wirtschaft und weiterbildung 1/2016 - page 18

menschen
18
wirtschaft + weiterbildung
01_2016
„Fernstudentin des Jahres“. Die Oldenburgerin hat bereits ein
Präsenzstudium neben Job, Familie und der Pflege des kran-
ken Vaters begonnen, als sie auf den Bachelor-Studiengang
Gesundheitsökonomie der Apollon Hochschule der Gesund-
heitswirtschaft aufmerksam wird. Das bereits begonnene Stu-
dium zur Betriebswirtin abzubrechen kommt nicht infrage.
Stattdessen nutzt Schroth die Möglichkeit der Hochschule, sich
auch ohne Abitur immatrikulieren zu können und legt neben
guten Prüfungen im ersten Semester in beeindruckender Zeit
auch ihre Eignungsprüfung an der Hochschule ab. Mit ihrem
ehrenamtlichen Engagement im Social Web hat sie darüber
hinaus viele Fernstudierende geprägt und gezeigt, wie eine
Community im Fernstudium erfahrbar wird. „Fernstudent des
Jahres“ ist Robert Baustel (39) aus München. Innerhalb von
nur fünf Jahren schließt er gleich zwei Studiengänge (Bachelor-
studiengang Wirtschaftsrecht und MBA-Studiengang General
Management) an der Europäischen Fernhochschule Hamburg
erfolgreich ab und ebnet sich somit den Weg in eine ganz neue
berufliche Tätigkeit. Sein großes Engagement und seine Ziel-
strebigkeit verhelfen ihm zu einer Anstellung als Wirtschafts-
jurist in einer der größten international tätigen Kanzleien und
überzeugten auch die Jury.
Der „Studienpreis Lebenslanges Lernen“ wurde an Christine
Fischer (58) aus Althegnenberg bei München verliehen. Mit
50 Jahren erfüllt sich Fischer endlich ihren Lebenstraum und
beginnt den Bachelorstudiengang Europäische Betriebswirt-
schaftslehre an der Europäischen Fernhochschule Hamburg,
was ihr aufgrund familiärer Verpflichtungen lange nicht mög-
lich war. Die flexible Lernmethode lässt sich für die zweifache
berufstätige Mutter perfekt in den Alltag integrieren. Erste be-
rufliche Erfolge stellen sich schon während des Studiums ein.
Dass sie heute mit 58 Jahren nun noch ihren Masterabschluss
in Angriff nimmt, zeigt eindrucksvoll, welchen hohen Wert sie
dem vermittelten Wissen zumisst.
Ein Leben ohne Lernen kann sich auch Manfred Haas aus
Schleiden-Dreiborn in der Eifel nicht vorstellen. Er wurde
ebenfalls in der Kategorie „Lebenslanges Lernen“ ausgezeich-
net. Schon als Schüler zeigt der heute 53-Jährige großes Inte-
resse am Lernen. Doch die Eltern drängen das Arbeiterkind zu
einer Ausbildung. Haas wird Straßenwärter und bleibt diesem
Job viele Jahre lang treu. Das Interesse am Lernen aber bleibt.
Zahlreiche VHS-Kurse folgen, ebenso die Fachhochschulreife
im Fernstudium. Aufgrund einer drohenden Berufsunfähigkeit
belegt Haas bald weitere Weiterbildungen in Präsenz und im
Fernlernen – unter anderem auch den Lehrgang „Technischer
Betriebswirt“. Für seine Leistungen wird Haas bereits 2008 als
„Fernlerner des Jahres“ ausgezeichnet. Ausgeruht hat er sich
auf dieser Ehrung nicht. Es folgen die akademischen Fernstu-
diengänge Technische Betriebswirtschaft (Bachelor of Science)
sowie Innovations- und Technologiemanagement (Master of
Science) an der Wilhelm Büchner Hochschule. Den Master-
Abschluss in der Tasche, strebt er nun die Promotion an.
Tutor des Jahres
Mit dem Studienpreis zeichnet der Verband nicht nur Personen
aus, die ungewöhnliche Leistungen in der Weiterbildung voll-
bracht haben, sondern auch Fernschulen, die mit ihrer beson-
deren Service-Orientierung für verschiedene Zielgruppen einen
deutlichen Schritt über die gesetzlichen Mindestvorgaben hi-
nausgehen. Das sieht die Jury aktuell im „Perspektiven-Modul“
des Instituts für Lernsysteme ILS, Hamburg, gegeben und ver-
R
Erstes Fernstudium zum Palliativbegleiter
„Wirtschaft + Weiterbildung“ beobachtet regelmäßig den
Markt für Fernstudien und hält das Fernstudium zum Pallia-
tivbegleiter für eine der bemerkenswertesten Innovationen
des Jahres 2015. Die Versorgung und Begleitung schwerst-
kranker Menschen und ihrer Angehörigen ist schließlich
eine zunehmende Herausforderung für unsere Gesell-
schaft. Die Lehrgangsinhalte wurden von einem Team aus
erfahrenen Palliativbegleitern, Medizinern und Psycholo-
gen zusammengestellt. Im Hinblick auf die Forderung nach
Palliativbeauftragten in jedem Krankenhaus und jeder
Einrichtung der stationären Pflege ist der jetzt entwickelte
Lehrgang eine wichtige Säule, um dem wachsenden Bedarf
an Fachkräften zu begegnen.
Innovation.
Das Institut für Lernsysteme ILS entwickelte in Kooperation mit der Deutschen
Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) jetzt erstmals ein Fernstudium zum „Palliativbegleiter“.
Im Fernlehrgang erwerben die Teilnehmer Fachwissen
sowie praktische Fähigkeiten für eine kompetente und
einfühlsame Beratung und Betreuung von Patienten sowie
deren Angehörigen. Sie lernen, mit den medizinischen, ethi-
schen und kommunikativen Herausforderungen der letzten
Lebensphase umzugehen und ihre Beratung an individuelle
Bedürfnisse anzupassen. Ein zentrales Element ist zudem
die frühe Auseinandersetzung mit den eigenen Grenzen
und dem Bereich Self Care. Abgerundet wird das Fernstu-
dium durch ein dreitägiges Präsenzseminar in Hamburg.
Der Fernlehrgang richtet sich auch an pflegende Angehö-
rige. Bei einer Regelstudienzeit von 12 Monaten liegen die
Studiengebühren bei insgesamt 1.704 Euro.
1...,8,9,10,11,12,13,14,15,16,17 19,20,21,22,23,24,25,26,27,28,...68
Powered by FlippingBook