personal- und organisationsentwicklung
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wirtschaft + weiterbildung
09_2016
es muss zu unserem Kern passen“, be-
tont die WHU-Mitarbeiterin. Neu ist das
zweitägige Programm „Design-Thinking-
Programm für digitale Transformation“,
das erstmals im Oktober angeboten wird
und sich an Führungskräfte, Verantwortli-
che für die Digitale Transformation sowie
Projektmanager und Berater richtet. Weil
dazu auch Besuche bei Start-ups gehören,
wird das Seminar in Berlin durchgeführt,
wo einige WHU-Absolventen erfolgreiche
Firmen gegründet haben. Die meisten
Kurse finden jedoch auf dem WHU-Cam-
pus in Düsseldorf statt. Dazu gehört auch
das zweitägige Programm „Value Creation
in Private Equity & Venture Capital“, das
erstmals im Mai 2016 mit 28 Teilnehmern
lief und sehr gut angenommen wurde.
Ebenfalls neu ist das „Risk Management
Program“, das sich an Risikomanager in
Finanzinstitutionen richtet und gemein-
sam mit der Stockholm School of Econo-
mics durchgeführt wird, wobei ein Modul
in Stockholm und eines in Frankfurt an-
geboten wird. Der erste Durchgang fand
im Mai statt.
Im November gibt es erstmals das
„Supply-Chain-Leadership-Programm“
in Kooperation mit der Kühne Logistics
University (KLU) in Hamburg mit zwei
zweitägigen Kursen, die auch einzeln ge-
bucht werden können und sich vor allem
mit Strategieentwicklung, Führung und
Strategieumsetzung beschäftigen. Auf
guten Zuspruch stößt der Kurs „WHU on
Finance“, der einmal in der Woche am
Abend in Frankfurt stattfindet und sich
mit Grundlagen im Finanzbereich befasst.
Gebucht werden können auch einzelne
Abende. Wer alle Termine besucht und
am Ende einen Test besteht, bekommt
ein Zertifikat. „Das Format wird sehr gut
angenommen“, sagt Winkelmann. So
habe man teilweise 40 bis 50 Teilnehmer
gehabt. Einen Vorteil gegenüber anderen
Weiterbildungsanbietern sieht die WHU
in der starken internationalen Ausrich-
tung, sowohl was die Inhalte als auch
die Teilnehmer angeht. So würden auch
alle neuen Kurse – mit Ausnahme des
Design-Thinking-Programms - auf Eng-
lisch durchgeführt. Insgesamt hatte man
im Jahr 2015 rund 700 Teilnehmer in den
offenen Programmen.
Auch an der TUM School of Management
an der Technischen Universität München,
wo es bereits seit 2004 einzelne Seminare
gibt, wurde das Angebot in diesem Jahr
erheblich ausgebaut. „Wir nehmen un-
sere originären Kenntnisse aus der For-
schung und bringen sie auf den Markt“,
erklärt Bernhard Kraus, Geschäftsführer
des Executive Education Center an der
TUM School of Management. Welche
Themen die Unternehmen gerade be-
wegen, erfahre man zum Beispiel über
die im Board vertretenen Unternehmen.
Zudem gebe es Klassiker wie das Thema
Führung, die immer gefragt sind, aber
sich inhaltlich verändern. So gehe es
heute vor allem um virtuelle Teams und
inspirierende Führung Andere Themen
wie Employer Branding seien dagegen
derzeit weniger gefragt. „Man muss das
dann auch mal ruhen lassen“, so Kraus.
Manager schätzen die Vorteile
einer Exzellenz-Uni
Der große Vorteil der forschungsstarken
Exzellenzuniversität sei dabei die Schnitt-
stelle von Technik und Management. So
habe man etwa beim Thema Digitale
Transformation mehrere Lehrstühle,
an denen Experten in dem Bereich for-
schen. Bei den Dozenten setze man auf
einen Mix aus Professoren und Dozenten
aus der Praxis. In den 16 Kursen in den
letzten zwölf Monaten gab es knapp 300
Teilnehmer, die sowohl aus Konzernen
als auch aus mittelständischen Unter-
nehmen kamen. „Wichtig ist vor allem,
dass die Angebote akademisch fundiert
sind“, erklärt Kraus. „Nur so können wir
uns von anderen Anbietern abgrenzen.“
Derzeit entwickle man gerade zusammen
mit dem IT-Konzern SAP ein Zertifikats-
programm, um Führungskräften sowie
IT-Experten das Rüstzeug zur Leitung von
Veränderungsprozessen im Rahmen der
digitalen Transformation zu vermitteln.
Dabei wolle man die Kernkompetenzen
von SAP im Bereich IT und der TU im
Bereich Management und Führung zu-
sammenbringen.
Im Mittelpunkt steht dabei die Arbeit an
einem konkreten Projekt im eigenen Un-
ternehmen sowie dessen Implementie-
rung. Geplant sind drei Module. Das erste
Modul dauert fünf Tage und beschäftigt
sich mit der digitalen Transformation
und Entrepreneurship. Daran schließt
sich eine zweimonatige „Transformation
Challenge“ an, bei der die Teilnehmer ihr
Projekt bearbeiten und dabei von einem
Coach betreut werden. Im dritten Modul
beschäftigen sich die Teilnehmer fünf
Tage mit den Themen IT-Security und Pri-
vacy Management. Am Ende steht eine
Prüfung. Die gesamte Programmdauer
soll bei etwa drei Monaten liegen. Auch
das zweitägige Executive Training „He-
rausforderung Change“ im November
steht unter dem Thema digitale Trans-
formation. Dabei gibt es einen akademi-
schen Input, gefolgt von Informationen
aus der Praxis.
Zu den Referenten gehören Mitarbeiter
des Daimler-Start-ups moovel, von BASF
und Google. Im Juni startete erstmals eine
Kombination von MOOC (Massive Open
Online Course) und Zertifikatsprogramm
R
Foto: TUM / Wolf-Bild