wirtschaft und weiterbildung 5/2016 - page 47

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wirtschaft + weiterbildung
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von Strass selbst, das Unternehmen un-
terstützte ihn dabei. Inzwischen ist er als
Projektleiter verantwortlich für die Digita-
lisierung des Unternehmens. „Wir wollen
uns proaktiv darauf vorbereiten“, erklärt
der Innovationsmanager. Schließlich ver-
änderten sich damit auch die Strukturen
des gesamten Unternehmens, sei es im
Vertrieb, im Marketing oder in der Pro-
duktion.
Projektlernen hilft, um schnell
kompetent zu werden
Dabei helfe ihm sein neu erworbenes
Wissen. „Ich versuche, das entsprechend
zu adaptieren und ins Unternehmen zu
bringen“, erklärt er. So habe er verschie-
dene Geschäftsmodelle und zahlreiche
Werkzeuge und Methoden kennengelernt
und in Projekten auch bereits angewen-
det. Das Managementstudium habe ihm
aber auch dabei geholfen, seinen „kriti-
schen Geist mal wieder zu aktivieren“
und sein Handeln zu reflektieren. „Wir
werden ja alle schnell etwas betriebs-
blind“, sagt Strass. Besonders hilfreich sei
dabei auch der Austausch mit den Mit­
studenten gewesen.
„In meiner Klasse waren Unternehmer,
Gründer, CEOs von Teilbereichen aus
Konzernen oder IT-Manager aus der Uk-
raine, Spanien und Kanada“, berichtet
der Manager. „Da erhält man einfach
ganz neue Impulse.“ Mehr als die Hälfte
der Teilnehmer beim „Executive MBA in
Innovation & Business Creation“ an der
TUM School of Management an der Tech-
nischen Universität München kommt aus
dem Ausland. Sie sind im Durchschnitt
34 Jahre alt und haben im Schnitt acht
Jahre Berufserfahrung, davon vier Jahre
in Führungspositionen. „Technologie, In-
novation und Entrepreneurship gehören
zur DNA unserer Universität“, erklärt
Bernhard Kraus, Geschäftsführer des
Executive Education Center an der TUM
School of Management. Rund die Hälfte
der Teilnehmer seien Innovationsmana-
ger, deren Aufgabe es ist, neue Geschäfts-
felder zu definieren und ihre Erkennt-
nisse ins Unternehmen zu tragen, um
dort entsprechende Projekte voranzutrei-
ben. Auch Konzerne wie Siemens, BMW,
die Telekom sowie größere Mittelständler
haben ihre Mitarbeiter daher schon bei
dem MBA-Programm unterstützt, bei dem
es zusätzlich zur Vermittlung von solidem
Managementwissen auch zwei Projekt-
module gibt.
Es nutzt, einen Innovations-
prozess zu durchlaufen
Dabei müssen die Teilnehmer einmal im
Team einen Innovationsprozess von der
Ideenfindung bis zur Entwicklung einer
Geschäftsidee durchlaufen und zum an-
deren an ihrem eigenen Projekt arbeiten.
Auch an anderen Business Schools ge-
winnt das Thema Innovation an Bedeu-
tung. Es gebe eine immer größere Gruppe
von MBA-Teilnehmern, die mit unterneh-
merischen Aktivitäten bei ihrem Arbeit-
geber konfrontiert werden, beobachtet
Professor Christoph Hienerth, Inhaber
des Lehrstuhls für Unternehmertum und
Existenzgründung an der WHU Otto Beis­
heim School of Management in Düssel-
dorf. Schließlich habe heute fast jedes
große Unternehmen bereits einen eige-
Foto: Leander Baerenz/Westend61 / Corbis
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