personal- und organisationsentwicklung
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wirtschaft + weiterbildung
09_2016
mischen Studiengängen (wie dem MBA)
auch Executive-Education-Programme
an. Darunter versteht man hochkarätige
und akademisch fundierte Weiterbil-
dungsprogramme vor allem für Führungs-
kräfte, die allerdings oft nur ein oder zwei
Tage dauern. Manchmal handelt es sich
auch um längere, offene Programme, die
sich über mehrere Monate erstrecken und
mit einem Zertifikat abschließen können.
Einer der Klassiker ist in diesem Zusam-
menhang das „Advanced Management
Programm“ (AMP) für erfahrene Ma-
nager, das die Harvard Business School
erfunden hat und bereits seit immerhin
1945 anbietet.
Der Unterschied zu „normalen“ Akade-
mien besteht vor allem darin, dass Pro-
fessoren ihre neuen Forschungsergeb-
nisse oder ihre Erkenntnisse aus ihren
Tätigkeiten für Unternehmen einbringen.
Dabei dominieren interaktive Lehrme-
thoden und neben dem fachlichen Input
profitieren die Teilnehmer vor allem
von dem intensiven Austausch mit Füh-
rungskräften aus anderen Branchen und
Als Manager habe er nie eine Schulung
besucht, erinnert sich Gisbert Rühl, CEO
des Stahlhändlers Klöckner & Co in Duis-
burg, vor Kurzem auf einer Konferenz.
„Im letzten Jahr war ich dann erstmals
in Harvard“, so der 57-Jährige. „Das war
eine enorme Erfahrung und hat wichtige
Erkenntnisse gebracht.“ Wie Rühl zieht
es deutsche Topmanager – wenn sie sich
überhaupt noch weiterbilden - an eine
der renommierten Business Schools im
Ausland. Diese bieten in der Regel seit
mehr als 50 Jahren neben ihren akade-
Neuer Anlauf
EXECUTIVE EDUCATION.
Während „offene“ Seminare an internationalen Business Schools
seit Langem zum Standard gehören, taten sich deutsche Hochschulen bisher schwer,
gegen die klassischen, nicht-akademischen Trainingsanbieter und Akademien zu punkten.
Doch nun starten deutsche Business Schools einen neuen Anlauf, um mit offenen
Weiterbildungskursen für Manager auf sich aufmerksam zu machen.
Fotos: GGS / TUM Wolf-Bild