Wirtschaft und Weiterbildung 3/2019 - page 47

setzen wollen“, erklärt Steffen Besserer,
Vizepräsident im Bereich Personalent-
wicklung bei Voith in Heidenheim. Aktu-
elles Fachwissen sei dabei nur eine Kom-
ponente, wesentlich sei doch die Frage,
wie die Theorie mit der immer komplexer
werdenden Praxis zusammenpasse. Hier
liege der Vorteil des dualen Studiums:
das Querchecken von Theorie und Praxis.
„Der Masterstudierende prüft die Theorie
gleich in der realen Praxis ab“, erklärt der
Personalmanager. Meist seien es Ingeni-
eure, die durch das Studium ihre Manage-
mentkenntnisse erweitern. Das Unterneh-
men übernimmt in der Regel ein Drittel
der Kosten. Etwa ein Viertel bekomme
alles bezahlt, ein Viertel nichts und der
Rest liege dazwischen, heißt es bei der
DHBW. Das müsse jeder Studierende mit
seinem Arbeitgeber aushandeln, so Pro-
fessor Schirmer.
Im Gegensatz zur DHBW steht die
Hochschule dual in Bayern beim Mas-
terstudium noch am Anfang. „Das ist
ein Thema, das im Kommen ist“, glaubt
Professor Boos. „Da steckt noch Poten-
zial drin.“ Das gelte nicht nur für die
Interessenten, sondern auch für die Un-
ternehmen. „Die Bereitschaft, den dua-
len Master zu unterstützen, ist deutlich
gestiegen“, so der wissenschaftliche
Leiter der Hochschule dual. „Die Unter-
nehmen bekommen so junge und am-
bitionierte Mitarbeiter, gerade auch im
MINT-Bereich.“ Allerdings sei hier noch
Aufklärungsarbeit notwendig. Gerade bei
den Studierenden in den Ingenieur- und
Informatikstudiengängen komme noch
ein weiterer Vorteil hinzu. So sei über
duale Masterstudenten auch ein gewisser
Technologietransfer von der Hochschule
in die Unternehmen möglich. Und umge-
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