wirtschaft und weiterbildung 11-12 /2017 - page 47

wirtschaft + weiterbildung
11/12_2017
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Europäischen Zentralbank. Besonders er-
staunlich: Bei 52 Prozent der Teilnehmer
übernimmt der Arbeitgeber die Kosten
(Studiengebühren: 35.000 Euro). Wäh-
rend die finanzielle Unterstützung durch
die Unternehmen beim „Executive MBA“
generell stark zurückgeht, sitzt das Geld
beim Schlagwort Digitale Transformation
offenbar locker.
Kann das Digitale einfach nur
Beiwerk sein?
„Ein MBA ist ein MBA und das ist eine
General-Management-Ausbildung“, be-
tont dagegen Professor Jürgen Weigand,
stellvertretender Rektor und Prorektor für
das akademische Programm an der WHU
– Otto Beisheim School of Management
in Düsseldorf. „Alles andere ist Beiwerk.“
An der WHU gebe es stets genug Flexi-
bilität in den Studiengängen, um neue
Themen zu integrieren. So werde sowohl
im Part-time-MBA als auch im WHU-Kel-
logg-Executive-MBA der neue Kurs „The
Analytics Edge“ angeboten, in dem es um
angewandte Ökonometrie und Big Data
gehe. Während der Kurs im Part-time-
MBA sehr anwendungsorientiert sei und
die Teilnehmer dort mit der Standard-
Software R bestimmte Fragestellungen
untersuchten und Korrelationsanalysen
erstellten, gehe es im Executive MBA um
die Führungsperspektive und die Frage:
Was muss ich als Führungskraft über Big
Data wissen? Zudem können die Teilneh-
mer auch Kurse bei den ausländischen
Partnerschulen besuchen wie „Digital
Strategy“ in Kanada oder „New Techno-
logies für Manager“ in Tel Aviv. Im Voll-
zeit- und Part-time-MBA gab es im Früh-
jahr zudem erstmals einen Wahlkurs zum
Maschinenlernen, der so gefragt war, dass
noch ein Fortsetzungskurs angeboten
wurde, in dem die Teilnehmer auch das
Programmieren von Algorithmen lernten.
Derzeit überlege man, ob man das Thema
auch im Executive MBA möglicherweise
als Workshop anbiete, so Professor Wei-
gand. „Führungskräfte müssen sich mit
IT-Experten unterhalten können und die
müssen verstehen, was sie als Manager
brauchen“, erklärt der WHU-Professor.
Für den Volkswirt ist Business Analytics
dabei nichts Neues. Das seien letztlich die
Grundlagen der Ökonometrie, also dem
Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaften,
das ökonomische Theorien, mathema-
tische Methoden und statistische Daten
zusammenführt, um Modelle empirisch
zu überprüfen. Das beherrsche eigentlich
jeder empirisch ausgebildete Ökonom.
Mannheim macht Big Data
greifbar
„Business Analytics und Data Analytics
sind Teil der DNA unseres MBAs“, betont
auch Professor Jens Wüstemann, Präsi-
dent der Mannheim Business School. Als
Mitglied im Netzwerk von SAP University
Alliances kann die Schule SAP-Produkte
in ihren Lehrveranstaltungen nutzen. So
gibt es im Mannheim MBA ab diesem
Herbst den Marketingkurs „From Data
to Insights“, bei dem die Studenten die
Big-Data-Software „HANA“ einsetzen,
um Begriffe wie „Big Data“ und „Digi-
tale Transformation“ direkt greifbar zu
machen. Künftig soll das auch in ande-
ren Module wie Finance, Accounting und
Foto: peshkova / AdobeStock
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