wirtschaft und weiterbildung 4/2016 - page 40

training und coaching
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wirtschaft + weiterbildung
04_2016
Was würden Sie als Vorstands-
vorsitzender als besondere Highlights der
vergangenen Jahre bezeichnen?
Reiter:
Ich liebe diese besondere „Gabal-
Atmosphäre“, die sich über die Jahre
natürlich qualitativ verändert hat, aber
die dem Verband grundsätzlich erhalten
geblieben ist und ihn weiterhin prägt. In
den ersten Jahren haben wir die Sym-
posien immer an der Weinstraße in sehr
attraktiver Lage, etwa in Deidesheim, ge-
halten. Das war Hardy Wagners Wunsch
und Einfluss, der Verband saß ja auch in
Speyer und viele Mitglieder haben das
sehr genossen. Aber auch das neue Kon-
zept kommt inzwischen wieder sehr gut
an.
Diese offene Atmosphäre spiegelte sich
von Anfang an ebenfalls in den Regional-
gruppen: Vernetzung ist uns sehr, sehr
wichtig. Das funktioniert gut. Die simple
Frage „Was passiert in meiner Region?“
ist für viele Mitglieder „der“ Grund, bei
uns im Verband zu sein. Wir haben auch
die Erfahrung gemacht, dass die meisten
Schnuppermitglieder genau dann Vollmit-
glieder werden, nachdem sie diese spezi-
elle „Gabal-Erfahrung“ auf einer Veran-
staltung gemacht haben. Und auf unseren
Feedbackbögen sehen wir, dass dabei der
Austausch untereinander genauso wich-
tig ist wie das eigentliche Veranstaltungs-
programm.
Was macht die Digitalisierung mit dem
Verband und den Mitgliedern?
Reiter:
Ja, wir werden selbstverständlich
auch digitaler – aber alles im Rahmen.
Unser Newsletter hat rund 2.000 Abon-
nenten, und auch in unserer Xing-Gruppe
sind rund 2.000 Interessierte organisiert.
Das sind alles probate Tools zur Mitglie-
derbindung und zur Vernetzung und
um Interaktion zu triggern. Und auch
in der Wissensvermittlung sind E-Tools
natürlich auf unserem Schirm. In regel-
mäßigen Abständen halten wir unsere
Web-Talks zu verschiedenen Themen, in
denen meist ich ein Mitglied zu seinem
Fachgebiet interviewe. Manchmal führt
auch Christiane Wittig, meine Stellverte-
terin, die Interviews. Reines E-Learning
ist für uns aber keine Option; für uns
bleibt Präsenz das Entscheidende. Unsere
Mitglieder senden uns da eine eindeutige
Botschaft: Wir wollen mehr Gabal – und
das live! Ganz im Sinne unseres Slogans
„Wissen vernetzen“.
Wird sich bei Gabal etwas ändern?
Reiter:
Eine berechtigte Frage. Ich kenne
kaum einen Verein oder Verband, der in
seinem Vorstand so stabil ist. Ich persön-
lich bin ja seit 12 Jahren dabei, davon seit
zehn Jahren als Vorstandssprecher, werde
aber versuchen, mein Amt in dieser Peri-
ode an ein jüngeres Mitglied abzugeben.
Da wird sich also etwas bewegen. Und
ab und zu kooptieren wir ein zusätzli-
ches Vorstandsmitglied, und zwar immer
dann, wenn der Markt uns spiegelt, dass
wir uns mit neuen Themen beschäftigen
und unsere thematische Basis erweitern
müssen. So haben wir zum Beispiel seit
einiger Zeit Felix Beilharz bei uns im Vor-
stand, ein Experte für die Social Media.
Wie entwickeln sich derzeit die
Mitgliederzahlen?
Reiter:
Ja, auch da stehen wir gut da. Vor
einigen Jahren hatten wir ein kleines Tief,
aber da hatten wir uns restrukturiert und
die passive und rein korrespondierende
Mitgliedschaft ohne Stimmrecht abge-
schafft. Dabei haben wir es dann nicht
geschafft, alle in die aktive Mitgliedschaft
herüberzuholen. Im Moment haben wir,
wenn wir die Schnupper-Mitgliedschaften
mitrechnen, rund 800 Mitglieder.
Wie sehen Sie die aktuelle
Positionierung des Verbands? Wie ist
er in der recht unübersichtlichen
Weiterbildungsszene verankert?
Reiter:
Mitgliedervernetzung und Wis-
sensvermittlung stehen bei uns im Vor-
dergrund sowie ein intensiver Austausch
zu den jeweiligen Methoden. Das spie-
gelt sich auch in unseren Impulstagen,
die ja (außer dieses Jahr zum Jubiläum)
zweimal jährlich, jeweils im Frühjahr
und Herbst, stattfinden. Dabei geht es
traditionell im Frühjahr meist eher um
„harte“ BWL-Themen und im Herbst um
Soft-Skills oder Methoden. Unseren Mit-
gliedern geben wir darüber hinaus durch
unsere Website und im Newsletter eine
Plattform, auf der sie sich präsentieren
können – mit ihren Einträgen in den je-
weiligen Fachgebieten oder mit White-
papers. Auch in unserem Magazin, den
„Impulsen“, können Mitglieder Fach-
beiträge veröffentlichen. So kann direkt
oder indirekt auch eine Vernetzung mit
Entscheidern aus der Wirtschaft entste-
hen, von denen regelmäßig auch immer
welche zu Gast auf unseren Impulstagen
sind. Außerdem haben wir auch einige
Firmenmitglieder im Verband.
Wie wichtig ist Ihnen der klassische
Trainer?
Reiter:
Wenn wir die ganze Weiterbil-
dungsbranche in den Blick nehmen, sind
wir schon als „Weiterbildner-Verband“
positioniert - mit einem hohen Anteil an
Trainern. Das unterscheidet uns etwa
von der GSA (German Speakers Associ-
ation), die sich ja eher an Vortragsredner
und auch, aber in geringerem Umfang,
an Trainer wendet. In einem bestimmten
Sinne sind wir also vielleicht, ja, weniger
extravertiert als die GSA. Aber wir haben
auch durchaus Mitglieder, die zusätzlich
auch noch bei der GSA sind oder beim
BDVT. Das schließt sich ja nicht aus.
R
Prof. Dr. Hardy Wagner.
Der Gründer und
Ehrenvorsitzende des Gabal e.V. kommt
selbstverständlich voller Neugier zum
40-jährigen Jubiläum.
Foto: privat
„Im Moment haben wir, wenn wir die Schnupper-
mitglieder mitrechnen, rund 800 Mitglieder.“
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