personalmagazin 2/2017 - page 28

personalmagazin 02/17
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MANAGEMENT
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NEWS
R
ockstar, Wizard, Ninja: Mit diesen und
anderen wohlklingenden Jobtiteln buh-
len manche Recruiter in Stellenanzeigen
um Bewerber. Textkernel, ein Anbieter für se-
mantische Recruiting-Lösungen, hat diese nun
analysiert und ein Ranking der schrillsten Kre-
ationen erstellt. Deutsche und österreichische
Firmen suchen demnach gerne mal nach einem
„Animal“, also einem „Tier“. Die Bezeichnung
führt das Ranking in den beiden Ländern an.
Oft genutzt wird hierzulande auch die Bezeich-
nung „Code Monkey“ für Code-verrückte ITler.
Auch im Heimatland von Textkernel, den Nie-
derlanden, konnte die Analyse Tiernamen als
beliebte Stellenbezeichnungen nachweisen:
Die fantasievollen Recruiter suchen dort unter
anderem nach „Tausendfüßlern“ – also nach
Leuten, die viele Dinge gleichzeitig erledigen
können –, „Sales-Tigern“ – Verkäufern mit Biss
– oder „fleißigen Bienen“. Ob solche Stellenbe-
zeichnungen mehr bringen als Aufmerksamkeit? Das wagen die Autoren der
Analyse zu bezweifeln. Obwohl solche Jobtitel humorvoll seien und bestimmte
Berufsgruppen anzögen, könnten sie andere Bewerber verwirren, warnen sie.
Ein weiterer Minuspunkt: Tausendfüßler, Tiger und Bienen sind wohl nicht die
Jobbezeichnungen, nach denen viele Bewerber im Internet suchen.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
Ködern bizarre
Jobtitel Bewerber?
Duzkultur
Siezen Sie noch Ihre Kollegen oder duzt Ihr Euch schon? Das wollten die Online-Jobbörse Stepstone und die Managementbe-
ratung Kienbaum von rund 17.000 Arbeitnehmern wissen. Deren Antworten zeigen eine klare Tendenz: Kollegen werden in den meisten
Unternehmen geduzt, Chefs meist gesiezt. Ausnahmen sind kleine Unternehmen: Dort ist jeder Zweite auch mit seinem Boss per Du.
Kulturschock
Brexit, US-Wahl und Co.: Wie die Top-Ereignisse 2016 die Suchanfragen in Jobportalen beeinflusst haben, hat das Jobportal
Indeed analysiert. So stiegen etwa nach dem Brexit-Referendum die Jobsuchen aus Großbritannien in anderen EU-Ländern, vor allem Irland,
stark an. Ähnliches war nach der Wahl in den USA zu beobachten: Dort schnellten sofort die Suchen nach Jobs in Kanada in die Höhe.
Schockgeständnis
Eine bittere Erkenntnis für Personalentwickler: Viele Mitarbeiter, vor allem jüngere, geben in einer Befragung zu,
deshalb keine Weiterbildungsangebote zu nutzen oder nicht aktiv danach zu fragen, weil ihnen dazu nach eigener Einschätzung die nötige
Lernkompetenz fehlt. Das ist das Ergebnis einer Studie der Hochschule für angewandtes Management in Erding mit 10.000 Teilnehmern.
NEWS DES MONATS
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Ein wenig Paranoia darf sein
NACHGEFORSCHT
Wer paranoid ist, hat höhere Chancen
auf eine steile Karriere: Mit dieser
Erkenntnis überraschten kürzlich die
Autoren einer Studie der Kühne Logis­
tics University mit 441 Teilnehmern.
„Merkmal einer paranoiden Persönlich-
keit ist unter anderem das Gefühl, von
anderen hintergangen und ausgenutzt
zu werden“, erklärt Studienleiter Niels
Van Quaquebeke. Deshalb würden Para-
noiker ihre Umwelt genau beobachten,
was es ihnen wiederum ermögliche,
schnell die Fronten zu wechseln und
sich so aus karriereschädigenden Situa-
tionen herauszuhalten. Uneingeschränkt
empfehlenswert sind paranoide Chefs
aber offenbar nicht: „Anstrengend
ist vor allem, dass ihre Sichtweise so
schnell umschlagen kann“, sagt Van
Quaquebeke im Interview mit der
„Wirtschaft + Weiterbildung“. Oft fühl-
ten sie sich schon hintergangen, wenn
ihre Mitarbeiter auf dem Flur mit Mitar-
beitern anderer Abteilungen sprächen.
Die Beispiele zeigen: Recruiter
sind beim Texten sehr kreativ.
©TEXTKERNEL
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