wirtschaft und weiterbildung 5/2016 - page 30

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wirtschaft + weiterbildung
05_2016
unbegrenzte Telefontrainings mit einem
persönlichen Coach zu buchen. Hier kön-
nen sie nun ihre Aussprache üben und
Probleme konkret besprechen.
Darüber hinaus sorgen Mobile Apps für
Tablet und Smartphone dafür, dass die
Mitarbeiter flexibel zu jeder Zeit und an
jedem Ort mit dem Programm arbeiten
können. Dieses Angebot wird von rund
der Hälfte der Lerner genutzt, insbeson-
dere von solchen, die beruflich häufig
unterwegs sind. Der Großteil plant das
Sprachtraining in seinen Berufsalltag ein
und lernt am Arbeitsplatz.
Der Kulturwandel ist gelungen
Im Jahr 2014 erfolgte der Roll-out in
Deutschland, den Benelux-Ländern sowie
Schweden und Rumänien. Die Tschechi-
sche Republik und Ungarn zogen 2015
nach. Es zeigte sich rasch, dass die Vor-
behalte schnell verschwanden, sobald die
Mitarbeiter das Lernprogramm auspro-
biert hatten. Wir vom Center of Compe-
tence Global Learning gehen davon aus,
dass heute jeder mit dem Lernprogramm
übt, für den sprachliche Kenntnisse im
Joballtag notwendig sind.
Die Sprachenlerner schätzen insbeson-
dere die neuen Gestaltungsmöglich-
keiten: Sie können das Programm im
selbstbestimmten Tempo und in ihrem
eigenen individuellen Lernstil nutzen.
So sagt Li Zhou aus dem Bereich Global
Sourcing, Supplier Management & Cus-
tomer Management: „Ich lerne Deutsch,
da es technische Experten bevorzugen,
in ihrer Muttersprache zu sprechen. Ich
habe die App auf meinem Mobiltelefon,
sodass ich das Programm jederzeit und
ortsunabhängig nutzen kann“, so der
Eon-Mitarbeiter. „Während ich den Text
lese, sehe ich gleichzeitig das dazugehö-
rige Bild, sodass ich Text und Bild ver-
knüpfen kann. Gleichzeitig kann ich die
Aussprache hören, was das Gelernte noch
stärker im Gedächtnis festigt. Für mich ist
das eine sehr gute Lernmethode.“
Viele schätzen auch das Angebot persön-
licher Sprachtrainer. So ergänzt Global
Category Manager Sabine Jacobi aus dem
Bereich HR Services: „Mein Lieblings-
Feature sind die virtuellen Klassenräume.
Diese helfen mir vor allem bei der Arbeit,
zum Beispiel bei internationalen Verhand-
lungen“, so Jacobi. „Das Sprechen fällt
mir leichter und ich fühle mich sicherer.“
Es bleiben aber auch kritische Stimmen:
So wandte sich beispielsweise ein Mit-
arbeiter mit der Beschwerde an die Per-
sonalabteilung, dass er aufgrund seiner
laut kommunizierenden Kollegen am
Arbeitsplatz nicht die notwendige Ruhe
finden würde, um mit der Software zu
üben. Diese schlug als Lösung aus dem
Dilemma vor, einen Raum zu buchen,
um dort ungestört zu lernen. Für uns im
Center of Competence Global Learning
zählen solche Anfragen zur Projektbe-
treuung. Seit dem Beginn des Projekts
kümmern wir uns um Probleme wie die-
ses und helfen, die Akzeptanz der Lösung
bei den Lernern zu erhöhen.
Die Projektverantwortlichen sind mit der
Einführung der E-Learning-Lösung ins-
gesamt sehr zufrieden. Lediglich bei der
Bereitstellung der Software gibt es noch
Verbesserungsbedarf. Hier zeigen sich
die Tücken eines internationalen Online-
Projekts. So steht die Sprachlern-Software
den Mitarbeitern nicht an allen Standor-
ten in derselben Qualität zur Verfügung.
Aufgrund lokaler Gegebenheiten wie
zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen
oder fehlenden Software-Updates ist der
Zugriff an manchen Standorten langsa-
mer als an anderen. Diese technischen
Hürden werden sukzessive aus dem Weg
geräumt. Sie stellen tatsächlich auch die
einzigen Bereiche dar, die wir im Rück-
blick anders angegangen wären.
Die Lehren aus dem Projekt
Mit dem Wissen von heute hätte sich
Eon bei der Implementierung mehr Zeit
gelassen und das neue Sprachlern-Tool
Standort für Standort implementiert. Auf
diese Weise hätte die IT für die technische
Bereitstellung der Software mehr Zeit ge-
habt und frühzeitig sicherstellen können,
dass die Mitarbeiter in den verschiedenen
Niederlassungen stets problemlos auf die
Software zugreifen können.
Aus der Perspektive des Center of Compe-
tence Learning steht eindeutig fest, dass
Eon auch künftig schwerpunktmäßig auf
E-Learning setzen wird. Das Projekt wird
nicht nur fortgesetzt, sondern auch wei-
ter ausgebaut – insbesondere die Live-Tu-
toring-Module sollen stärker in den Vor-
dergrund rücken.
Gergely Rohmann
R
Gergely
Rohmann
ist als Global Lear-
ning Product and
Process Expert
bei Eon am Standort Essen tätig. Hier
sorgt er dafür, dass die Sprachlernbe-
dürfnisse der Abteilungen in konkrete
und kosteneffiziente Produkte für die
Mitarbeiter umgesetzt werden. Zuvor
war Rohmann bei Eon Ungarn als
Development Specialist angestellt.
Eon SE
Brüsseler Platz 1
45131 Essen
Tel. +49201 184-00
AUTOR
Foto: Eon
personal- und organisationsentwicklung
Wissen to go.
Nicht nur über den
Laptop, sondern auch per App
können die Lerner die virtuellen
Klassenzimmer des E-Learning-
Programms betreten.
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