wirtschaft und weiterbildung 11-12 /2017 - page 48

training und coaching
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wirtschaft + weiterbildung
11/12_2017
Management genutzt werden. „Wir re-
formieren die Methodenkompetenz“, so
der MBS-Präsident. Dabei gehe es unter
anderem darum, Verhaltensmuster zu
erfassen und auszuwerten oder um die
Entwicklung von neuen Geschäftsmodu-
len. Auch in den Executive MBA wurde
das Thema digitale Transformation unter
anderem mit einem Wahlkurs integriert.
Auf Digitalisierung setzen die Mannhei-
mer auch in ihrem neuen Studien- und
Konferenzzentrum, dessen Räume dank
einer Kooperation mit Microsoft mit
Surface Hubs ausgestattet sind, die den
Teilnehmern papierloses Arbeiten und
einfache Raumwechsel ermöglichen. Das
Unterrichtsmaterial wird über die Cloud
bereitgestellt. Die Teilnehmer können
über eigene Endgeräte oder die Surface
Hubs in allen Räumen darauf zugreifen
und daran arbeiten.
„Wir beschäftigen uns an den Stellen im
Lehrplan mit dem Thema Digitalisierung,
wo es Sinn macht“, sagt Professor Ulrich
Thonemann, Geschäftsführer der Colo-
gne Executive School der Universität zu
Köln, wo im September die zweite Klasse
des Cologne-Rotterdam Executive MBAs
startete. Bereits im ersten Semester gibt es
zwei Pflichtmodule: „Business Decision
Methods“, bei dem es um die Bedeutung
von Statistik bei Managemententschei-
dungen geht, sowie „Management Sci-
ence“, in dem sie das Grundwerkzeug der
Datenanalyse lernen.
Aber auch in den anderen Fächern gebe
es entsprechende Elemente. So werde im
Fach Supply Chain Management (SCM)
auch das Thema SCM 4.0 und die rele-
vanten Entwicklungen behandelt. „Die
Teilnehmer sollen erkennen, welche The-
men ihr Unternehmen weiterverfolgen
sollte und welche nicht“, erklärt Profes-
sor Thonemann. Zudem stehen die bei-
den Wahlkurse „Digital Innovation and
Transformation“ und „Data Science and
Analytics“ zur Auswahl. Beim ersten
geht es vor allem um digitale Geschäfts-
modelle. Hier werde das Thema von der
Management- und Strategieseite aus be-
trachtet, so der Professor. Beim zweiten
Kurs erhalten die Teilnehmer einen Über-
blick über die Methoden und können
mithilfe einer Software selbst Dinge aus-
probieren und zum Beispiel beim Textmi-
ning Texte aus Twitter-Feeds analysieren.
„Die Teilnehmer lernen auf einem sehr
hohen Niveau, mit der Software umzu-
gehen und aus großen Datensätzen eine
Analyse zu erarbeiten“, erklärt der Ge-
schäftsführer. Im Unternehmen würden
solche Analysen zwar meist von der IT-
Abteilung durchgeführt, aber es sei gut,
im Kurs einmal zu erleben, wie so etwas
funktioniert. Beide Wahlfächer seien ex­
trem gefragt. Zudem können die Teilneh-
mer weitere Kurse an der Partnerschule
in Rotterdam belegen. Ab nächstem Jahr
kommen noch drei Wahlkurse zum Ener-
giemarkt dazu: „Digitale Transformation
im Energiebereich“, „Smart Prosumer
und Emobility“ sowie „Smart Electricity“.
Jeder Kurs umfasst drei Tage und kann
entweder allein oder zusammen mit den
andern belegt werden.
Es geht um mehr Sicherheit
bei Entscheidungen
„Daten gab es schon immer, jetzt sind es
nur viel mehr“, sagt Professorin Barbara
Stöttinger, Dekanin an der WU Execu-
tive Academy der Wirtschaftsuniversität
Wien. Daher brauche man auch keine
eigenen Module zu Big Data. Stattdes-
sen habe man das Modul „Data Analysis
and Decision Making“ in den Executive-
MBA-Programmen inhaltlich angepasst.
Ein Schwerpunkt sei Big Data, aber auf
einer Ebene, die für Entscheidungsträger
wichtig sei. Welche Daten werden wie
generiert? Welche Informationen werden
damit geliefert? Nur wenn man das wisse,
könne man auch als Führungskraft die
richtigen Fragestellungen formulieren, so
die Professorin. „Führungskräfte müssen
anschlussfähig zu IT-Experten sein.“ Ent-
scheidend sei es, neue Inhalte sinnvoll
mit den bereits vorhandenen Inhalten
zu verknüpfen, betont die Professorin.
Daher werde das Thema in allen Fächern
behandelt, wo große Datenmengen eine
wichtige Rolle spielten wie auch im HR-
Modul, wenn es um Personalauswahl
gehe. „Was wir Führungskräften mitge-
ben müssen, ist mehr Sicherheit, um in
unsicheren Zeiten Entscheidungen zu
treffen“, betont die Dekanin. Schließlich
gebe es alle sechs Monate einen neuen
Hype. Da müsse man abwägen können,
ob man immer dabei sein muss. Neu ist
die Einführung eines „Labs“ als flexiblen
R
Universität Mann-
heim.
Die MBA-Stu-
denten profitieren
künftig von völlig
neuen Hörsälen
und Arbeitsräumen.
Foto: Uni Mannheim
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