wirtschaft und weiterbildung 4/2015 - page 37

Seminarpakete
Tools für Trainer
Spielanleitungen
Coachingtools
Trainerleitfäden
30-Minuten-
Trainings
PC-Lernquiz
Illustrationen
Methoden
Übungen
Jünger Medien Verlag | Offenbach
Über 200
lieferbare Titel.
Besuchen Sie unsere neue Website
Einfach Code einscannen
(Einfach den Code auf Ihrem Handy ein-
lesen.KostenloseHandy-Softwaregibtes
im Internet.)
Medien und
Materialien für
Ihre Seminare
R
04_2015
wirtschaft + weiterbildung
37
Bis 2020 steigt der Anteil der über 50-Jäh-
rigen an den Erwerbstätigen in der Euro-
päischen Union auf über 35 Prozent. Das
heißt: Die Belegschaften der Betriebe wer-
den älter. Fragwürdig wird damit auch die
Personalstrategie, die viele Unternehmen
heute noch bezogen auf ihre älteren Mit-
arbeiter praktizieren:
• Sie lassen diese erfahrenen Kräfte in
den letzten zehn, 15 Jahren ihrer Be-
rufstätigkeit entweder nur noch „mit-
laufen“, ohne weiter in deren Entwick-
lung zu investieren,
• oder sie unterbreiten ihnen irgendwann
das Angebot, sich mit einer Abfindung
in den vorgezogenen Ruhestand zu ver-
abschieden.
Diesen „Luxus“ können sich die Betriebe
künftig aufgrund des demografischen
Wandels nicht mehr leisten. Denn mit
jungen Mitarbeitern allein können sie
ihren Bedarf an Arbeitskräften nicht mehr
decken – speziell in den technischen Be-
rufen, in denen ohnehin bereits heute ein
Mangel an qualifizierten Arbeitskräften
besteht.
Grundlegendes Umdenken ist
jetzt angesagt
Die Unternehmen müssen sich also da-
rauf einstellen, dass ihre Belegschaften
„ergrauen“. Damit gewinnen auch andere
Personalthemen an Bedeutung – zum
Beispiel der Erhalt der körperlichen Leis-
tungsfähigkeit. Doch auch die geistige Vi-
talität und Leistungskraft der Mitarbeiter
sowie deren Identifikation mit dem Un-
ternehmen gilt es zu bewahren. Deshalb
denken immer mehr Betriebe außer über
spezielle Weiterbildungsprogramme für
ihre berufserfahrenen Mitarbeiter auch
darüber nach: Welche Entwicklungsper-
spektive können wir den Mitarbeitern
noch bieten, die noch zehn, 15 oder gar
noch etwa 20 Jahre Berufstätigkeit vor
sich haben?
Denn zunehmend erkennen die Unter-
nehmen: Es ist ein Irrweg 50-jährige und
zuweilen sogar schon 45-jährige Fach-
kräfte und Spezialisten zumindest insge-
heim bereits mit dem Etikett „altes Eisen“
zu versehen, bei dem sich eine betrieb-
liche Investition an Zeit und Geld nicht
mehr lohnt. Außerdem wird ihnen zu-
nehmend bewusst, dass ihre schon leicht
ergrauten Mitarbeiter im Verlauf ihrer
beruflichen Biografie berufliche und so-
ziale Kompetenzen erworben haben, die
ein wertvolles Kapital bilden – gerade in
einem beruflichen Umfeld, das von einer
starken Veränderung geprägt ist. Denn äl-
tere Arbeitnehmer gehen aufgrund ihrer
Erfahrung zum Beispiel Probleme, die
sich im Arbeitsalltag stellen, und neue
Herausforderungen meist strukturier-
ter und relaxter als ihre jungen Kollegen
an. Sie geraten auch nicht so schnell in
Panik. Sie erkennen zudem oft schneller,
welcher Lösungsweg zielführend ist. Sie
haben häufig auch stärker als ihre jun-
gen Kollegen das große Ganze vor Augen.
Und weil das Thema „Karriere machen“
für sie nicht mehr im Fokus steht, geben
sie ihr Fach- und Erfahrungswissen auch
bereitwillig weiter – , anders als so manch
„Youngster“, der nach oben möchte.
Es gilt, die Stärken der „alten
Hasen“ zu nutzen
Was liegt also näher, als dieses Potenzial
für den Erfolg zu nutzen? Das tun einige
Firmen bereits. Zum Beispiel mittels
Mentoren-Programmen, bei denen erfah-
rene Mitarbeiter ihren jüngeren Kollegen
als individuelle Ansprechpartner mit Rat
und Tat zur Seite stehen. Eine wachsende
Zahl von Unternehmen geht zudem dazu
über, ältere Mitarbeiter als firmeninterne
Trainer, Berater oder Coaches für ihre
Kollegen einzusetzen – in Vollzeit oder in
Teilzeit.
Eine Ursache hierfür ist: Aufgrund des
sich immer rascher ändernden Unterneh-
mensumfelds und des rasanten techni-
schen Fortschritts ist der Veränderungs-
und somit Lernbedarf in den Unterneh-
men enorm gestiegen. Außerdem wird der
Lern- und Entwicklungsbedarf stets indi-
vidueller. So benötigt zum Beispiel nicht
jeder Büroarbeiter eine Excel-Schulung
und nicht jeder Spezialist eine Projekt-
management-Ausbildung und nicht jeder
Verkäufer eine Fortbildung in Sachen Pro-
jektverkauf. Und wenn doch? Dann ist
der individuelle Bedarf der Mitarbeiter
aufgrund ihres unterschiedlichen Vorwis-
sens sowie der beruflichen Anforderun-
gen, die an sie gestellt werden, meist sehr
verschieden. Also benötigen sie auch eine
unterschiedliche Unterstützung.
1...,27,28,29,30,31,32,33,34,35,36 38,39,40,41,42,43,44,45,46,47,...68
Powered by FlippingBook