Wirtschaft und Weiterbildung 3/2019 - page 45

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duale Studiengänge zur Erstausbildung –
also Bachelorstudiengänge – auf. Duale
Master sind dagegen noch relativ neu.
So hat die DHBW erst 2014 ihr Center for
Advanced Studies (DHBW CAS) für duale
Masterstudiengänge aus Wirtschaft, Tech-
nik, Sozialwesen und Gesundheit gestar-
tet. 2014 hatte man 366 duale Master-
studenten, 2016 waren es schon 770 (in
beiden Studienjahren) und 2018 bereits
knapp 1170. Im vergangenen Jahr haben
442 Studierende mit dem zweijährigen
Masterstudium begonnen, 199 im Bereich
Wirtschaft, 205 im Bereich Technik.
Masterarbeit über konkrete
betriebliche Probleme
Auf der Website findet man zwölf Mas-
terstudiengänge, teils mit mehreren Stu-
dienrichtungen. So gibt es beim „Master
in Business Management“ zehn Ver-
tiefungen etwa in Accounting, Digital
Business Management oder Personal
und Organisation. „Im Gegensatz zu
berufsbegleitenden Masterstudiengän-
gen ist der duale Master berufsintegrie-
rend“, erklärt Professor Uwe Schirmer,
wissenschaftlicher Leiter für den dualen
„Master Business Management“, Studi-
enrichtung Personal und Organisation am
DHBW CAS. So müssen die Studenten
zwei Forschungsprojekte und eine Mas-
terarbeit über eine konkrete betriebliche
Problemstellung schreiben. „Da wird aka-
demisches Wissen direkt in der Praxis an-
gewandt, methodisch sauber umgesetzt
und zu brauchbaren Lösungen weiterent-
wickelt“, sagt Professor Schirmer. Jeder
duale Student braucht daher eine Verein-
barung mit dem Unternehmen. Das muss
ihn bei den Forschungsprojekten und der
Masterarbeit unterstützen und ihm die
Teilnahme an den Präsenzphasen ermög-
lichen. Der duale Master an der DHBW ist
ein Weiterbildungsmaster, der mindestens
ein Jahr Berufserfahrung voraussetzt. Bei
einem Weiterbildungsmaster fallen – im
Gegensatz zum konsekutiven Master, der
direkt an das Erststudium anschließt – in
der Regel Studiengebühren an. An der
DHBW liegen sie bei 15.000 Euro, ab Ok-
tober sind es 16.200 Euro.
In Bayern gehen die Uhren
anders
In Bayern definiert man den dualen Mas-
ter dagegen anders. Hier firmiert er unter
„Masterstudium mit vertiefter Praxis“.
Die Masterstudenten studieren zusam-
men mit „normalen“ Studenten in einem
konsekutiven Masterstudiengang und ar-
beiten zudem im Unternehmen, sei es an
einem oder zwei Tagen in der Woche oder
in den Semesterferien. Im dritten Semes-
ter – dem Praxissemester – schreiben sie
dann ihre Masterarbeit im Unternehmen.
Studiengebühren fallen hier nicht an.
Die Abgrenzung zum Weiterbildungs-
master sei schwierig, gesteht Professor
Franz Boos, wissenschaftlicher Leiter der
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