personalmagazin 9/2017 - page 43

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auftreten und erfasst werden können
(zum Beispiel Zeitdruck) oder einer Be-
obachtung eingeschränkt zugänglich
sind (beispielsweise emotionale Belas­
tungen).
Werden Beobachtungen durch Inter-
viewfragen ergänzt, können in solchen
Beobachtungsinterviews die nicht be-
obachtbaren Aspekte erfragt werden.
Interviews erfordern jedoch Gesprächs-
partner, die in der Lage und willens sind,
über Belastungen in ihrem Arbeitsbe-
reich zuverlässige Angaben zu machen.
Analyseworkshops, die hilfreiche Infor-
mationen generieren sollen, benötigen
eine vertrauensvolle und offene Ge-
sprächskultur und eine fachkundige Mo-
deration, die unter anderem ungünstige
Gruppendynamiken und Dominanz ein-
zelner Meinungsführer minimieren und
eine Fokussierung auf relevante Inhalte
sicherstellen muss.
Offene oder verdeckte Widerstände
und Konflikte in der Organisation kön-
nen im gesamten Prozess einer GBpsych
ein großes Problem darstellen. Sind Füh-
rungskräfte oder Mitarbeiter nicht von
dem Projekt GBpsych überzeugt oder
haben sie Angst vor Einfluss-, Image-
oder Statusverlust, ist der Erfolg des Pro-
jektes gefährdet. Darüber hinaus können
auch einseitige oder als unfair erlebte
Verantwortungszuschreibungen für
Gesundheitsgefährdungen oder -beein-
trächtigungen die Akzeptanz der Ergeb-
nisse einer GBpsych reduzieren. Diese
VIDEO
Ein Kurzfilm der GDA in unserer App
erläutert die praktische Umsetzung der
Gefährdungsbeurteilung psychischer Be-
lastung anhand eines Praxisbeispiels.
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