personal- und organisationsentwicklung
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wirtschaft + weiterbildung
04_2016
standen Besuche bei Tech-Unternehmen
wie Google und Xerox, der Innovations-
beratung Ideo sowie Vorträge mit Impul-
sen aus Wissenschaft und Praxis.
Geleitet wurde die Reise von Profes-
sor Sabine Remdisch von der Leuphana
Universität und Stephan Grabmeier von
Haufe-Umantis, die das Seminar auf Basis
einer dreistufigen Learning Journey kon-
zipiert hatten (siehe Grafik unten): Im
ersten Schritt sollten die Teilnehmer er-
leben und spüren, was im Silicon Valley
anders läuft als zu Hause und wie dortige
Firmen die Digitalisierung mitgestalten.
Im zweiten Schritt sollten sie das Erlebte
hinterfragen und verstehen. Und im drit-
ten Schritt sollten sie die daraus gewon-
nenen Erkenntnisse auf ihren eigenen
Arbeitsalltag übertragen (Details zum
Konzept der Journey erläutert Reiseleiter
Stephan Grabmeier im Video auf
e
Redaktion war dabei und berichtet über
die Learning Journey sowie die Erkennt-
nisse, die die Personaler mitgenommen
haben.
„Moonshot Thinking“, „Ten-X
Thinking“: die Denkweise
Den viel beschworenen „Silicon-Valley-
Spirit“ konnten die Personaler im Laufe
der drei Tage bei zahlreichen Exkursi-
onen erleben – so etwa beim mit Span-
nung erwarteten Besuch in der Google
Garage. Im Innovationslabor des US-In-
ternetriesen in Mountain View wird auf
die Methode Design Thinking gesetzt. Die
In der Küche stehen rund vierzig Perso-
nen auf engstem Raum zusammen und
reden in kleinen Grüppchen von zwei
bis vier Leuten wild durcheinander. Sie
lachen, gestikulieren, stoßen miteinan-
der an. Auf dem Ofen köcheln drei Töpfe
Chili con Carne vor sich hin, daneben ste-
hen Chips mit Guacamole und verschie-
dene Nudelsalatvariationen. Dass es sich
bei dem ungezwungenen Zusammensein
nicht um eine private Feier, vielleicht
eine WG-Party, handelt, erkennt man
erst auf den zweiten Blick – etwa daran,
dass Visitenkarten im Minutentakt die
Hände wechseln und viele der Partygäste
Namensschilder tragen. Die meisten der
Anwesenden haben sich heute erst ken-
nengelernt, vielen steckt noch der Jetlag
in den Knochen – und trotzdem keine
Spur von Müdigkeit oder angestrengter
Konversation.
Besuche bei Google, Xerox
Parc, Ideo und Co.
Die Netzwerkerrunde ist Teil einer Reise
ins Silicon Valley, die Haufe in Zusam-
menarbeit mit der Leuphana Universität
Lüneburg als dreitägige Learning Journey
für deutsche Manager konzipiert hat. Die
Teilnehmer des Seminars mit dem Titel
„Inside Silicon Valley: A Leadership Ga-
rage Experience“ sollen bei der Reise live
vor Ort erfahren, was Firmen im Silicon
Valley so innovativ macht. Im Februar
hat die erste Gruppe dieses Experiment
gewagt: Rund 20 HR- und andere Mana-
ger aus Unternehmen verschiedener Grö-
ßen und Branchen sind nach Kalifornien
gereist; im Laufe der Tage stießen immer
wieder Referenten und andere Innovati-
onsexperten aus dem Netzwerk der Or-
ganisatoren zu ihnen. Auf der Agenda
Im Tal der Netzwerker
REISEBERICHT.
Was können deutsche Personaler und Führungskräfte aus dem Silicon
Valley mitnehmen? Die Redaktion der „Wirtschaft + Weiterbildung“ hat eine deutsche
Besuchergruppe auf ihrer Learning Journey durch das High-Tech-Tal begleitet und deren
Eindrücke und Erkenntnisse festgehalten.
Die Learning Journey
Konzept.
Die Reise ist auf einem dreistufigen Lernprozess aufgebaut,
bei dem die Teilnehmer lernen sollen, wie sie Innovationen im eige-
nen Unternehmen fördern können. Mehr zur Konzeption der Learning
Journey erklärt Stephan Grabmeier im Video „Personaler im Silicon
Valley“ unter
Quelle: Haufe
Schritt 1: erleben
(„sensing“)
Schritt 1 ist der
öffnende Modus
des Lernerlebnisses:
Die Teilnehmer
sollen Dinge erle-
ben, spüren, fühlen
und lernen, diese
anzunehmen. Wie
ist zum Beispiel die
Stimmung des Orts?
Schritt 2: verstehen
(„understand“)
Im zweiten Schritt
sollen die Teilneh-
mer das, was sie
im ersten Schritt
erlebt haben, rich-
tig einordnen und
verstehen lernen:
Was steckt hinter
dem Erlebten? Was
bedeutet es für
mich?
Schritt 3: transferie-
ren („leverage“)
Schritt 3 ist der
schließende Modus
des Lernerlebnisses:
Hier sollen die
Lerner den Transfer
schaffen und sich
überlegen, was sie
mit nach Hause
nehmen und was
sie davon umsetzen
können.