Wirtschaft und Weiterbildung 7-8/2017 - page 29

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wirtschaft + weiterbildung
07/08_2017
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Bunte Truppe.
Mit dabei waren
Angestellte und Selbststän-
dige, Mitarbeiter und Führungs-
kräfte, Deutsche und Syrer,
Coachs, Personalentwickler
und Projektverantwortliche.
Halbzeit.
Nach der Hälfte des
zweijährigen Weiterbildungs-
projekts, das filmisch doku-
mentiert wird, trafen sich die
Teilnehmer zum Erfahrungs-
austausch in Freiburg.
Bei den Diskussionsrunden zeigten sich
teils drastische Umbrüche: Zwei Teilneh-
merinnen hatten sich als Folge des Ent-
wicklungsprogramms innerhalb des ver-
gangenen Jahrs von ihrer freiberuflichen
Tätigkeit verabschiedet. Eine von ihnen
berichtete, dass sie ursprünglich mit dem
Ziel ins Projekt gestartet war, in ihrem
Unternehmen besser zu führen und ihre
selbstständige Tätigkeit familienkompati-
bel zu gestalten. In der Zusammenarbeit
mit ihrem Coach stellte sie jedoch fest,
dass sie ihre Vorstellungen mit ihrer frei-
beruflichen Tätigkeit nicht vereinbaren
kann. Nun hat sie sich dazu entschieden,
ihr Unternehmen aufzugeben und sich
eine Anstellung zu suchen.
Zwei Teilnehmer, die nach Deutschland
geflüchtet waren, nutzten das Projekt,
um ihre Stärken zu identifizieren, sich
in Deutschland beruflich zu orientieren
und hier den Berufseinstieg zu schaffen.
Einem hatte vor dem Projekt ein Einstieg
ins Internet-Business vorgeschwebt. Ge-
meinsam mit dem Coach entdeckte er
aber neue Aspekte seiner Persönlichkeit
und begriff, dass seine Stärken eher im
Organisieren und der Zusammenarbeit
mit Menschen liegen. Nun denkt er da-
rüber nach, mit seiner Frau ein kleines
Catering-Unternehmen zu eröffnen. Für
ihn war Coaching zunächst ein ganz
neues Konzept; er habe erst eine Weile
gebraucht, um sich daran zu gewöhnen.
Andere Teilnehmer haben sich Ziele ge-
setzt, wie nach mehrjähriger Elternzeit
wieder in den Beruf einzusteigen, zum
ersten Mal eine Führungsrolle zu über-
nehmen, im großen, sich häufig restruk-
turierenden Unternehmen als Führungs-
kraft zu bestehen oder sich vom Experten
zur Führungskraft zu entwickeln.
Beim Rück- und Ausblick der Gruppe
ging es streckenweise emotional zu:
Es zeigte sich nämlich, dass ihr Beruf
für die meisten Teilnehmer eben nicht
nur Broterwerb ist, sondern bestenfalls
auch zu ihrer Zufriedenheit beiträgt und
schlimmstenfalls in festgefahrenen Situa-
tionen eine Belastung bedeutet.
Ab zum Coach statt aufs
Seminar zu warten
Die Berichte der Teilnehmer spiegelten
an vielen Stellen, dass sie bislang vor
allem die grenzenlose Zusammenarbeit
mit dem Coach weitergebracht hat – ein
Luxus, von dem sonst die meisten Mit-
arbeiter nur träumen können. Die Se-
minarangebote hingegen nutzten die
Teilnehmer bislang mehrheitlich spar-
sam – und spitz auf ihre berufliche Si-
tuation zugeschnitten. Das überraschte
die Entwicklungsbegleiter: Eine ehema-
lige Personalleiterin, die als Coach zwei
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