wirtschaft + weiterbildung
09_2016
43
Neu: Akademie für systemi-
sche Führung gegründet
Zum 1. September 2016 gründete Daniel
F. Pinnow die „DP Akademie für syste-
mische Führung“ mit Sitz in Ravensburg.
Der Management-Trainer und Coach will
so eine Lücke im deutschsprachigen Be-
reich schließen. „Führungskräfte müssen
nicht mehr nur Managementtechniken
beherrschen, sondern Leadership leben“,
beschreibt der Akademieleiter seinen An-
satz. „Das bedeutet, sich selbst ständig
weiterzuentwickeln, proaktiv auf der
Suche nach Veränderungen zu sein, wert-
volle Innovationen erkennen und imple-
mentieren zu können.“
Die Akademie setzt auf eine „ganzheit-
liche, systemische“ Betrachtung der
unterschiedlichen unternehmerischen
Zusammenhänge. Dabei werde neben
der Methoden-, Fach- und Führungskom-
petenz insbesondere auf die Persönlich-
keitsentwicklung und individuelle Kom-
munikation geachtet. Als Trainer der ers-
ten Stunde machen Alexander Höhn und
Andreas Patrzek bei der neuen Akademie
mit. Pinnow war von 1997 bis 2012 Ge-
schäftsführer der Akademie für Führungs-
kräfte der Wirtschaft GmbH.
Integrata AG wieder auf
Erfolgskurs
Die Integrata AG, Stuttgart, meldet für
das Jahr 2015 wieder ein positives Ge-
schäftsergebnis. Nach einem schwierigen
Geschäftsjahr 2014 stieg im Jahr 2015 der
Umsatz um 7,5 Prozent auf 41,2 Milli-
onen Euro. Der Jahresüberschuss von
minus 0,5 Millionen Euro in 2014 ver-
besserte sich auf plus 0,1 Millionen Euro.
Das Eigenkapital sank allerdings auf 25,5
Prozent der Bilanzsumme.
„2015 war durch eine schwache Wirt-
schaftslage und rückläufige Weiterbil-
dungsbudgets der Unternehmen ge-
prägt. Dennoch konnten wir das Jahr
mit einem positiven Geschäftsergebnis
abschließen“, freut sich Ingmar J. Rath,
Vorstandsvorsitzender der Integrata AG.
Zur positiven Umsatzentwicklung dürfte
beigetragen haben, dass sich die Integrata
AG mit ihrem Beitritt zur französischen
Cegos Group Ende 2014 Zugang zu welt-
weiten Märkten eröffnete.
Die Integrata ist eine der wenigen Akade-
mien, die (als börsennotierte AG) einen
ausführlichen Geschäftsbericht veröf-
fentlicht und so stellvertretend für viele
Akademien einen realistischen Blick
auf die betriebliche Weiterbildung in
Deutschland eröffnet. Das Unternehmen
bietet sowohl professionelle IT-Trainings
als auch Führungskräfteseminare. Der
Umsatz kam im Jahr 2015 aus folgenden
Bereichen:
• Offene Seminare: 10,1 Millionen Euro
(-1,8 Prozent)
• Inhouse Seminare: 8,9 Millionen Euro
(-2,0 Prozent)
• Qualifizierungsprojekte und Managed
Training Services: 22,1 Millionen Euro
(+17,2 Prozent)
Bei den kundenspezifischen Qualifizie-
rungsprojekten werden immer mehr
Blended-Learning-Formate berücksich-
tigt. Dabei wird auch das informelle Ler-
nen am Arbeitsplatz unterstützt. Außer-
dem kommt die Transferstärke-Methode
nach Prof. Dr. Axel Koch zum Einsatz. Be-
merkenswert ist auch, dass die Integrata
AG zusammen mit Partnern eine profe-
sionelle und vom DBVC-Verband zertifi-
zierte Coaching-Ausbildung anbietet.
Im Jahresdurchschnitt waren 197 ange-
stelle Arbeitnehmer beschäftigt – 113
davon im Vertrieb. Die Beratungen und
Trainings wurden von rund 1.400 freien
Trainern durchgeführt. Das Portfolio
deckt über 1.200 Kernthemen ab und
umfasst klassische sowie digitale Lern-
inhalte, Lernmethoden und Medien. An
15 Standorten in Deutschland stehen
den Teilnehmern neben Seminarräumen
auch über 1.000 modern ausgerüstete IT-
Arbeitsplätze zur Verfügung.
Bessere PE für die „Generation
50 Plus“ gefordert
Die Personalleiter in der deutschen Wirt-
schaft reagieren auf den demografischen
Wandel vor allem mit dem betrieblichen
Gesundheitsmanagement (BGM). Zu die-
ser Einschätzung gelangt die BWA Aka-
demie in Bonn aufgrund der Auswertung
einer Umfrage unter 187 Personalverant-
wortlichen in Deutschland. „Es besteht
die Gefahr, über dem Gesundheitsma-
nagement andere Maßnahmen gegen den
demografischen Wandel zu vernachlässi-
gen“, warnt BWA-Geschäftsführer Harald
Müller. So berücksichtigen lediglich 30
Prozent die Veränderungen in der Alters-
struktur bei der Planung betrieblicher
Karrierewege. Nur 30 Prozent der Firmen
bieten gezielte Weiterbildungsmaßnah-
men für Ältere. Und nur 28 Prozent der
Personalchefs haben sich die Schaffung
einer altersheterogenen Beschäftigungs-
struktur auf die Fahnen geschrieben. 25
Prozent fördern lebenslanges Lernen.
Aber nur in 11 Prozent der Unternehmen
sind altersgemischte Teams angesagt.
„Das Bewusstsein für den demografi-
schen Wandel ist hoch, aber bei der kon-
kreten Umsetzung gezielter Maßnahmen
hapert es noch etwas in den Unterneh-
men“, klagt Müller. So berücksichtigt
laut eigenen Angaben über die Hälfte (51
Prozent) der Personalleiter die wandelnde
Altersstruktur beim Personalmarketing.
Beinahe die Hälfte (47 Prozent) verfolgt
eine systematische demografieorientierte
Personalplanung. Immerhin ein Viertel
hat ein System zum Wissenstransfer ge-
schaffen, um das Know-how ausschei-
dender Kolleginnen und Kollegen so weit
wie möglich im Unternehmen zu halten.
Als Gegenmaßnahme empfiehlt die BWA
Akademie die Gestaltung einer individu-
ellen Personalentwicklung für die Gene-
ration 50 Plus im Unternehmen. Hierzu
müssten firmenspezifische Modelle erar-
beitet werden, um die Potenziale älterer
Arbeitnehmer effektiv in die Arbeitsab-
läufe zu integrieren.
Neben der Motivationsarbeit mit renten-
nahen Beschäftigten gehört dazu laut
BWA auch die Entwicklung adäquater
Weiterbildungsstrategien. „Die Ressour-
cen Älterer können nicht nur im fachli-
chen Bereich erfolgsorientiert eingesetzt
werden. Auch in Teambuilding-Prozessen
sind die Sozialkompetenzen der älteren
Generation von hoher Bedeutung“, er-
klärt BWA-Chef Harald Müller. Die BWA
Akademie ist seit über 15 Jahren als Spe-
zialist für Personalentwicklung, Outplace-
ment, Personalberatung und Training
sowie für Arbeitsmarktprogramme wie
Beschäftigtentransfer tätig. Das Spektrum
reicht von der Begleitung von Change
Management-Prozessen über Vermittlung
und Coaching von Führungskräften bis
hin zur Unterstützung bei der Gründung
eines eigenen Unternehmens.