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ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG
Das Interview führte
Reiner Straub.
HOLGER PIENING
führt das Familienun-
ternehmen und plädiert dafür, Flüchtlinge
zügig in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
© FOTOS: NADJA JACKE
Piening:
Mit der IT-Beratung und dem IT-
Projektgeschäft erschließen wir uns ei-
nen hochattraktiven Markt. Expertplace
verfügt über hochqualifizierte IT-Spezia-
listen, die beispielsweise ein verfahrenes
IT-Projekt für einen Kunden wieder auf
die Beine stellen können. Das sind sozu-
sagen die Feuerwehrleute der IT-Szene.
Aus der Zusammenarbeit von Expert-
place und Piening ist aber auch ein neu-
es Geschäftsfeld entstanden: Auf Basis
der Arbeitnehmerüberlassung können
wir unseren Kunden IT-Kräfte anbieten,
die in Kundenprojekten mitarbeiten oder
ganze Kundenprojekte übernehmen.
personalmagazin:
Die Digitalisierung verän-
dert gegenwärtig die Arbeitswelt. Welche
Auswirkungen hat die Digitalisierung auf
Piening Personal?
Piening:
Die Digitalisierung verändert
auch unsere Branche. Unsere größten
Investitionen fließen heute in die IT. Das
hat sich gegenüber der Vergangenheit
drastisch verändert. In der Personalbe-
schaffung und bei der Personalauswahl
spielen technische Systeme eine immer
größere Rolle. Ob irgendwann einmal
auch hier technische Systeme den Men-
schen bei der Personalauswahl ersetzen
werden, kann man aus heutiger Sicht
nicht ausschließen – wobei ich mir das
nicht wünsche.
Schrader:
Mensch und Maschine haben
ihre eigenen Stärken. In manchen Be-
rufen, beispielsweise dem technischen
Spezialisten, sind Hardskills entschei-
dend. Beim Matchen von Hardskills ist
die Technik schnell und zuverlässig und
kann unsere Disponenten unterstüt-
zen. Beim Matchen von Softskills, etwa
kommunikativen Eigenschaften, ist das
schwieriger. Unsere Disponenten kennen
unsere Kunden sehr gut und wissen, wer
in die Kultur eines Unternehmens oder
einer Abteilung passt. Dass das jemals
eine Maschine übernehmen kann, glaube
ich nicht.
personalmagazin:
In der Personalauswahl
setzen Sie eignungsdiagnostische Verfah-
ren ein, die größtenteils mit IT-Unterstüt-
zung ablaufen. Ist das der Königsweg für
die Zukunft?
Schrader:
Das Thema Eignungsdiagnostik
wird für uns wichtiger, weil es unsere
Kernaufgabe ist, die richtigen Leute für
die richtigen Aufgaben einzusetzen.
Doch es gibt keinen Königsweg in der
Personalauswahl. Wir setzen auf die
Vielfalt der Verfahren.
personalmagazin:
Sie diversifizieren Ihr
Dienstleistungsangebot. Wo steht Ihre Fir-
ma in zehn Jahren? Ist die Zeitarbeit dann
immer noch der größte Umsatzbringer?
Piening:
Ich denke schon. Mit der Zeitar-
beit können Sie viel Umsatz machen, sie
bringt aber keine hohen Margen mehr.
Unsere neuen Geschäftsfelder, in die
wir heute verstärkt investieren, werden
nicht die großen Umsatztreiber sein,
aber in erheblichem Maße zum Gewinn
beitragen. Die entscheidende Zukunfts-
frage ist für uns aber, dass wir uns als
Lösungsanbieter für unsere Kunden ste-
tig qualitativ weiterentwickeln.
personalmagazin:
Wir erwarten in diesem
Jahr 800.000 Flüchtlinge, von denen
ein erheblicher Teil in den Arbeitsmarkt
integriert werden muss. Was muss getan
werden, damit die Flüchtlinge bei uns in
der Wirtschaft Fuß fassen können?
Piening:
Wir heißen diese Menschen zu-
nächst einmal aus humanitären Gründen
willkommen. Natürlich können sie uns
auch helfen, den Fachkräftemangel in
einigen Branchen zu bewältigen. Daher
sollten wir möglichst schnell alle notwen-
digen Integrationsschritte einleiten. Ich
denke daran, dass bei der Aufnahme ne-
ben den sozialen Daten bereits alle beruf-
lichen Qualifikationen und Kompetenzen
erfasst und ausgewertet werden könnten.
Das würde allen Beteiligten helfen, eine
schnelle Integration in Gesellschaft und
Arbeitsmarkt zu erreichen. Gerade die
Zeitarbeit bietet sich hier als Integrations-
schlüssel an. Allerdings fehlen dafür noch
die rechtlichen Rahmenbedingungen.
personalmagazin:
Was könnten Sie als
Personaldienstleister dazu beitragen?
Piening:
Als Personaldienstleister verfü-
gen wir über vielfältige Erfahrungen.
Bei Piening Personal rekrutieren wir
seit Langem Mitarbeiter im Ausland
und sorgen dafür, dass sie kulturelle
und sprachliche Barrieren überwinden
und bei uns ihre private und berufliche
Zukunft finden. Wir können Assess-
ments durchführen, Kompetenzprofile
erstellen und die passende Aus- und
Fortbildung in die Hand nehmen. Als
Schnittstelle zu den Unternehmen ken-
nen wir den Arbeitsmarkt und wissen
sehr genau, wo und für welche Qualifi-
kation Bedarf besteht.
FRANK SCHRADER,
Mitglied der Ge-
schäftsleitung, entwickelte das Konzept
der „Personaldienstleistung 2.0“.
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