wirtschaft + weiterbildung
09_2016
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der Ergebnisse im wöchentlichen virtuel-
len Treffen. Ergänzt wird dies seitens des
Kursdesigns durch permanentes Einge-
hen auf die Bedarfe der Teilnehmer und,
falls erforderlich, Anpassen; dies reicht
von zeitlichem Vorziehen einzelner The-
men bis zur Anpassung von Aufgaben.
Das Feedback der Teilnehmer
Die Teilnehmer ihrerseits „erleben” ihren
Kompetenzerwerb durch oben beschrie-
benen Dreiklang. Teilnehmerstimmen be-
legen dies:
• „Die Schlagkraft des virtuellen Netz-
werks wurde in dieser Community zur
Lösung der Teamaufgaben eingesetzt.”
• „Lesen und vor allem gleich anwenden
in der Community macht total Spaß.”
• Auf die Frage, wie gelernt worden ist,
lautete eine Antwort: „Indem ich den
Input anderer für mich als Benefit ge-
nutzt habe und nicht als Kritik. Man
merkt, dass man mithilfe von mehreren
Personen sein Wissen erweitern kann.”
• Und auf die Frage, wie Co-Creation
im Lernprozess erlebt wurde, wurde
dieses Feedback gegeben, bei dem,
neben den Aussagen als solche die
Wahrnehmung als Lernzeit, und nicht
als Lehrzeit oder Training auffällt:
„Wir dagegen haben in unserer zehn-
wöchigen Lernzeit diese Formen der
Zusammenarbeit zwar auch genutzt:
Angefangen vom Face-to-Face- und
persönlichen Kennenlernen bei der
Auftaktveranstaltung, Abstimmungen
beim Co-Creation per Web-Ex (Anmer-
kung: Web-Ex war das Tool der virtu-
ellen Treffen) und in Einzelfällen auch
Mail oder Telefon. Keine dieser Formen
allein hätte jedoch gereicht, damit ich
so viel mitnehmen konnte wie durch
unsere Co-Creation in der Community.
Nichts hat mir so viel Spaß gemacht,
nie zuvor habe ich mich so intensiv,
engagiert und kreativ ausgetauscht, in
keiner Schulung habe ich derart viel ge-
lernt und Benefit für mich und meinen
Job ziehen können wie in den letzten
zehn Wochen unseres Kurses durch un-
sere Community (wobei unsere Web-
Ex-Meetings eng zur Community gehö-
ren).”
Die Feedbacks der Teilnehmer auf Social
Learning, die in vergleichbarer Ausprä-
gung bereits den Kurs Enjoy Social Media
begleiteten, spiegeln die Atmosphäre im
Kurs wieder: Spaß an hocheffizientem ar-
beitsplatzbezogenem Lernen gemeinsam
mit anderen, und dies in einer digitalen
Umgebung, die für viele in neuer Art und
Weise genutzt wurde, und die zudem er-
möglichte, weiteres Wissen aus dem ge-
samten Bosch-Umfeld über Connect in
den Lernprozess einzubinden und das
Gelernte unmittelbar am Arbeitsplatz an-
zuwenden.
Mit Social Learning wird der auch in
Bildungszusammenhängen so häufig ge-
nutzte Begriff der Vernetzung mit Leben
gefüllt. Die Kursteilnehmenden lernten
sich untereinander in völlig anderer Ex-
pertise kennen, als dies durch eine Vor-
stellungsrunde in einem Seminar möglich
wäre. Hier die Kreativen, dort die Wort-
künstler, hier die Strukturierten und dort
die hoch Vernetzten, die die „Schlagkraft
ihres Netzwerkes” zur Problemlösung
nutzen, kurz: Das Identifizieren und ge-
genseitige Vernetzen von Experten wird
gefördert, überdauert den Kurs und kann
im Sinne des Unternehmens dauerhaft
gelebt werden.
Die Abbildung auf Seite 26 visualisiert
die Prinzipien eines Social Learning, das
mit dem beschriebenen Community-
Management-Kurs bei Bosch konzeptio-
Ellen Trude
studier te
für
das Lehramt der
Sekundarstufe I.
Nach dem zweiten
Staatsexamen wechselte sie in die
betriebliche Aus- und Weiterbildung
der Bayer AG und war dort mehr als
25 Jahre mit unterschiedlichen Aufga-
ben als Ausbildungsleiterin, Bildungs-
referentin, Trainerin und Produzentin
von Web-based-Training tätig. Heute
arbeitet sie freiberuflich in ihren
Schwerpunktthemen „Social Busi-
ness“, „Social & Workplace Learning“
sowie „Community Management“.
Open Thinking
Tel. 02445 8519826
AUTORIN