personalmagazin 10/2016 - page 33

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10/16 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
kreten Fragen aus ihrer täglichen Praxis
zu den sechs Themen „Strategie“, „Fi-
nanzen“, „Kundenorientierung“, „Orga-
nisation“, „Digitale Transformation“ und
„Leadership“. „Diese vertiefte und von
den Professoren begleitete Exploration
und Reflexion bringt dem Unternehmen
einendirektenMehrwert und rechtfertigt
auch die Abwesenheit der Teilnehmer
während des Studiums“, sagt Professor
Stefan Michel, Direktor des Executive
MBA-Programms am IMD. Im Idealfall
entstehe so eine Win-win-Situation.
Die Zusammenarbeit mit dem Un-
ternehmen beginne bereits bei der
Anmeldung, bei der man ein Empfeh-
lungsschreiben für den Kandidaten er-
warte. Das enthalte auch die Ziele und
Erwartungen an das Programm und den
Mitarbeiter. Während des Studiums wird
der unternehmensinterne Unterstützer
über alle Assignments informiert, so
Professor Michel. Bei Bedarf tausche
man sich auch direkt aus, insbesondere
bei Unklarheiten der Projektvorgaben
oder wenn es um die Vertraulichkeit
oder Komplexität der Projekte geht.
Aber wie immer gebe es natürlich Aus-
nahmen: Manchmal sei die eigene Orga-
nisation nicht das ideale Lernumfeld und
manchmal hätten sich die Teilnehmer
bereits entschieden, den Arbeitgeber
vor, während oder nach dem Studium
zu wechseln. In diesen Fällen suche die
Schule nach geeigneten Projekten. In
der Regel stellen Alumni, die selbst den
Executive MBA absolviert haben, geeig-
nete Projekte bereit. „Erstens erhalten
sie dadurch einen echten Mehrwert und
zweitens erinnert sie das an ihre eigene
Studienzeit“, weiß der IMD-Professor.
Auch komme es mal vor, dass der Ar-
beitgeber das Studium seines Mitarbei-
ters ablehnt. „Die MBA-Interessenten
müssen dann realistisch abschätzen, was
ihnen wichtiger ist“, sagt Professor Mi-
chel. „Bleiben sie bei einem Arbeitgeber,
der sie nicht oder nur limitiert fördert,
oder nutzen sie die Gelegenheit für eine
persönliche Neuorientierung?“ Rein tech-
nisch habe das IMD als Business School
eine Vereinbarung mit dem Teilnehmer
und nicht mit dem Unternehmen.
Unterstützung des Chefs gefordert
An der Mannheim Business School sieht
man das etwas anders. Dort ist es bei
allen berufsbegleitenden MBA-Program-
men Pflicht, dass eine zeitliche Unter-
stützungszusage vom Arbeitgeber vor-
liegt. „Da machen wir keine Ausnahme“,
erklärt Professor Jens Wüstemann. „Wir
verstehen uns nicht nur als Partner unse-
rer Teilnehmer, sondern auch als Partner
der Unternehmen und für uns ist es daher
eine Selbstverständlichkeit, dass wir mit
allen Stakeholdern fair und offen kom-
munizieren“, betont der Präsident der
Mannheim Business School. Dabei stelle
man auch fest, dass einige Unternehmen
den MBA als Weiterbildungsmaßnahme
bislang noch nicht auf dem Radar hatten.
„Durch die Unterstützungsaussage wer-
den sie auf das Thema aufmerksam und
schenken dem MBA in ihrer zukünfti-
gen Personalentwicklungsstrategie auch
mehr Beachtung“, so der Professor.
Ähnliches beobachtet Professor Mar-
kus Vodosek. Die Personalabteilungen
haben berufsbegleitende Masterstudien-
gänge als Maßnahme der Personalent-
wicklung vielfach nicht auf dem Radar
und müssen dann erst einmal überzeugt
„Wir verstehen uns nicht nur als Partner
unserer Teilnehmer, sondern auch als
Partner der Unternehmen.“
Professor Jens Wüstemann, Präsident der Mannheim Business School
Die MBA-Schulen Mannheim Business
School, ESCP Europe Berlin, IMD Lausanne,
WHU – Otto Beisheim School of Manage-
ment in Vallendar und die German Gradua-
te School (GGS) in Heilbronn (von links)
© GGS / TUM WOLF-BILD
© KAI MYLLER / WHU – OTTO BEISHEIM SCHOOL OF MANAGEMENT
© BÄRBEL SCHWERTFEGER
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