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sonalstrategie zu entwickeln, die uns
auch auf lange Sicht weiterbringt.“
Den strategischen Rahmen dafür bie-
tet das Inqa-Audit „Zukunftsfähige
Unternehmenskultur“, ein vom Bun-
desministerium für Arbeit und Sozi-
ales gefördertes Projekt, an dem die
Liemke KG derzeit teilnimmt. „Das
Inqa-Audit ‚Zukunftsfähige Unter-
nehmenskultur‘ bietet interessierten
Unternehmen die Chance, ihre Un-
ternehmenskultur auf den Prüfstand
zu stellen, Handlungsbedarfe bei der
Arbeitsgestaltung zu ermitteln und
gemeinsam mit den Beschäftigten
und den Personalvertretungen zu-
kunftsfähige Strategien zu entwi-
ckeln“, so Bundesarbeitsministerin
Andrea Nahles über das Programm
(mehr dazu im Infokasten „Über das
Inqa-Audit“).
Zu Beginn der Auditierung kön-
nen sich Unternehmen Klarheit
darüber verschaffen, wo Verbesse-
rungspotenziale für sie bestehen.
Im nächsten Schritt werden gemein-
schaftlich und unter Anleitung von
speziell geschulten Prozessbeglei-
tern Maßnahmen entwickelt. Das
Inqa-Audit beginnt mit einer stan-
dardisierten, anonymen Geschäfts-
leitungs- und Mitarbeiterbefragung,
auf deren Basis eine firmeninterne
Projektgruppe aus Beschäftigten
des Betriebs und Mitgliedern der
Unternehmensleitung Maßnahmen
zur Weiterentwicklung beschließt.
Werden alle Ziele gemäß der Ver-
einbarung erreicht, erhalten die Un-
ternehmen eine Abschlussurkunde
als Auszeichnung. Derzeit ist das
Programm in der Pilotphase, ab 1.
November 2016 soll das Inqa-Audit
dann als offizielles Angebot der „Ini-
tiative Neue Qualität der Arbeit“ (In-
qa) auf den Markt kommen.
Mitbestimmung als Maxime
Um eine moderne Unternehmens-
kultur nachhaltig zu fördern, setzt
das Inqa-Audit auf einen partizipa-
tiven Ansatz, der die Mitarbeiter
in jedem Schritt miteinbezieht. Ein
Aspekt, den Elha-Geschäftsführer
Hans-Georg Liemke besonders
schätzt: „Uns ist besonders wichtig,
unsere Beschäftigten bei jeder Ent-
wicklung mitzunehmen und Ideen
und Anregungen aufzunehmen und
Lösungen gemeinsam zu erarbeiten.
Häufig wissen Mitarbeiter sehr ge-
nau, wo die Probleme liegen und wie
man diese pragmatisch lösen kann,
um besser und auch zufriedener zu
arbeiten.“ Dies zeigte sich bereits
bei der Mitarbeiterbefragung. Wäh-
rend die Themen Führungskompe-
tenz und Kommunikation ohnehin
auf der firmeneigenen To-do-Liste
standen, überraschte das Ergebnis
der Befragung vor allem im Bereich
psychische Gesundheit. Stefan Hö-
wekenmeier: „Im Bereich Gesund-
heitsmanagement waren wir schon
vor dem Inqa-Audit sehr aktiv. Dass
jedoch auch in den Bereichen Stress-
bewältigung und psychischer Ge-
sundheit Bedarf besteht, wurde erst
in der anonymen Befragung offen
angesprochen.“
Um die Anonymität der Beschäf-
tigten zu gewährleisten, werten
professionelle Prozessbegleiter die
Befragung aus. Auf dieser Basis ent-
wickelt eine interne Projektgruppe
konkrete Maßnahmen für die Un-
ternehmenspraxis. Beteiligt an der
„Der hohe Bedarf im Be-
reich Stressbewältigung
und psychische Gesund-
heit trotz aktivem BGM
zeigte sich erst in der
anonymen Befragung.“
Stefan Höwekenmeier, Personalreferent
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