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            MANAGEMENT
          
        
        
          _FÜHRUNGSKULTUR
        
        
          personalmagazin  02/17
        
        
          Bei Fragen wenden Sie sich bitte an 
        
        
        
          Leistungsbeiträge eines jeden Mitarbei-
        
        
          ters und Führungskräfte sind offen, au-
        
        
          thentisch und integer, so die Ergebnisse.
        
        
          Unternehmenmit der Wertschätzungs-
        
        
          note eins (in der Abbildung „Wertschät-
        
        
          zungselemente“ mit einer dunkelblauen
        
        
          Linie gekennzeichnet) unterscheiden
        
        
          sich eklatant von denen, die sich die
        
        
          Note „mangelhaft“ geben (orange Linie).
        
        
          Damit werden die Stellhebel für eine
        
        
          Veränderung in der kulturellen Führung
        
        
          des Unternehmens erkennbar. Stellhe-
        
        
          bel sind etwa wertschätzende Kommu-
        
        
          nikationsformen, achtsamer Umgang.
        
        
          Teamentwicklung auf einer vertrauens-
        
        
          vollen und angstfreien Plattform genauso
        
        
          wie auch Partizipation und Führung.
        
        
          Es gibt in der Literatur zwei gegensätz-
        
        
          liche Modelle (Theorie X und Theorie Y),
        
        
          wie die Grundhaltung einer Führungs-
        
        
          kraft zu Mitarbeitern im Unternehmen
        
        
          idealtypisch sein kann. Diese Manage-
        
        
          menttheorien beruhen auf Studien von
        
        
          Douglas McGregor. Danach bestimmt
        
        
          die Sichtweise, die ein Manager von
        
        
          Menschen beziehungsweise seinen Mit-
        
        
          arbeitern hat, seinen Führungsstil und
        
        
          damit letztlich die Verhaltensweisen der
        
        
          Mitarbeiter und indirekt den gesam
        
        
          ten Unternehmenserfolg. Die Befragten
        
        
          mussten ihre Topmanager nach deren
        
        
          Grundhaltung einstufen. Sie unterschie-
        
        
          den zwischen zwei Grundhaltungen: die
        
        
          humanistische Haltung  (Theorie Y) auf
        
        
          der einen Seite, die geprägt ist von Ver-
        
        
          trauen in die Leistungsfähigkeit der Mit-
        
        
          arbeiter, intrinsische Motivation für die
        
        
          Arbeit, Eigeninitiative, Freude an der Ar-
        
        
          beit et cetera, und, auf der anderen Seite,
        
        
          die eher tayloristische Haltung (Theorie
        
        
          X), die geprägt ist durch Belohnungs-
        
        
          und Bestrafungsmechanismen und
        
        
          ständige Kontrolle. Hier stellen wir fest,
        
        
          dass die Unternehmen mit guter Wert-
        
        
          schätzungskultur in 72 Prozent der Fälle
        
        
          ein Führungskader mit humanistischem
        
        
          Ansatz (Theorie Y) haben und nur in 28
        
        
          Prozent der Fälle ein Führungskader mit
        
        
          tayloristischer Grundhaltung (Theorie
        
        
          X). Umgekehrt verhält es sich mit den
        
        
          Führungskadern in Unternehmen mit
        
        
          einer schlechten Wertschätzungskultur:
        
        
          Dort sind die Führungskräfte nur zu 36
        
        
          Prozent Vertreter der Theorie Y und zu
        
        
          64 Prozent der Theorie X zuzuordnen.
        
        
          Von allen untersuchten Rahmenfaktoren
        
        
          war dies der entscheidende Unterschied
        
        
          Blindtext
        
        
          
            WERTSCHÄTZUNGSELEMENTE
          
        
        
          Die Grafik zeigt, in welchen Bereichen sich Unternehmen mit guter
        
        
          und sehr guter Wertschätzungskultur (Blautöne) von solchen mit
        
        
          einer schlechteren Wertschätzungskultur (Orange-Töne) konkret
        
        
          unterscheiden.
        
        
          Grundvertrauenskultur: Offenheit,
        
        
          Authentizität, Integrität, Verwundbarkeit
        
        
          wertschätzende Kommunikation: Dialog- und Kritik-
        
        
          fähigkeit, Feedbackfähigkeit et cetera
        
        
          Angstfreiheit: keine Status- und Verlustängste, Infor-
        
        
          miertheit,  Wir-Gefühl, individuelle Steuerbarkeit
        
        
          ressourcenorientierte Führungs- und Leistungskul-
        
        
          tur: Dialog über Ziele, Ressourcenbedarf et cetera
        
        
          aktive Wachstumsförderung: Aufmerksamkeit auf
        
        
          Stärken, Schwächen und Fähigkeiten et cetera
        
        
          achtsamer Umgang mit individueller Lebenszeit:
        
        
          ausgeglichene Work-Life-Balance et cetera
        
        
          Selbstbestimmtheit: Gestaltungsfreiheit, Selbstbe-
        
        
          stimmtheit der Mitarbeiter et cetera
        
        
          Partizipationschance: bei Entscheidungen, Problem-
        
        
          lösungen, Geschäftsentwicklung und Informationen
        
        
          Teammotivation: Teamarbeit macht Spaß, ist effizi-
        
        
          ent, Quelle gemeinsamer Werte et cetera
        
        
          Arbeitsbedingungen: führen durch moderne Techno-
        
        
          logien immer mehr zu Entfremdung
        
        
          Grundmisstrauenskultur: Widersprüchlichkeit, Instru-
        
        
          mentalismus, Unnahbarkeit, Verschlossenheit
        
        
          zurückgezogene Kommunikation: Monologe, Kritik-
        
        
          meidung, egozentrierte Kommunikation et cetera
        
        
          latente Versagens- und Statusängste: Distanz, man-
        
        
          gelnde Steuerbarkeit, Abschottung et cetera
        
        
          Hierarchieorientierte Führungs- und Leistungskultur:
        
        
          Top-down-Zielsetzung, enge Kontrolle et cetera
        
        
          Wachstum ist Privatsache: kein aktives Bemühen um
        
        
          die Weiterentwicklung der Mitarbeiter et cetera
        
        
          Missachtung der Work-Life-Balance: ständige Verfüg-
        
        
          barkeit, Verteidigungskultur et cetera
        
        
          Fremdbestimmung: Misstrauen gegenüber der
        
        
          Urteilsfähigkeit der Mitarbeiter et cetera
        
        
          Ausgrenzung: bei Entscheidungen, Problemlösungen,
        
        
          Informationen et cetera
        
        
          Teamparalyse: Teams sind ineffizient, Bühnen für
        
        
          Machtspiele und Selbstdarstellungen et cetera
        
        
          Arbeitsbedingungen: werden durch neue Technologi-
        
        
          en immer menschengerechter
        
        
          sehr gut
        
        
          gut
        
        
          befriedigend
        
        
          1
        
        
          ausreichend
        
        
          mangelhaft
        
        
          2
        
        
          3
        
        
          4
        
        
          5
        
        
          QUELLE: ROCHUS MUMMERT