personalmagazin 8/2016 - page 60

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SPEZIAL
_DIGITALE TRANSFORMATION
personalmagazin 08/16
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
auch laufend Aufgaben für die Mitar-
beiter festzulegen, deren Erreichung
er stetig nachhalten und damit besser
seine operativen Ziele erreichen kann.
Wir wollen damit Managern und Mit-
arbeitern helfen, nicht einen jährlichen
Zielvereinbarungsprozess abzuarbei-
ten, sondern den Arbeitsprozess zu ver-
bessern.
personalmagazin:
Das kann ein zweischnei-
diges Schwert sein. Für den Linienvorge-
setzten mag es hilfreich sein, Aufgaben
im System zu dokumentieren, der
Mitarbeiter wird das möglicherweise als
Kontrolle und Überwachung erleben.
Busch:
Das System dient nicht der Kon-
trolle, sondern kann helfen, Motivation
und Feedback zu verbessern. Es gibt
derzeit auch einen starken Trend, das
jährliche
Zielvereinbarungsgespräch
und die jährliche Bonuszahlung durch
flexiblere Zyklen zu ersetzen. Ein Bei-
spiel: Der Linienmanager erhält 20
Prozent der Bonussumme zur freien
Verfügung und kann das unterjährig
auszahlen, sobald der Mitarbeiter sein
Ziel erreicht hat. Das erhöht die Moti-
vation, weil der Mitarbeiter den Zusam-
menhang zwischen Zielerreichung und
Belohnung unmittelbar erlebt. Das wird
den Performance-Prozess stückweise
revolutionieren. Unsere Softwarelösung
entwickelt sich damit von einem HR-In-
strument zu einem operativen Arbeits-
werkzeug.
personalmagazin:
Den Nutzen für die
Führungskraft kann ich nachvollziehen,
aber was ist der Nutzen für den Mitarbei-
„Fokus auf Linienmanager“
INTERVIEW.
Lumesse bringt eine cloudbasierte HCM-Lösung auf den Markt. Geschäfts-
führer Carsten Busch erläutert Ziele und Nutzen der neuen Softwaregeneration.
personalmagazin:
Sie bringen mit „Lumesse
ET Web Empower“ eine neue Talent-
Management-Software auf den Markt.
Handelt es sich dabei um ein neues
Softwareprodukt, das Sie quasi auf der
grünen Wiese entwickelt haben?
Carsten Busch:
Es ist genau so, wie Sie sa-
gen. Wir haben in den vergangenen zwei
Jahren eine neue Talent-Management-
Lösung entwickelt, die als SaaS-Lösung
oder auch als Cloud-Lösung zur Verfü-
gung gestellt werden kann. Die Applika-
tion zeichnet sich durch eine intuitive
Benutzeroberfläche aus, die sich an die
Nutzerführung der sozialen Netzwerke
anlehnt. Entscheidend aber ist die neue
Produktphilosophie: Die Software ist
nicht mehr so HR-lastig wie die meis-
ten bisherigen Systeme, sondern stellt
den Mitarbeiter in den Mittelpunkt. Es
geht darum, den Mitarbeiter bei seiner
Weiterentwicklung zu unterstützen und
nicht nur einfach die HR-Prozesse um-
zusetzen.
personalmagazin:
Mit Ihrer Aussage ist eine
scharfe Kritik an den bestehenden HR-
Systemen verbunden. Was ist schlecht an
HR-Software, die der Personalabteilung
nützlich ist?
Busch:
Unsere Kunden berichten, dass
Führungskräfte und Mitarbeiter mit
den bestehenden HR-Systemen unzu-
frieden sind. Das liegt daran, dass Syste-
me wie beispielsweise der Zielvereinba-
rungsprozess für HR optimiert wurden,
Linienführungskräfte und Mitarbeiter
aber mit der Nutzung unzufrieden sind.
Das ist ein großes Problem und schadet
letztlich auch der Personalabteilung,
die für den Betrieb der Systeme verant-
wortlich ist.
personalmagazin:
Die Personalabtei-
lung muss ja dafür sorgen, dass es im
Unternehmen einheitliche Prozesse gibt.
Können Sie Ihre Kritik begründen?
Busch:
Im Zielvereinbarungsprozess le-
gen Vorgesetzte und Mitarbeiter einmal
im Jahr Ziele fest, deren Erreichung
nach einem Jahr im System festgehal-
ten wird. Aus der Zielerreichung wird
der Bonus errechnet, der an das Lohn-
abrechnungssystem weitergeleitet wird.
Aus Sicht von HR ist das ein perfektes
System, viele Linienmanager sind damit
aber nicht zufrieden. Unsere neue Soft-
ware ermöglicht dem Linienmanager,
DR. CARSTEN BUSCH
ist Geschäftsführer
des Bereichs ET Web Talent Management
Suite bei Lumesse in Düsseldorf.
©LUMESSE
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