personalmagazin 10/2015 - page 58

personalmagazin 10/15
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SPEZIAL
_RECRUITING
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
D
ie Beschäftigung mit dem The-
ma „Candidate Experience“
entführt uns in die eigene Ver-
gangenheit. In die Zeit nach
dem Studium oder der Ausbildung, in
der wir die Entscheidung treffen muss-
ten, ob es der Job beim Mittelständler
auf dem Land oder vielleicht doch die
Karriere beim Großkonzern in der Stadt
werden soll. Egal wie die Entscheidung
ausgefallen ist und wie viele Jahre seit-
dem vergangen sind, die Aufregung vor
dem ersten persönlichen Gespräch und
die Erinnerungen an den ersten Arbeits-
tag bleiben unvergessen.
Inzwischen hat sich im Berufsleben
vieles verändert. Permanent ist über
eine neue Generation am Arbeitsmarkt
zu lesen. Eine Generation, die mehr Auf-
merksamkeit bedarf, ganz neue Bedürf-
nisse hat und nach einer besonderen
Behandlung verlangt. Und von Unter-
nehmen, die sich verändern müssen, um
für die Zielgruppe noch attraktiv zu sein.
Warum Unternehmen auf die
„Candidate Experience” achten sollten
Hat sich wirklich so viel verändert? Zu-
mindest hinsichtlich des Umgangs mit
potenziellen neuen Mitarbeitern lässt
sich die Frage klar beantworten: Ja! Denn
ob Baby Boomers, Generation Y oder Z
– gemeinsam ist den Mitarbeitern der
Wunsch nach Berücksichtigung ihrer Be-
dürfnisse, Wertschätzung und einer po-
sitiven Erfahrung mit dem Arbeitgeber.
Die Erfahrungen und Erlebnisse, die
Bewerber mit dem Unternehmen sam-
Von
Christian Uhlig
und
Jan Willand
Glückliche Bewerber
PRAXIS.
Negative Erlebnisse im Recruiting-Prozess führen oft zum Abbruch der Bewer-
bung. Einige einfache Instrumente helfen, die „Candidate Experience” zu verbessern.
© WWW.SCHWARZERSCHWAN.COM
Eine Persona zeichnet ein klares Bild eines idealtypischen Bewerbers.
Um die „Candidate Experience“ des eigenen Unternehmens zu verbessern, gibt es
einige pragmatische Ansätze, die sich schnell und unkompliziert umsetzen lassen.
Persona-Methode: Erstellen Sie eine Bewerber-Persona und eine weitere Persona Ihres
eigenen Unternehmens. Lassen Sie beide Rollen durch Mitarbeitende einnehmen und
sie in Form eines kurzen Rollenspiels in der Unternehmenscafeteria ganz offen mitein-
ander über ihre Bedürfnisse plaudern. Ziehen Sie daraus erste Schlüsse für Ihre externe
Argumentation.
Candidate Journey: Testen Sie mithilfe Ihrer Bewerber-Persona die verschiedenen Kon-
taktpunkte wie Karrierewebsite, Messestand oder Onboarding mit Ihrem Unternehmen
und reflektieren Sie konsequent die Erlebnisse.
Prototyping: Suchen Sie sich zwei bis vier relevante HR-Produkte wie die Stellenanzeige
oder das Bewerbungsgespräch heraus und schließen Sie sich mit einigen HR-Kollegen
für einen Tag ein. Beim Prototyping versetzen Sie sich in die Lage Ihrer Kunden und
entwickeln gemeinsam Ideen für Verbesserungen unter der Maßgabe: Was kann mor-
gen, was kann in zwei Wochen und was kann in zwei Monaten optimiert und umgesetzt
werden?
Die Bewerberzufriedenheit verbessern
PRAXISTIPPS
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