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wirtschaft + weiterbildung
03_2019
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3 Kommt die Analyse der
„Bedarfe“ zu kurz?
Schwarz:
Grundsätzlich sollte jedem Prä-
senztraining oder generell jeder Weiter-
bildung eine Bedarfsanalyse vorausge-
hen. Es gibt verschiedenste Faktoren, die
bei der erfolgreichen Durchführung eines
Präsenztrainings zu berücksichtigen sind
und die gilt es aufzuspüren. Kosten spie-
len da nicht immer die entscheidende
Rolle. Generell haben sich die Aufgaben
von Weiterbildungsanbietern heute ver-
ändert: Wir sind zu Beratern und Lö-
sungsanbietern geworden, die ganzheit-
lich auf das anfragende Unternehmen
blicken.
Sauer Al-Subaey:
Gerade weil die digi-
tale Transformation der Unternehmen
ansteht, muss man als Bildungsanbieter
genau analysieren, welche neuen Kompe-
tenzen die Mitarbeiter brauchen werden.
Verhaltensveränderungen sind am besten
durch viel Übung und positive Erfahrun-
gen mit dem Neuen zu erreichen. Um
Präsenzseminare zu entwickeln, die die
Teilnehmer ins Tun bringen, müssen Aka-
demien heutzutage den Kunden in der Tat
sehr gut analysieren und sehr gut beraten
können.
Luttenberger:
Die Teilnehmer ins Tun
bringen, ist einer der Grundgedanken
von Ralph Coverdale und damit unserer
Seminare. Lernen aus Erfahrung ist, war
und wird die nachhaltigste Art sein, zu
Lernen und sich weiterzuentwickeln.
Gleichzeitig hören wir auch immer wie-
der den Wunsch nach einer Verkürzung
der Zeit. Aber gewisse Dinge – wie eine
Verhaltensänderung – brauchen nun ein-
mal Zeit, Vertrauen und Feedback vom
Trainer. Sonst könnte ich mir ja auch ein-
fach ein Youtube-Video anschauen.
Jöhnk:
Ich kann das nur bestätigen: Die
Sensibilität der Unternehmen in Bezug
auf die Dauer eines Präsenztrainings hat
sich schon verändert. Selbst bei den IT-
Fachtrainings kommt immer wieder die
Frage, ob man ein Training nicht einen
halben Tag kürzer machen könnte. Da
muss man dann sehr genau analysie-
ren, was man von den Seminarinhalten
zwecks Vor- und Nachbereitung in digi-
tale Lernformen verlagern kann. Wenn
wir heute von einer Renaissance der Prä-
senztrainings sprechen, sollten wir dazu-
sagen, dass diese Renaissance zu einem
gewissen Teil auch etwas damit zu tun
hat, dass wir uns als Bildungsanbieter
Wege und Möglichkeiten überlegt haben,
die Präsenzzeiten auf Wunsch in vertret-
barem Maße zu verkürzen.
4 Verhaltenstraining bald nur
in der virtuellen Realität?
Jöhnk:
Also unsere Diskussion, zu der
wir uns hier in Frankfurt getroffen haben,
könnten wir sicherlich genauso gut in
einem virtuellen Raum durchführen – vo-
Sandra Luttenberger
(Coverdale):
„Wir wollen
immer ganz nah am
Lernprozess der Seminar-
teilnehmer sein.“
Mattias Schwarz (Berlitz):
„Die Digitalisierung hat die
Möglichkeiten des
Präsenztrainings enorm
verbreitert.“