personalmagazin 10/2015 - page 68

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RECHT
_SCRUM
personalmagazin 10/15
I
n der Übergangszeit zur Industrie
4.0, sozusagen in der Industrie 3.9,
wird zurzeit vieles komplexer. Pro-
jekte, die nicht zum Kerngeschäft
der Unternehmen gehören, können oft
nicht mit internen Kräften allein bewäl-
tigt werden. Das betrifft auch Projekte, die
Kreativität erfordern. Kreativität braucht
wiederum Flexibilität. Daher entwickeln
sich zunehmend Formen sogenannter agi-
ler Projektorganisation. Nicht starre Rah-
menpläne oder umfangreiche Lastenhefte
Von
Dietmar Heise
mit festen, abgegrenzten Aufgaben für ex-
terne Dienstleister stehen im Fokus, son-
dern eine flexible, schlanke und zügige
Organisation der Arbeit. Das Ergebnis ist
wichtiger als ein fester Plan oder eine Do-
kumentation. Dafür hat sich der Begriff
der „Agilität“ eingebürgert. Der derzeit
wohl führende, sicher aber meistdisku-
tierte Organisationsrahmen ist Scrum.
Projektarbeit mit Scrum
Scrum ist keine neue Rechtsform für
Verträge. Scrum ist erst einmal lediglich
eine relativ neue Form, Projektarbeit zu
organisieren. Scrum kann folglich ohne
Weiteres als rein unternehmensinterne
Organisationsform gelebt werden. Dann
stellen sich vielleicht arbeitsorganisa-
torische Fragen, oder Hierarchien wer-
den infrage gestellt. Rechtliche Fragen
treten erst vermehrt auf, wenn externe
Unternehmen in Scrum-Projekte einbe-
zogen werden.
Dies geschieht indes häufig: Gerade
für die Umsetzung von IT-Projekten ha-
ben viele Unternehmen nicht mehr das
vollständige Know-how in den eigenen
Reihen. Oder, anders ausgedrückt: Viel-
Neue Projektform, altes Recht
ÜBERBLICK.
Scrum gilt als bekanntestes Beispiel agiler Konzepte. In der Zusammen­
arbeit mit Externen stellen sich jedoch knifflige Rechtsfragen – die aber zu lösen sind.
Der Inbegriff agilen Arbeitens:
Klebezettel, soweit das Auge reicht.
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