Personalmagazin 7/2017 - page 48

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ORGANISATION
_VERGÜTUNG
personalmagazin 07/17
U
rsprünglich diente die Stel-
lenbewertung vor allem da-
zu, das Vergütungssystem
zu strukturieren. Längst sind
weitere, ebenso wichtige Anwendungs-
felder hinzugekommen. Heute liefert das
Job Grading eine wesentliche Grundlage
insbesondere zur Stellen- und Personal-
planung sowie zur Strukturierung von
Führungs- und Einladungskreisen, zu
Titel- und Rangsystemen, hybriden Kar-
Von
Nicole Fabig-Grychtol
Gehaltsvergleiche im Umbruch
ÜBERBLICK.
Das Angebot für Vergleichsmöglichkeiten in Vergütungsfragen wird
vielfältiger, die Benchmarks komplexer. Was die gängigen Angebote leisten.
rieremodellen, Vergütungssystemen und
freiwilligen betrieblichen Zusatzleistun-
gen, sogenannten „Fringe Benefits“.
Auch, wenn die Vergütung hinsicht-
lich der Arbeitgeberwahl und dem En-
gagement heute nicht mehr für alle
Mitarbeiter an erster Stelle steht, bleibt
die Nachvollziehbarkeit einer anforde-
rungs-, leistungs- und marktgerechten
Vergütung auch inZukunft wichtig. Denn
der Stellenwert von Transparenz und
Nachhaltigkeit in der Vergütung ist nicht
zuletzt aufgrund von regulatorischen In-
terventionen sowie Gestaltungs- und Re-
portingvorschriften deutlich gestiegen.
In den Gutachten zur Angemessenheit
der Vorstands- und Geschäftsführer-
vergütung werden sowohl horizontale
Marktvergleiche als auch interne, verti-
kale Vergleiche angestellt. An der beson-
deren Bedeutung externer Benchmarks
wird sich in diesem Top-Segment künftig
wohl wenig ändern. Hier werden die Ver-
gleichsunternehmen anhand weniger
Kennzahlen handverlesen ausgewählt.
Bei der Überprüfung und Gestaltung von
Kosten
Nutzen
Werden Gesamtstrukturvergleiche
für alle Länder benötigt oder reichen
bedarfsbezogene, selektive Vergleiche
für einzelne Positionen aus?
Ist das Job-Matching auf Basis einer
analytischen Positionsbewertung
notwendig oder reicht ein Vergleich
auf Basis von Job-Profilen aus?
Wie hoch sind die einmaligen
Einrichtungskosten und jährlichen
Lizenzkosten einer Systemsoftware
eines Providers im Vergleich zu be-
darfsbezogenen selektiven Survey-/
Datenkäufen bei unterschiedlichen
Daten-Providern?
Wie stark ist die Bindung an einen
Daten-Provider beziehungsweise wie
hoch sind die Wechselkosten?
Wie groß ist der interne Handlungs-
druck?
Wie groß ist der Wettbewerbsdruck
auf den Arbeitsmärkten?
Wie groß ist der externe Kostendruck?
Welche tatsächlichen Handlungsspiel-
räume für Anpassungen bestehen?
Wie volatil sind die Arbeitsmärkte und
Vergütungen?
Wie groß ist der Nutzen, sich an einen
Daten-/Systemanbieter zu binden?
Wie hoch ist die Gefahr, eine hausge-
machte Abhängigkeit von Marktdaten
zu entwickeln?
ABWÄGUNG: UMFANG UND KOSTEN-NUTZEN-VERHÄLTNIS
Neben der Datenqualität gilt es vor
allem die Kosten sowie den individu-
ellen Nutzen des Gehaltsvergleichs
abzuwägen.
Qualität
Kosten
Nutzen
QUELLE: BAUMGARTNER & PARTNER MANAGEMENT CONSULTANTS GMBH
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