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wirtschaft + weiterbildung
01_2018
den die Mitarbeiter in den Personalent-
wicklungsabteilungen immer jünger und
haben sich noch nicht die Netzwerke er-
arbeitet, die man braucht, um sich von
erfahrenen Kollegen aus anderen Un-
ternehmen gute Trainer empfehlen zu
lassen. Roehl dagegen kennt die unter-
schiedlichsten Trainer persönlich, weiß
größtenteils sehr genau, wie sie arbeiten
und mit welchen Unternehmen sie auf-
grund ihrer Persönlichkeit am besten har-
monieren.
Und sie versteht das zentrale Problem
der Personalentwickler. Diese haben
eine große Angst davor, dass ein Trai-
ner ein firmeninternes Seminar „in den
Sand setzt“ und ihnen dafür die Schuld
zugeschoben wird. Diese Angst ist laut
Roehl in den letzten Jahren immer grö-
ßer geworden, weil die Auswertung der
Feedbackbögen eines Seminars sofort im
Intranet erscheint und die Teilnehmer
sich auch nicht scheuen, regelmäßig aus
einem Seminar Twitter-Feeds abzusetzen.
Wenn jemand twittere „Hilfe, sitze gerade
in einem grottenschlechten Seminar“,
dann schade das dem Ansehen der gan-
zen Personalabteilung.
„Alle Personalentwickler sagen, die Ent-
scheidung für einen neuen Trainer sei
Ute Roehl wird von Personalentwicklern
großer Unternehmen beauftragt, nach
den „richtigen“ Trainern für eine Weiter-
bildungsmaßnahme zu suchen. Für Roehl
ist das kein Problem, denn sie kennt die
Trainingsbranche seit langen Jahren aus
unterschiedlichen Blickwinkeln: Sie hat
acht Jahre lang als Personalentwicklerin
im VW-Konzern gearbeitet und war 14
Jahre lang als Führungskräftetrainerin
selbstständig. Im Jahr 2004 gründete sie
in Hannover eine „Trainervermittlung“,
weil sie eine Marktlücke erkannte, deren
Bearbeitung sie heute noch reizt.
Nach den Erfahrungen von Roehl wer-
Trainervermittlung:
zwei Welten verbinden
TRAINERMARKT.
Der „Club professioneller Trainer“
führt regelmäßig Weiterbildungsveranstaltungen durch. Auf dem letzten Event waren
Ute Roehl und ihre Tochter Nadja als Referenten eingeladen. Sie leiten in Hannover eine
Trainervermittlung
d riefen Personaler wie Trainer auf, schneller
Vertrauen zueinander zu fassen. Vertrauen sei riskant, aber unabdingbar in agilen Zeiten.
Foto: imageBROKER / Jörg Horstmann / mauritius-images.com
training und coaching