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personalmagazin 08/16
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ORGANISATION
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NEWS
Zusammenarbeit digitalisieren?
Investition in Humankapital
NACHGEFRAGT
Die vierte industrielle Revolution steht vor
der Tür, ist man sich beim Weltwirtschaftsfo-
rum (WEF) einig: Neue Technologien werden
die Geschäftsmodelle, Märkte und Wert-
schöpfungsketten grundlegend verändern,
sodass auch die Arbeit selbst nicht mehr
dieselbe sein wird, lautet die Prognose. Vor
diesem Hintergrund gibt das WEF mit dem
„Human Capital Report 2016“ Auskunft darü-
ber, welche Nationen am meisten aus ihren
Zukunftspotenzialen machen. Das Ergebnis:
Finnland, Norwegen und die Schweiz nutzen
das vorhandene Humankapital im Ver-
gleich am besten — mit einer Quote von 85
Prozent. Der Grund dafür, dass diese Staaten
einen Großteil der Arbeitnehmer-Potenziale
erschließen könnten, sei eine Bildungs- und
Entwicklungspolitik, die Talente effektiv auf
die Zukunft vorbereiten würde. Mit einem re-
spektablen elften Rang muss allerdings auch
Deutschland den Vergleich nicht scheuen:
Hierzulande würden noch immerhin 81 Pro-
zent des Humankapitals genutzt. Gute Noten
stellt das WEF dabei vor allem der Qualität
des hiesigen Bildungssystems aus.
Vertändelt
33 Wochenstunden verbringen Arbeitnehmer durchschnittlich mit Tätigkeiten, die nicht zu ihren Kernaufgaben zählen, davon
2,8 Stunden mit Verwaltung. Diese Zahlen nennt der Workforce-Management-Anbieter Kronos in einer aktuellen Studie. Gemessen am
durchschnittlichen Jahreseinkommen in Deutschland ergebe sich damit ein beachtliches Einsparpotenzial — 99 Milliarden Euro!
Unbeschäftigt
Für Flüchtlinge in Deutschland kommen nach Schätzung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung aktuell rund
154.000 unbesetzte Stellen infrage. Dennoch beschäftigen nur etwa acht Prozent der Unternehmen Geflüchtete, wie das Institut der Deut-
schen Wirtschaft angibt. Hinderungsgründe: „Fehlende Informationen über das Qualifikationsniveau“ und „bürokratischer Aufwand“.
Altbacken
Nur etwa ein Viertel der Unternehmen, die kürzlich vom Konstanzer Zentrum für Arbeitgeberattraktivität befragt wurden,
nutzen neue Arbeitsformen wie zum Beispiel flexible Arbeitszeiten, Homeoffice und Desk Sharing in nennenswertem Maße. Ein Fünftel der
befragten Unternehmen sei mit dem Transformationsprozess schlicht überfordert, sagen die Forscher mit Blick auf die Studienergebnisse.
NEWS DES MONATS
+++ Ak t ue l l e News +++ H i n te rg r ünde +++ t äg l i c h un te r
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Digitale Tools
können helfen,
die Belegschaft zu
vernetzen und den
Informationsfluss
zu fördern.
W
enn es um die digitale Transformation geht, betonen Vorstände,
Geschäftsführer und CIOs gerne den hohen Stellenwert von „So-
cial Collaboration“ in ihrem Unternehmen. Gemeint ist damit
der Einsatz verschiedener Tools, die vernetzte Formen der Zusammenar-
beit ermöglichen, den Wissenstransfer innerhalb der Belegschaft fördern
und Businessentscheidungen beschleunigen sollen. Eine Studie der Tech-
nischen Universität Darmstadt und der Unternehmensberatung Campana
& Schott hat nun die Verbreitung von „Social Collaboration“ in deutschen
Unternehmen untersucht. Ergebnis: Fast drei Viertel der Studienteilneh-
mer streben durch die vernetzte Zusammenarbeit eine Verbesserung der
Unternehmenskultur an. Knapp die Hälfte zielt damit auf die Förderung
von Prozess- oder Produktinnovationen. Die Umfrage unter 519 Mitarbei-
tern von Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen zeigte
jedoch auch, dass zwischen den Erwartungen und der Unternehmensre-
alität noch eine Lücke klafft. Als Kennzahl beschreibt der „Social-Colla-
boration-Reifegrad“, welche Technologien zur Bearbeitung von Aufgaben
genutzt werden. Auf einer Skala von „null“ (vollständig analog) bis „drei “
(vollständig digital) erzielten die befragten Unternehmen einen durch-
schnittlichen Reifegrad von 1,24. Persönliche Kontakte, Telefonate und
E-Mails stehen demnach also weiterhin hoch imKurs.
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