wirtschaft und weiterbildung 5/2016 - page 50

training und coaching
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wirtschaft + weiterbildung
05_2016
ich meine strategische Ausrichtung so
nutzen, dass ich Ideen realisieren kann?
Zudem gibt es seit Kurzem ein neues
Wahlmodul „Entrepreneurship und Start-
up-Management“.
„Wir wollen vor allem auch das unter-
nehmerische Selbst entwickeln“, betont
Jessica Di Bella, die das neue Modul lei-
tet. Ein wichtiger Teil sei daher auch die
Persönlichkeitsentwicklung. So machen
die Teilnehmer eine Stärkenanalyse, auf-
grund derer die Teams zusammengestellt
werden, die digitale Projekte entwickeln
und Investoren vorstellen müssen. „Das
müssen reale und marktfähige Projekte
IMD: Starthilfe für Start-ups
Je ein Team (alles erfahrene Manager, die im Schnitt 15
Jahre Berufserfahrung haben und 40 Jahre alt sind) küm-
mert sich um ein viel versprechendes Start-up. Im Juni
treffen sich die Teams für einen Tag mit den Gründern und
lernen alles Relevante über ihr Businessmodell und ihre
Strategie. Zwischen Juni und September analysieren sie
die Marktchancen, die Konkurrenz, die Finanzierung und
andere relevante Aspekte. Am Ende der Zusammenarbeit
steht die sechstägige Discovery Expedition ins Silicon
Valley, an der auch jeweils ein Vertreter der Start-ups teil-
nimmt.
Dort treffen die Teams Vertreter etablierter innovativer
Firmen wie Google, Salesforce, Adobe sowie verschiedene
Start-ups. Es gibt ein Seminar zum Thema Innovation an
der Stanford University, das mit spezifischen Vorträgen zu
Themen wie Venture Financing, Intellectual Property Rights
und Human Resources in hyper-innovativen Firmen ergänzt
wird. Am letzten Tag müssen die MBA-Studenten dann inte-
ressierten Risikokapitalgebern das von ihnen betreute
Start-up präsentieren. Sie bekommen ein Feedback für
ihre Präsentation und die Gründer haben die Möglichkeit,
nach dem Pitch mit potenziellen Investoren ins Gespräch
zu kommen. Damit entspricht das Programm nicht nur dem
Claim der Business School „Real World. Real Learning”,
sondern auch die Start-ups profitieren durch die kosten-
lose Beratung von erfahrenen Managern und die Kontakte
zu Kapitalgebern.
MBA-Studenten.
Am International Institute for Management Development (IMD), einer Privat­
universität in Lausanne, Schweiz, können sich Start-ups jedes Jahr um die Unterstützung durch die
Teilnehmer am Executive MBA bewerben.
Direkt am See.
Das IMD in Lau-
sanne (Genfer See)
zeigt schon mit der
Architektur, dass es
zur Top 10 der euro-
päischen Business
Schools gehört.
Der Erfolg spricht für sich. So
konnte das Schweizer Start-up
Mindmaze, das 2012 mit den
MBA-Teilnehmern zusammenge-
arbeitet hat, kürzlich eine Unter-
nehmensbewertung von einer
Milliarde US-Dollar erzielen.
Das Unternehmen unterstützt
Schlaganfall-Patienten dabei,
ihre motorischen Funktionen
mithilfe von Virtual-Reality-Brillen in Kombination mit einer
speziellen Übungs-Software schneller wieder aufzubauen.
Und die Firma Faceshift, die 2014 mit den MBA-Studenten
im Silicon Valley war, wurde im November 2015 von Apple
gekauft. Das in Zürich gegründete Start-up hat eine Techno-
logie entwickelt, die Avatare kreiert, die den Gesichtsaus-
druck einer Person in Echtzeit zeigt.
Der Executive MBA am IMD besteht aus zwei Teilen. Wäh-
rend der erste Studienabschnitt zeitlich flexibel gestaltet
werden kann, durchläuft die Klasse die einjährige Mastery-
Class zusammen. Bestandteil sind drei einwöchige Module
in Lausanne und drei einwöchige Discovery Expeditions.
Der Schwerpunkt liegt bei der Bearbeitung von insgesamt
21 Assignments, also konkreten Projekten im eigenen
Unternehmen. Das Konzept ermöglicht eine flexible Studi-
endauer von 15 Monaten bis zu vier Jahren.
Bärbel Schwertfeger
R
Foto: IMD
Foto: Reuters
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