wirtschaft und weiterbildung 1/2019 - page 40

training und coaching
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wirtschaft + weiterbildung
01_2019
konnte bei Bedarf drei Mal wiederholt
werden.
Eingeführt wurde auch das Lerntagebuch
als zentrales Element der Lerntransfer-
sicherung. Vor und nach jedem Modul
bekamen die Teilnehmer während des
gesamten Lehrgangs jeweils drei Refle-
xionsfragen gestellt. Diese sollten sie im
Lernportal für ihre Kollegen sichtbar be-
antworten. Zudem sollten sie stets drei
Kommentare zu den Einträgen der ande-
ren Teilnehmer abgeben. Diese Aufgaben
sollten die Teilnehmer animieren, ihren
Lernprozess zu reflektieren, ihre Erfah-
rungen zu vergleichen und eine Interak-
tion über Moodle anregen.
Um den Gedanken- und Erfahrungsaus-
tausch zu stimulieren, verschickten die
Ausbilder von Seminar Consult Prohaska
zudem regelmäßig Kurznachrichten zum
Beispiel über interessante Links. Außer-
dem nutzten sie die Lernfortschrittskon-
trolle in Moodle, um beispielsweise Teil-
nehmer an Abgabefristen zu erinnern
oder im Forum Rückmeldungen zu pos-
ten wie: „Supervideo. Schaut mal rein:
Ist echt spannend!“. Auf die Online-Pre-
Work-Phase folgte eine Präsenzphase, bei
der sich die Teilnehmer zu einem klassi-
schen dreitägigen Seminar in einem Semi-
narhotel trafen.
Modul 1 / Phase 2
(Präsenzseminar)
In diesen drei Tagen standen das soziale
Lernen und praktische Tun im Mittel-
punkt. Dabei gab es folgende inhaltliche
Schwerpunkte:
An der Werteebene arbeiten.
Die (an-
gehenden) Trainer sollten erkennen, dass
sie einen wichtigen Beitrag zum Erfolg
der Volksbanken leisten. Hierzu wurden
in dem Seminar auch die Themen Funk-
tion, Rolle und Haltung als Trainer und
Veränderungen der Trainerrolle im digita-
len Zeitalter thematisiert. Zu Beginn und
gegen Ende des Seminars waren auch
Vertreter der Volksbank Akademie anwe-
send. Mit ihnen sprachen die Teilnehmer
darüber, warum das Onlinelernen bezie-
hungsweise Blended Learning künftig
eine stärkere Rolle in der Aus- und Wei-
terbildung spielen sollte, was der Nutzen
hiervon ist und welch wichtige Rolle die
Trainer hierbei spielen, um die Teilneh-
mer auf ihre künftigen Aufgaben einzu-
stimmen.
Für Trainertätigkeit nachhaltig moti-
viert werden.
In Zeiten der Veränderung
wünschen sich die Mitarbeiter Halt und
Orientierung. Und ihnen diese zu ver-
mitteln, zählt auch zu den Aufgaben von
Trainern, da sie wichtige Ansprechper-
sonen und Vorbilder insbesondere für
neue Mitarbeiter sind. Dieses Bewusst-
sein wurde den Teilnehmern vermittelt.
Zudem wurde in Reflexionssequenzen ihr
Bewusstsein dafür gefördert, wie stark sie
auch persönlich in ihrem Arbeitsalltag
von der Trainerausbildung und dem Trai-
nersein profitieren – zum Beispiel bei Mit-
arbeitergesprächen und in Teambuilding-
Prozessen.
Trainingskompetenzen vertiefen und
anwenden können.
Um dieses Ziel zu
erreichen, probierten die Teilnehmer
immer wieder in Praxissequenzen mit
anschließender Feedbackphase die unter-
schiedlichsten Trainings- und Feedback-
methoden aus (teils mit Video-Feedback).
Außerdem erhielten sie ein Methoden-
kompendium und die Aufgabe, bis zum
nächsten Präsenzseminar eine mindes-
tens zehnminütige Lern- bzw. Trainings-
einheit zu einem Thema ihrer Wahl vor-
zubereiten.
