training und coaching
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wirtschaft + weiterbildung
09_2016
bedarf beim Thema „Führungskompe-
tenz“ liegt. Die Antworten der Befragten
lauten:
• Management von Veränderungsprozes-
sen (79%)
• Strategisches und unternehmerisches
Denken (76%)
• Mitarbeiterführung insbesondere Dele-
gation, Zielvereinbarungen … (71%)
• Führen im Projekt auch mit agilen
Werkzeugen (68%)
• Führen virtueller Teams (65%)
• Teamentwicklung allgemein (62%)
• Coaching-Kompetenzen für Führungs-
kräfte (56%).
Der digitale Wandel stellt hohe Anfor-
derungen an alle Mitarbeiter in den
Unternehmen. Die Digitalisierung hat
weitreichende Auswirkungen auch auf
die berufliche Weiterbildung selbst. In
allen Phasen der Dienstleistung „Weiter-
bildung“ von der Entwicklung über die
Vermarktung bis zur Durchführung und
Nachbereitung hat die Digitalisierung In-
novationen ermöglicht, die bereits heute
Alltag sind. Dazu gehören das Lernen in
virtuellen Klassenzimmern und Online-
Formate wie Webinare, die von rund zwei
Drittel der Institute gelegentlich oder re-
gelmäßig angeboten werden. Auch Vi-
deoproduktionen gehören bei einem gro-
ßen Teil der Weiterbildungsdienstleister
bereits zum Angebot. In der Evaluation
setzen zwei Drittel der befragten Weiter-
bildungsunternehmen bereits auf Online-
Teilnehmerbefragungen. Für die Zukunft
erwarten die Weiterbildungsanbieter,
dass sich der Trend zum digitalen Ler-
nen auch in der betrieblichen Weiterbil-
dung fortsetzt: Die Bildungsdienstleister
rechnen damit, dass in Zukunft Online-
Lernen in virtuellen Klassenzimmern, die
Bereitstellung von Lerninhalten in digita-
len Bibliotheken sowie professionelle Vi-
deoproduktionen und interaktive Module
eine noch deutlich stärkere Rolle in ihrem
Dienstleistungsangebot spielen werden
als heute.
Digitalisierung auch in der
Weiterbildung
Die Digitalisierung der Wirtschaft ist ein
Prozess, der tief greifende Änderungen in
den Geschäftsprozessen mit sich bringt.
Diese Entwicklung wird auch Änderun-
gen im Geschäftsmodell und in der Art
und Weise bewirken, wie Weiterbildungs-
unternehmen ihre Dienstleistungen er-
bringen. Die Weiterbildungsdienstleister
gehen zu einem großen Teil davon aus,
dass sich der Trend zu einer stärker nach-
frageorientierten Bereitstellung von Bil-
dungsinhalten „on demand“ fortsetzt. Die
Weiterbildungsanbieter sehen sich dabei
als Partner der Unternehmen, deren Leis-
tungen in die Prozesse der Unternehmen
integriert werden.
Die Digitalisierung der Dienstleistung
Weiterbildung ist Motor für die weitere
Integration: Die Mitglieder erwarten zum
Teil, dass auch das Initiieren von Bil-
dungsprozessen im laufenden Arbeits-
prozess durch den Bildungsdienstleister
erfolgen kann. Im Zuge dieses Prozesses
der stärkeren Integration werden wei-
tere Dienstleister für die Produktion oder
technische Bereitstellung von Bildungs-
inhalten von den Weiterbildungseinrich-
tungen mit eingebunden. Dennoch sehen
die Weiterbildungsunternehmen auch für
die Präsenzveranstaltungen eine Zukunft:
Nur ein Drittel der Institute geht davon
aus, dass digitale Vermittlungsformen das
klassische Seminar ablösen werden.
Martin Pichler
R
Veränderungen der nächsten zehn Jahre?
Stimme voll
oder teils zu
Neutral
Stimme
eher nicht
oder nicht zu
1.
Statt einer angebotsorientierten Weiterbil-
dung verändert sich die Branche in Richtung
auf eine nachfrageorientierte Bereitstellung von
Bildungsinhalten „on demand“.
86%
9%
3%
2.
Weiterbildungsanbieter entwickeln sich zu
Systemdienstleistern, die als Outsourcing-Part-
ner von Unternehmen alle Bildungsleistungen
aus einer Hand anbieten.
74%
12%
12%
3.
Weiterbildungsunternehmen arbeiten in gro-
ßem Umfang mit externen Dienstleistungsanbie-
tern für die Produktion und technische Bereit-
stellung von Bildungsprodukten zusammen.
71%
18%
9%
4.
Weiterbildungsunternehmen übernehmen in
den Unternehmen die Aufgabe eines Wissens-
managers, der im laufenden Arbeitsprozess Bil-
dung initiiert und „just in time“ organisiert.
65%
21%
12%
5.
Die Digitalisierung wird die Weiterbildungs-
branche grundlegend verändern.
65%
21%
9%
6.
Weiterbildungseinrichtungen entwickeln
sich zu Dienstleistern für die technische Bereit-
stellung von Lernmedien und arbeiten für die
Inhalte mit externen Experten zusammen.
44%
35%
18%
7.
Präsenzveranstaltungen als Lernformate
werden überwiegend von digitalen Vermittlungs-
formen abgelöst.
32%
12%
53%
Veränderungen, die kommen werden
Tabelle 2.
Bei der Verbandsumfrage des Wuppertaler Kreises
2016 wurde auch nach den sieben wichtigsten Veränderungen
gefragt, die in den nächsten zehn Jahren auf den Weiterbildungs
markt zukommen werden. Die Zahlen wurden von der Redaktion
aggregiert. Es war möglich, keine Angaben zu machen.