sich häufig Kul-
        
        
          turinseln heraus, die sich besonders in
        
        
          verschiedenen Funktionsbereichen und
        
        
          auch Standorten wiederfinden.
        
        
          Handlungsfelder für Wertschätzung
        
        
          Um die Handlungsfelder auf demWeg zu
        
        
          einer wertschätzenden Kultur zu iden-
        
        
          tifizieren, wurden die Personalverant-
        
        
          wortlichen gebeten, zu zehn Dimensio-
        
        
          nen zum Thema „Wertschätzung“ ihre
        
        
          Bewertung abzugeben. Hierzu mussten
        
        
          die Befragten Items anhand von Polari-
        
        
          tätenprofilen zu den folgenden Dimensi-
        
        
          onen bewerten:
        
        
          • wertschätzende Kommunikation (Di-
        
        
          alogfähigkeit, Kritikfähigkeit, Ich-Kom-
        
        
          munikation, Mitarbeiterzentriertheit,
        
        
          zeitnahes Feedback et cetera), Angst-
        
        
          freiheit (keine Status- und Verlustängs-
        
        
          te, Wir-Gefühl, Informiertheit, subjekti-
        
        
          ve Steuerbarkeit et cetera)
        
        
          • Vertrauen (Grad an Offenheit, Au-
        
        
          thentizität, Integrität, Verwundbarkeit,
        
        
          Verlässlichkeit et cetera)
        
        
          • individuelle Wachstumschancen (Auf-
        
        
          merksamkeit gegenüber den individuel-
        
        
          len Stärken und Schwächen und aktive
        
        
          Förderung et cetera)
        
        
          • Partizipationschancen (Teilhabe an
        
        
          Problemlösungen, Entscheidungen und
        
        
          Geschäftsentwicklung, Informiertheit et
        
        
          cetera)
        
        
          • Entfremdungsprävention (Überein-
        
        
          stimmung zwischen eigenen Anforderun-
        
        
          gen, denen des Unternehmens und den
        
        
          Megatrends der Gesellschaft et cetera)
        
        
          • zielorientierte Führungs- und Leis-
        
        
          tungskultur (Dialog bei den Zielen und
        
        
          Ressourcenzuweisungen, Wertschätzung
        
        
          der Leistungserbringung. zeitnahes Feed-
        
        
          back, tolerante Fehlerkultur et cetera)
        
        
          • Erfüllung der „Love-and-Need-De-
        
        
          mands“ in Arbeitsteams (effiziente
        
        
          
            WERTSCHÄTZUNGSQUALITÄT
          
        
        
          Klares Bild: Wirklich unzufrieden mit der Wertschätzungskultur in ihrem Unternehmen
        
        
          sind nur die wenigsten Befragten; die meisten bewerten sie als gut oder befriedigend.
        
        
          8
        
        
          5
        
        
          48
        
        
          6
        
        
          33
        
        
          Angaben in Prozent
        
        
          sehr gut
        
        
          gut
        
        
          mangelhaft
        
        
          ausreichend
        
        
          befriedigend
        
        
          QUELLE: ROCHUS MUMMERT