wirtschaft + weiterbildung
04_2019
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So kommen Unternehmen zum selbst erstellten E-Learning-Kurs
Produktionsschema.
Es soll mit einer flexiblen und kostengünstigen Ausstattung ein praxisrelevanter E-Learning-Kurs erstellt
werden. „Articulate Storyline“ ist der Name eines Autorentools für E-Learning-Kurse. „Camtasia“ ist ein Softwareprogramm für
Videoaufnahmen und Bildschirmaufnahmen sowie zur Videobearbeitung.
Quelle: www.e-learningtogo.de
Bestehende Powerpoint-Unterlagen
Erstellung und Bearbeitung
Erklärvideos
Erstellung und Bearbeitung
Screencasts
Export Articulate Storyline
Menüstruktur
Glossar, Lexikon
Download-
angebote
Print Funktion
User Manual,
Tutorial
Vertonung,
Animation &
Synchronisation
Funktionen wie Zoom, Lupe, Youtube, Buttons,
States, Trigger, Webobjects, Characters,
Scrolling Panels ...
Aufgaben, Quiz, Tests
Import
Articulate
Storyline
Articulate
Storyline
Camtasia
Player & Publish
Je strukturierter, desto besser, damit die
Nutzung des E-Learning-Angebots ein-
fach, selbsterklärend, praktisch und intu-
itiv wird.
Wie macht man die E-Learning-Schulun-
gen nun den Lernern zugänglich? Das fer-
tige Lernpaket wird einfach im gewünsch-
ten Format gespeichert. Dies ist so ein-
fach wie das Speichern einer Powerpoint
Datei als PDF-Datei. Das Format ist hier
jedoch nicht PDF, sondern „Scorm“, ein
standardisiertes E-Learning-Format, das
die einfache Austauschbarkeit zwischen
verschiedenen Lernumgebungen sicher-
stellt. So können die Lernpakete je nach
Wunsch in einem LMS (Learn Manage-
ment System), auf lokalen Medien (Fest-
platten, USB Sticks ...) oder als webba-
sierte Lösung angeboten werden.
So sieht dann der selbst
erstellte E-Learning-Kurs aus ...
Lehnen wir uns zum Abschluss zurück
und lassen den bis hier gedanklich er-
stellten E-Learning-Kurs vor unserem in-
neren Auge Revue passieren: Der Nutzer
klickt auf den Startbutton, das Titelblatt
erscheint und nach einem kurzen Mu-
sikintro erscheint der Trainer, eingeblen-
det vor dem unternehmensspezifischen
Folienhintergrund. Der Schulende, mögli-
cherweise ein Kollege, ist dem Lerner aus
dem Unternehmen persönlich bekannt,
spricht einige einleitende und motivie-
rende Worte, unterstreicht die Bedeutung
des Themas und wird wieder ausgeblen-
det. Der Lerner bewegt sich nun mit den
Navigationsbuttons im Lernpaket, lauscht
den Erläuterungen des ihm bekannten
Trainers und schaut zwischendurch mal
kurz im Glossar nach, weil möglicher-
weise ein Begriff unklar geblieben ist. Zur
Erläuterung einer Software startet eine
eingebundene Bildschirmaufzeichnung,
in der beispielsweise die Bedienung einer
speziellen Softwarefunktion erläutert
wird. Der Lernende pausiert, teilt seinen
Bildschirm und probiert dies gleich live
in der Software aus. Auf den folgenden
Folien werden Inhalte vertieft und gege-
benenfalls Dokumente, die im Zusam-
menhang mit der Software relevant sind,
vorgestellt. Der Lernende pausiert, wählt
den Download-Button und lädt sich di-
rekt aus dem Lernpaket die gewünschten
Dateien herunter.
Aufgrund einer Besprechung kann der
Kurs nicht zu Ende betrachtet werden
und der Lerner pausiert. Auf dem Heim-
weg im Zug findet sich aber wieder Zeit.
Der Lerner loggt sich über sein Tablet ein
und wird von der E-Learning-Software
gefragt, ob er an der alten Stelle weiter
machen möchte. Der oder die Lernende
finalisiert den Kurs, in dem noch Youtube-
Videos als Tutorials angeboten wurden
und in den ein kleiner Multiple-Choice-
Test implementiert war. Zum Abschluss
erscheint noch mal ein bekanntes Gesicht
auf dem Monitor: Der Trainer fasst den E-
Learning-Kurs zusammen und bietet sich
als Ansprechpartner per E-Mail an.
Es geht in diesem Artikel nicht darum,
E-Learning-Kurse neu zu erfinden, son-
dern um deren Erstellung! Dieser Kurs
ist entstanden durch eigene Mitarbeiter
am eigenen Computer ohne teure externe
Dienstleister und ohne Videostudios. Die-
ser Kurs ist kostengünstig, authentisch
und nicht gesprochen von geschulten
Profisprechern, zu denen die Lernenden
keinen Bezug haben. Es ist der Kollege
zu sehen, der für seine Kompetenz zu
dem Thema im Unternehmen bekannt
ist. Dies wird von den Mitarbeitern viel
mehr geschätzt als ein durchgestylte
Nullachtfünfzehnkurs. So entsteht eine
völlig neue Dynamik der kollegialen Wei-
terbildung. Mitarbeiter schulen Mitarbei-
ter per E-Learning, entlasten sich dabei
selber und bekommen, für alle sichtbar,
Anerkennung für ihre Leistungen und ihr
Know-how. Das motiviert, macht Spaß
und steckt an!
Jochen Krieger
