personalmagazin 10/16
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MANAGEMENT
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NEWS
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riseur, Koch oder Dachdecker gehören nicht zu den beliebtesten Aus-
bildungsberufen – und sind auch die Berufe, die am häufigsten mit
Ausbildungsabbrüchen zu kämpfen haben, wie der Datenreport zum
„Berufsbildungsbericht 2016“ belegt. Warum so viele Ausbildungen scheitern,
haben nunWissenschaftler des Sozio-
logischen Forschungsinstituts (Sofi)
an der Georg-August-Universität Göt-
tingen untersucht: Einer der Haupt-
gründe sind demnach Konflikte, die
oft aus einer mangelnden oder miss-
lungenen Kommunikation zwischen
Azubis und Ausbildern entstehen.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
Warum viele Berufsausbildungen
scheitern
Eins
Längst ist das Chatten, Spielen und Lernen mit Smartphone, Tablet und Co. die Freizeitbeschäftigung Nummer eins vieler Jugendlicher.
Doch deren Vorliebe für Digitales nutzen Berufsschulen, aber auch Ausbilder in Betrieben laut dem „Monitor Digitale Bildung“ der Bertels-
mann Stiftung noch selten. Schlimmer noch: In vielen Schulen scheitert das digitale Lernen demnach schon an der Internetverbindung.
Zwei
Interne Coachs, also etwa Führungskräfte, die ihre Mitarbeiter coachen, verfügen oft nur über eine zweitklassige Ausbildung. Gut je-
der zweite kann keine Coaching-Zertifizierung vorweisen, wie die jährliche Umfrage des internationalen Coaching-Verbands ICF ergeben hat.
Polizei
„Ist meine Organisation für junge Bewerber attraktiv?“ Diese Frage, die Recruiter sich regelmäßig stellen, beantwortet jährlich das
„Schülerbarometer“ des Trendence-Instituts. Dieses Jahr haben die Marktforscher 17.000 Schüler befragt. Beruhigt sein können demnach vor
allem die Recuiter bei der Polizei: Denn sie ist – wie schon im Vorjahr – Wunscharbeitgeber Nummer eins bei den deutschen Schülern.
NEWS DES MONATS
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Leistung steigern mit Stress?
NACHGEFORSCHT
Die Angst, das Arbeitspensum nicht zu
schaffen: Das ist laut einer GFK-Studie
hierzulande der größte Stressfaktor.
Umso erstaunlicher klingt da die For-
derung von Berater Oliver Maassen in
seiner Kolumne auf haufe.de/personal:
Demnach könnte mehr Stress zu einer
besseren Zielerreichung in Unterneh-
men führen. Voraussetzung dafür ist
aber, dass die Mitarbeiter im Umgang
mit Stress geschult sind und den Stress
als positiven Stress, Eustress, und nicht
als negativen, Disstress, erleben. Dies
könne gelingen, wenn Mitarbeiter für
Stresssituationen gecoacht werden,
so Maassen mit Blick auf die Ergeb-
nisse einer Harvard-Studie. Wie es gar
nicht erst zu negativem Stress kommt,
haben Forscher des Leibniz-Instituts für
Arbeitsforschung an der TU Dortmund
untersucht: Demnach verspüren Mitar-
beiter weniger Stress, wenn sie häufi-
ger in den sogenannten „Flow“-Zustand
kommen. Dieser entsteht wiederum
häufiger, wenn Mitarbeiter sich stark
mit ihrem Unternehmen identifizieren.
BILDERGALERIE
Wo Ausbildungsabbrüche besonders
häufig sind und was Azubis und Ausbil-
der dagegen tun können, verraten Info-
grafiken in der Personalmagazin-App.
Bei Friseuren sind
Ausbildungsab-
brüche besonders
häufig.