training und coaching
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wirtschaft + weiterbildung
09_2016
Seminare werden vor allem von mittel-
ständischen Unternehmen gebucht, die
nicht zu jedem dringend benötigten Wei-
terbildungsthema ein internes Seminar
durchführen können.
Der Umsatzanteil dieses offenen Ange-
bots lag bei den Umfragen des Wupper-
taler Kreises in der zweiten Hälfte der
Neunzigerjahre noch bei rund 50 Prozent
des Gesamtumsatzes der Institute. Jetzt
beträgt der Anteil noch gut 30 Prozent.
Ein wichtiger Grund dafür ist, dass die
Akademien in enger Zusammenarbeit mit
den Betrieben immer mehr maßgeschnei-
derte Seminare intern durchführen und
diese mit Elementen des arbeitsplatzna-
hen Lernens und des E-Learnings anrei-
chern.
Neben steigenden Auftragszahlen schätzt
ein Drittel der Institute auch, dass in die-
sem Jahr bei den „internen“ Seminaren
höhere Preise erzielt werden können.
Sogar für das kommende Jahr 2017 sind
die Erwartungen beim Thema „firmen-
interne Seminare“ bei vielen Instituten
ausgesprochen positiv. Für das offene Se-
minarangebot sind die Erwartungen laut
Wuppertaler Kreis „etwas neutraler“. Die
Ein Viertel der Mitgliedsunternehmen des
Wuppertaler Kreises rechnet allerdings im
laufenden Jahr eher mit Umsatzrückgän-
gen. Hier sind es häufig die Maßnahmen
für öffentliche Auftraggeber, bei denen
Rückgänge zu verzeichnen sind. Aber
auch bei den offenen Seminaren und Ta-
gungen klagen einige Institute über Um-
satzrückgänge.
Offene Seminare für Fach- und Führungs-
kräfte der Wirtschaft sind das „Produkt“,
das in früheren Jahren den Kern des An-
gebotsspektrums der Mitglieder des Wup-
pertaler Kreises ausgemacht hat. Offene
Akademien: Weiterhin
positive Umsatzentwicklung
WUPPERTALER KREIS.
Jährlich werden in der ersten Hälfte eines Jahres die Mitglieder
des Wuppertaler Kreises (46 große Akademien und Bildungsträger) nach den
Umsatzerwartungen für das laufende Jahr gefragt. In diesem Jahr rechnen rund zwei
Drittel der Bildungsanbieter mit einer positiven Umsatzentwicklung. Besonders positive
Beiträge werden dabei von den „firmeninternen“ Seminaren erwartet.
Umsatz 2016
sinkt
… bleibt unver-
ändert
… steigt
Offene Seminare und Tagungen
18%
41%
41%
Firmeninterne Seminare
(„inhouse“)
12%
26%
62%
Prozessbegleitung, Coaching
12%
29%
34%
Lehr- und Studiengänge
3%
32%
44%
Maßnahmen für öffentliche
Auftraggeber
15%
24%
24%
Gesamtumsatz
24%
(Vorjahr: 26%)
6%
(Vorjahr: 37%)
70%
(Vorjahr: 34%)
Umsatzerwartungen für das Jahr 2016
Tabelle 1.
Die Mitglieder des Wuppertaler Kreises schätzen
ihre Umsatzzuwächse für das Jahr 2016. Zahlen der WKR-
Verbandsumfrage 2016 wurden für diese Tabelle von der w+w-
Redaktion aggregiert.
Weiterbildungsmarkt.
Die Umsätze
steigen, aber die Anbieter müssen sich
mehr nach der Decke strecken.