wirtschaft + weiterbildung
09_2016
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Business Schools.
Die GGS in Heilbronn (links) lockt
mit modernen Gebäuden, die vor genau zehn Jahren
errichtet wurden. Die TUM (rechts) ist stolz auf
Gebäude und Campus in der Innenstadt von München.
Ländern. In Deutschland fehlten solche
Angebote lange Zeit und noch immer
ist das Konzept einer „Executive Edu-
cation“ der Business Schools vielen un-
bekannt. Ein Grund dafür ist, dass es in
Deutschland lange Zeit keine klassischen
Business Schools für die Managerweiter-
bildung gab und deutsche Hochschulen
den Bereich Weiterbildung vernachlässigt
haben. Traditionell wird der deutsche
Markt daher noch immer von privaten
Trainingsanbietern – seien es größere An-
bieter oder Einzeltrainer – dominiert.
Früher fehlte den Unis die
Vertriebspower
Bereits vor ein paar Jahren gab es erste
Versuche der führenden deutschen Busi-
ness Schools, im offenen Seminarmarkt
Fuß zu fassen. Doch es fehlte an der
Nachfrage und der Vertriebspower in dem
stark umkämpften Markt. Inzwischen
haben einige Schulen einen neuen Anlauf
gestartet. So geht man an der Mannheim
Business School erstmals einen neuen
Weg und kooperiert mit der Haufe Aka-
demie in Freiburg. Im Dezember soll
das „Senior-Management-Programm“
starten. Zielgruppe sind „Mitglieder des
Managements aller Unternehmensbe-
reiche mit mehrjähriger Erfahrung“. Zu-
lassungsvoraussetzungen gibt es keine.
Das Programm umfasst drei Module
mit insgesamt zehn Präsenztagen. Das
letzte Modul (zwei Tage) findet dabei
an der Mannheim Business School statt
und wird von Professoren der Business
School unterrichtet. Bisher sind zwei
Durchgänge mit jeweils maximal 14 Teil-
nehmern angesetzt, bei denen die ersten
beiden Module entweder in Stuttgart oder
in Berlin stattfinden.
Offene Zertifikatsprogramme hätten bis-
her in der Angebotspalette noch gefehlt,
heißt es bei der Mannheim Business
School. Als vergleichsweise kleiner An-
bieter wäre es jedoch keine Erfolg ver-
sprechende Option, diese alleine anzubie-
ten. Daher habe man sich bewusst für die
Haufe Akademie als Kooperationspartner
entschieden, da diese über Erfahrung im
offenen Seminarmarkt verfüge. Nach er-
folgreichem Abschluss des Programms
erhalten die Teilnehmer ein gemeinsa-
mes Zertifikat der Haufe Akademie und
der Mannheim Business School. Dabei
stellt die Business School klar, dass das
Abschlussmodul in Mannheim auch eine
Prüfung enthalte und nur wer diese er-
folgreich absolviere, bekomme ein Zerti-
fikat der Business School.
Geboten werden nicht nur
Führungsthemen
An der WHU – Otto Beisheim School of
Management in Vallendar probiert man
es dagegen im Alleingang und hat das
Angebot an offenen Seminaren in diesem
Jahr deutlich ausgebaut. „Unser Portfo-
lio ist inzwischen sehr heterogen, was
Länge, Formate und den Branchenbezug
angeht und soll noch erweitert werden“,
erklärt Rebecca Winkelmann, Managing
Director für Executive Education an der
WHU. Prinzipiell setze man dabei auf
die Bereiche, für die die WHU als Hoch-
schule stehe und die auch mit den Stu-
diengängen korrespondierten. Das seien
vor allem die Themen General Manage-
ment und Entrepreneurship, aber auch
Spezialthemen, die man gut vermitteln
könne und die gerade gefragt seien. „Aber