Außerdem gab es im Modul 1 noch eine
„Phase 3“, die als „Online-Follow-up“ be-
zeichnet wurde. Dabei wurden den Teil-
nehmern unter anderem Lehrvideos zur
Verfügung gestellt. Außerdem sollten sie
ihr Lerntagebuch weiterführen und er-
neut drei Kommentare abgeben. Zudem
arbeiteten sie nun die Praxisaufgabe für
das nächste Präsenzseminar schriftlich
gemäß Vorgaben aus. Hierzu erhielten sie
von den Ausbildern online Feedback.
Modul 2 / Phase 1
(Online-Pre-Work)
Für die Pre-Work-Phase standen fünf Wo-
chen Zeit zur Verfügung. Hier ein Beispiel
für die Aufgaben, die dabei bearbeitet
wurden:
Die Teilnehmer sollten sich anhand des
„Phasenmodells für Gruppenbildungspro-
zesse nach Tuckman“ mit den vier Lern­
ebenen befassen.
Ebene 1:
Wissen: Ein Dokument über
die vier Phasen „Forming“, „Stor-
ming“, „Norming“ und „Performing“
war zu lesen.
Ebene 2:
Transfer des Wissens: Eine
praktische Anleitung für Trainer sollte
hieraus entwickelt werden – gemäß
Vorgaben zur Erfolgskontrolle.
Ebene 3:
Eigenreflexion: Danach erhielt
jeder Teilnehmer eine Musteranleitung
zum Vergleich. Anschließend sollte er
selbst in Moodle eine schriftliche Be-
wertung seiner Arbeit vornehmen. Auf
dieses „Selbstfeedback“ erfolgte ein
schriftliches Feedback der Ausbilder:
Ebene 4:
Präsentationsebene: Außer-
dem sollten die Teilnehmer eine Pow-
erpoint-Präsentation über das Phasen-
modell in einer Onlinegruppenarbeit
erstellen – um auch hiermit für ihre
künftige Trainertätigkeit praktische Er-
fahrung zu sammeln.
Modul 2 / Phase 2
(Präsenzseminar)
Das zweitägige Präsenzseminar stand
unter dem Motto „Learning by doing“.
Jeder Teilnehmer hatte 50 Minuten Zeit
für das Durchführen seiner Seminar­
sequenz inklusive anschließendem Feed-
back. Auch die Powerpoint-Präsentatio-
nen zu Tuckmans Phasen wurden in dem
Seminar vorgetragen und analysiert.
Auch im Modul 2 gab es eine „Phase 3“,
die ein „Online-Follow-up“ war. In ihr er-
hielten die Teilnehmer weitere Unterlagen
und Lehrvideos, um das im Online-Pre-
Work- und Präsenzseminar erworbene
Know-how und Können zu vertiefen.
Auch führten sie ihr Lerntagebuch weiter.
Modul 3
(ISO-Fachtrainer-Prüfung)
Auch dieses Modul startete mit einer On-
line-Pre-Work-Phase. In ihr wurden den
Teilnehmern erneut Lernunterlagen und
Lehrvideos zur Verfügung gestellt. Außer-
dem erstellten sie für die ISO-Fachtrainer-
Prüfung ein schriftliches Seminardesign.
Die Ausarbeitung wurde online von den
Prohaska-Ausbildern unterstützt. Da-
nach erfolgten in einer Präsenzveranstal-
tung die Abschlussprüfung und die ISO-
Fachtrainer-Zertifizierung. Im gesamten
Lehrgang wurde immer wieder über die
Funktion eines Trainers im Volksbanken-
Verbund gesprochen und stark auf der
Werteebene gearbeitet. Deshalb wurde
den (angehenden) Trainern zunehmend
bewusst,
• welch wichtigen Beitrag Trainer zur
Stärkung der Volksbanken leisten und
• dass im digitalen Zeitalter eine neue
Art des Lehrens und Lernens nötig ist
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