wirtschaft und weiterbildung 11-12 /2017 - page 52

training und coaching
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wirtschaft + weiterbildung
11/12_2017
formancesteigerung, „Maya“ für Design­
beratung und „Brighthouse“ für Fragen
der Unternehmenskultur. Außerdem
wurde bekannt, dass Boston Consulting
in Deutschland drei digitale Musterfa­
briken unterhält, in denen Interessenten
miterleben können, wie eine Produktion
in einer Fabrik 4.0 abläuft.
Neue Lünendonk-Studie
Dass die Managementberatungen in die­
sem Jahr ihren Wachstumskurs fortset­
zen, geht auch aus der neuesten Studie
der Marktforschungs- und Beratungsun­
ternehmen Lünendonk & Hossenfelder,
Mindelheim, hervor. 2016 waren die 70
von Lünendonk
untersuchten Beratungen in der Lage,
ihre Umsätze um durchschnittlich über
11 Prozent zu steigern. Für 2017 und
2018 rechnet man mit einer ähnlichen
Dynamik. Die mittelgroßen Beratungen
waren besonders erfolgreich und gehen
von einem durchschnittlichen Wachstum
von über 16 Prozent in diesem Jahr aus.
Auch Lünendonk spricht davon, dass
die Berater dringend gebraucht würden,
um das Potenzial der Digitalisierung zu
heben. Die Analyse großer Datenmengen
Die großen Fachberater wie McKinsey,
Bain, Deloitte, AT Kearney oder Boston
Consulting Group sollen den Unterneh­
men helfen, fit für das Digitalzeitalter zu
werden. Erstmals, so das Handelsblatt,
werden deutsche Unternehmen über 30
Milliarden Euro für Beratungsleistungen
ausgeben. Im Jahr 2016 waren es noch 29
Milliarden Euro.
Diese zusätzliche Milliarde sei ein Beleg
dafür, dass bei guter Konjunktur das Geld
für eine Beratung locker sitze. Das Markt­
wachstum sei aber auch der endgültige
Beweis dafür, dass die Wirtschaft Ernst
mache mit der digitalen Transformation.
„Jede Branche ist mehr oder weniger
im Umbruch und das treibt den Berater­
markt“, wird der AT-Kearney-Europachef,
Martin Eisenhut, zitiert. Er prognostiziert:
„Wer als Berater das technologische Wis­
sen für die Digitalisierung nicht hat, wird
nicht mehr erfolgreich sein.“
Carsten Kratz, Deutschland-Chef der
Boston Consulting Group, teilt diese Mei­
nung: „Wie soll Beratung heutzutage
überhaupt funktionieren ohne Fragestel­
lungen zur Digitalisierung? Sie ist der
Treiber unserer Zeit. Dies zu berücksich­
tigen gehört zwingend in jede Strategie­
beratung.“ Allerdings spielten bei vielen
Beratungsprojekten auch „kulturelle The­
men“ eine Rolle, etwa Leadership oder
die Vorbildfunktion von Chefs.
Im „Handelsblatt“ erklärte Kratz, dass
Boston Consulting in jüngster Zeit das
Angebot der Strategieberatung um di­
verse Tochterfirmen bereichert habe. So
stehe „Inverto“ für Einkaufsberatung,
„Platinion“ für IT-Architektur, „Gamma“
für Big-Data-Analysen, „Digital Ventures“
für Disruptionsberatung, „Turn“ für Per­
Klassische Berater können
sich vor Aufträgen kaum retten
MARKTANALYSE.
Unternehmensberater sind die großen Gewinner der Digitalisierung.
Ihr Rat ist in der Wirtschaft gefragt wie nie. In diesem Jahr erwarten die großen,
klassischen Beratungsgesellschaften Umsatzzuwächse von zehn bis 20 Prozent, hat
das „Handelsblatt“ (4. Oktober 2017) im Rahmen einer Umfrage herausgefunden.
Foto: rolffimages / AdobeStock
Schiffbrüchig?
Immer mehr Unternehmer
sehen sich in Seenot, wenn sie an die
Digitalisierung der Märkte und ihres
Unternehmens denken. Consultants sind
als Lotsen und Retter gefragt wie nie.
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